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Querpass

Jana Krystek (r.) wechselt vom VfL Billerbeck zu GW Nottuln. Foto: Rolf Kisters

Zwei Fans für Polen  

 

Von Helena Wilmer und Theresa van den Berg

(23.06.21) Ob da heute Abend noch was zu reißen ist? In Gruppe E steht Polen hinter Schweden, der Slowakei und Spanien auf dem letzten Tabellenplatz. Die Mannschaft verlor den EM-Auftakt mit 1:2 gegen die Slowakei. Am Samstag überraschte das Team dann mit einem Remis gegen Spanien. Noch ist also was drin für unser Nachbarland, aber ein Sieg gegen Schweden muss dafür auf alle Fälle her. Der polnischen Mannschaft die Daumen drücken wird dafür Jana Krystek. Die 24-jährige spielt für den VfL Billerbeck in der Westfalenliga und hofft auf ein Weiterkommen  Die polnischen Wurzeln hat die schnelle Flügelspielerin von ihrem Vater - genauso wie das fußballerische Talent. "Mein Papa hat für die polnische U-21 Nationalmannschaft gespielt bevor er nach Deutschland gekommen ist. Ohne seine Verletzungen hätte da gut etwas draus werden können."

Zwei Kreuzbandrisse machten ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung "und irgendwann auch die Familie", sagt Krystek, die von allen nur Pole genannt wird und lacht. "Dafür hat er sein Herzblut dann in uns Kinder gesteckt." Die Dülmenerin und ihre Schwester Lara spielen beide seit Kindertagen Fußall und mittlerweile sogar gemeinsam beim VfL. Bis jetzt. "Ab der kommenden Saison werde ich für Nottuln spielen", überrascht Krystek mit Wechsel-Neuigkeiten.

Große Ziele beim neuen Verein

Ihre Zeit in Billerbeck möchte sie nicht missen. "Das waren tolle Jahre, in denen wir mit der Mannschaft viele Erfolge gefeiert haben." Vor allem das DFB-Pokal Spiel gegen den VfL Wolfsburg wird sie nie vergessen. "Das war schon das Erfolgserlebnis für mich. Gegen Alex Popp zu spielen, die normalerweise Champions League spielt, vor so vielen Zuschauern war schon etwas ganz besonderes. Aber nach sechs Jahren ist einfach Zeit für etwas Neues. Viele der Älteren haben mittlerweile aufgehört und seit drei Jahren dümpeln wir eher im Mittelfeld".

Der Kontakt kam über ihre ehemalige Mitspielerin Isabel Ueding, die mittlerweile auch in Nottuln kickt, zustande. Es geht zwar eine Liga tiefer, aber Krystek hat schon ehrgeizige Ziele mit ihrem neuen Team. "Das ist eine coole Mischung aus Jung und Alt, die in der vergangenen Saison schon oben mitgespielt hat. Die Mannschaft hat Potential, aufzusteigen und ich habe Bock, da mizuwirken."

Hoffnung auf Weiterkommen bleibt

Fast genauso ehrgeizige Ziele hat die quirlige Fußballerin auch für die polnische Mannschaft. Für das heutige Spiel hofft Krystek natürlich auf einen Sieg. "Das wird eine knappe Kiste, aber wenn wir so spielen, wie gegen Spanien, dann sitzt das auch drin." Von den ersten Partien war sie überrascht - weder mit der Niederlage gegen die Slowakei, noch mit dem Punkt gegen Spanien hat sie gerechnet. Aber nicht nur die polnischen Spiele werden im Hause Krystek verfolgt. "Mein Papa liebt auch England und Deutschland. Aber wenn Polen spielt wird natürlich voller Stolz im Trikot geguckt."

Die Tochter sieht das ähnlich. "Auch, wenn ich hier groß geworden bin, fühle ich meine polnischen Wurzeln etwas mehr. Ich liebe die Art der Menschen, dieses herzliche und familiäre aber vor allem auch das kiebigie. Und so ist auch die Spielweise - kiebig und ehrgeizig." Da scheint sich die Neu-Nottulnerin etwas abgeguckt zu haben. Besonders schnell, besonders hartnäckig und besonders zweikampstark gehört sie eher in die Kategorie unangenehme Gegenspielerin. "Ich liebe Zweikämpfe, vor allem Schnelligkeitsduelle und am Ende dann die dreckigen Kampfsiege." Auch das hat sie von ihrem Vater, der zu seiner aktiven Zeit als der angriffslustige, biestige und schnelle Pole bekannt war.

Nicole Pezena von SW Esch drückt heute Abend unserem Nachbarland die Daumen.

Pezenas polnische Wurzeln

Auch Eschs Spielerin Nicole Pezena hat eine Bindung zu unserem Nachbarland. Ihre Eltern kommen aus Polen, als sie kleiner war, war sie in den Sommerferien dort, um die Familie zu besuchen. „Deutschland und Polen fühlen sich an, wie ein Zuhause. In Bezug auf Fußball liegt der Fokus dann aber doch eher auf Deutschland, da ich mehr Hintergrundwissen über Spieler und so habe. Das polnische Team verfolge ich aber auch und meine Traumvorstellung wäre natürlich ein deutsch polnisches Finale“, lacht Nicole.

Um das Fußball spielen herum kommen, dass konnte Pezena gar nicht erst. Seitdem sie laufen kann, hat ihr Vater sie mit auf den Platz genommen. Erst spielte sie bei den Jungs mit, dann gings ab der D-Jugend zu den Mädels. Von Arminia Ibbenbüren wechselte sie dann 2015 mit einigen anderen Frauen nach Esch und gründete dort die Frauenmannschaft. Bereits in ihrer zweiten Saison stieg das Team von der Kreis- in die Bezirksliga auf und mischte auch dort direkt mit. Nur Corona machte den Aufstiegsambitionen der Schwarz-Weißen nun schon zweimal einen Strich durch die Rechnung. Pezena freut sich nun aber umso mehr auf die kommende Spielzeit. „Wir sind seit drei Wochen wieder im Training und ich bin nun wieder auf der Sechs Zuhause. Ich war nämlich für eine Übergangszeit im Tor, daraus sind dann aber schnell drei Jahre geworden“, erzählt Pezena. Aber zurück zum Spiel heute Abend. Auch wenn es sicherlich kein leichtes Spiel wird, zwei Fans werden dem Team auch bei einer Niederlage treu bleiben.

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