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Diogo Castro bejubelt einen Treffer im Stadti-Endspiel 2018 - vor rappelvollen Rängen. Ob es derlei Szenen Ende 2020 (oder Anfang 2021) geben wird, steht noch in den Sternen.

(Noch) keine generelle Hallen-Absage


Von Christian Lehmann

(28.08.20) Es waren weitestgehend keine guten Nachrichten, die vonseiten der NRW-Landesregierung am Donnerstagabend durchsickerten. Nach den Beratungen von Bund und Ländern hinsichtlich des Umgangs mit der Corona-Pandemie sind weitere Lockerungen der Schutzverordnung eher nicht in Sicht, stattdessen soll das bereits erlassene Verbot von Großveranstaltungen bis Ende 2020 bestehen bleiben.

Ob und in welcher Form Hallensport auch mit Zuschauern zulässig ist, steht derzeit noch in den Sternen - schließlich kann sich das Infektionsgeschehen von Woche zu Woche ändern. Nicht nur den Handballern, Basketballern und Volleyballern, sondern auch den Veranstaltern von Hallenfußball-Turnieren - speziell der Hallenstadtmeisterschaften in Münster mit traditionell mehr als 10.000 Zuschauern an fünf Tagen - bereitet die ungewisse Lage große Sorgen. 

Wielers: Frühzeitige Absage ist keine Option 

Stellt sich die Frage, ob Münsters Stadtis in diesem Jahr tatsächlich abgesagt werden sollen. "Auf gar keinen Fall", stellt Christian Wielers, Abteilungsleiter des 1. FC Gievenbeck und Hallensprecher beim größten Indoor-Fußball-Event im Heimspiel-Land. "Wir sind uns einig, dass wir die Veranstaltung auf jeden Fall durchführen möchten - in welcher Form auch immer. Wir fahren dreigleisig und planen eine Veranstaltung ohne Zuschauer, mit nur 300 Zuschauern, und sogar auch mit voller Halle." 

Vonseiten des Fußballkreises und der Behörden erhält der Klub laut Wielers die volle Rückendeckung für seine Pläne - im Rahmen des gesetzlich möglichen Rahmens. In einem gemeinsamen Austausch mit den Basketballern des UBC, den Volleyballerinnen des UFC und der Stadt Münster wurden bereits mögliche Szenarien in der Halle Berg Fidel erörtert. "Das Gute für uns ist ja, dass die Basketballer und die Volleyballer schon vor uns dran sind. Somit können wir möglicherweise auf Erfahrungswerte zurückgreifen." Derzeit gibt es auch Überlegungen, die Stadtis der Junioren und der Senioren zu tauschen, um im Januar 2021 bei womöglich gelockerten Bedingungen mehr Zuschauer zulassen zu können. 

Große finanzielle Einbußen

"Wir müssen flexibel sein, aber wir wollen alles tun, um das Event durchzuführen - weil wir wissen, welche Bedeutung es für die Spieler hat", sagt Wielers. Und nicht nur das: Auch für den FCG könnte ein Komplett-Ausfall der Stadtis schwerwiegende, wenn nicht gar existenzielle Folgen haben. "Dass das für uns als Verein alles nicht schön ist, das ist klar. Natürlich würden uns die Zuschauer-Einnahmen fehlen. Aber es nützt ja jetzt auch nichts, über Dinge zu sprechen, die wir nicht ändern können. Wir werden uns auf alle Szenarien vorbereiten."

Einen Strich durch die Gievenbecker Rechnungen könnte auch Fußballkreis Münster machen - nämlich dann, wenn er die Turniere nicht genehmigt. Münsters Kreisvorsitzender Norbert Krevert streicht jedoch auf Nachfrage deutlich heraus, dass er nicht gewillt ist, dies zu tun. "Solange es das Gesetz erlaubt und es keine Order gibt, Turniere zu verbieten, werden wir diese auch genehmigen", verspricht er. "Wichtig ist nur, dass die Veranstalter sich mit den örtlichen Behörden abstimmen."

Hoffnung auf den Faktor Zeit

Es stellt sich allerdings noch ein weiteres Problem: Die aktuelle Version der Corona-Schutzverordnung lässt Kontaktsport in der Halle mit bis zu 30 Personen zu - aber eben nicht mehr. Bei einem Turnier wie den Stadtis ist diese Zahl nie und nimmer einzuhalten - selbst mithilfe einer Modus-Änderung nicht. Flächendeckende Corona-Tests im Vorfeld? Schwer vorstellbar... "In Niedersachsen ist die 30-Personen-Marke ja schon gefallen", argumentiert Wielers. Krevert hofft ebenfalls auf den Faktor Zeit: "Die Dinge, die wir heute beschließen, können ja in der nächsten Woche wieder ganz anders aussehen."

Die Begrenzung von 300 Zuschauern bei Fußballspielen unter freiem Himmel bleibt wohl erst einmal bestehen. Darüber ist Münsters Kreisvorsitzender happy. "Alles andere wäre für den Amateurfußball bei uns im Kreis eine Katastrophe. So können wir zumindest einen einigermaßen geregelten Zuschauer-Betrieb gewährleisten." Wichtig ist weiterhin, dass Besucherlisten sorgsam geführt und dem Kreis im Bedarfsfall unverzüglich durch den jeweiligen Corona-Schutzbeauftragten der Vereine unverzüglich zur Verfügung gestellt werden. Aktive Spieler, so Krevert, müssen ihre Kontaktdaten nicht hinterlassen. Auf dies und vieles mehr wird der Fußballkreis Münster in der kommenden Woche noch schriftlich hinweisen, auch die Durchführungsbestimmungen werden den Vereinen dann bereitgestellt.

 

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Auch die Austragung der Hallen-Stadtmeisterschaften in Rheine steht weiterhin auf der Kippe. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Sebastian Kockmann, Sportlicher Leiter des Ausrichters FC Eintracht Rheine, dass die für das erste Januar-Wochenende 2021 geplante Veranstaltung Stand jetzt noch nicht abgesagt ist. "Wir warten erstmal die weitere Entwicklung ab. Die Organisation ist auch recht kurzfristig noch immer möglich. Wir sind allerdings sehr skeptisch, ob das Turnier in dieser Form wirklich stattfinden kann. Mir persönlich fehlt da der Glaube." Auch Kockmann weist darauf hin, dass sich in der Sporthalle am Kopernikus-Gymnasium mindestens 150 Personen allein auf dem Hallenparkett über den Weg laufen würden.

Auch für den Oberligisten sind die Einnahmen bei den Stadtmeisterschaften elementar. "In Relation zu unserem Gesamtetat würde uns ein Ausfall aber nicht komplett reinreißen oder uns vor existenzielle Herausforderungen stellen", so Kockmann. 

Die Hallen-Kreismeisterschaften in Tecklenburg wurden bereits abgesagt. In den heutigen Offiziellen Mitteilungen des Verbands wurde dies den Vereinen noch einmal schriftlich mitgeteilt.

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3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
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