FLVW-Pressekonferenz live

Von Fabian Renger und Christian Lehmann

(19.04.21) Wird heute die Annullierung der Saison 2020/21 in allen Ligen verkündet? Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat für Montag um 14.30 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt. Bereits im Vorfeld waren erste Infos durchgesickert. Wir halten euch auf dem Laufenden...

15.19 Uhr: Und das war's damit an dieser Stelle. Legt euch wieder hin!

15.18 Uhr: "Nachfrage: Nur ein Absteiger aus der Regionalliga West?"

Schnieders: "Das ist so richtig. Es gibt nur einen Absteiger."

Anschließend erklärt er nochmal, warum jetzt doch alle Ligen annulliert wurden, obwohl die aktuelle Corona-Schutzverordnung nur bis zum 26. April verlängert wurde. Ihm wurde mitgeteilt, dass danach die Verordnung noch einmal bis 9. Mai verlängert wird. 

15.13 Uhr: "Gibt es beim Rahmenterminkalender Änderungen?"

Schnieders: "Wir wollen Mitte August starten, wollen aber schauen, wie sich die nächsten Wochen gestalten."

"Es gibt einen Protestbrief der Regionalverbände an den DFB. Wie hat sich der FLVW positioniert?"

Walaschewski: "Der Brief ist uns vor einiger Zeit zugegangen mit der Bitte, sich anzuschließen. Ich schließe mich der Initiative inhaltlich voll an. Das Führungsgremium beim DFB gibt derzeit kein ganz gelungenes Bild ab, wir Amateur-Verbände müssen unter dieser Situation leiden und sind von den Entscheidungen an der Spitze betroffen. Ob es personelle Konsequenzen geben wird, wird man sehen. Der Präsident soll durch diesen Brief gestützt werden, das Präsidium soll ihm die geschuldete Loyalität erweisen."

"Kann man nicht eine zusätzliche Landesliga-Staffel machen und die Zahl der Mannschaften je Staffel reduzieren?"

Schnieders: "Grundsätzlich ist alles denkbar, wir müssen nur sehen, dass wir am Ende eine vernünftige Aufstiegsregel hinbekommen. Wenn wir uns solche Dinge überlegen, müssen wir eine Regelung schaffen, die der Situation gerecht wird."

Mannschaften, die zurückgezogen haben, würden aber runter gehen!

15.10 Uhr: "Gibt es bezüglich des Modus in der Oberliga Veränderungen in der neuen Saison?"

Schnieders: "Die Oberliga bleibt so bestehen, es könnte einer mehr sein. Wir werden morgen Abend in der VidKo mit den Oberligisten aber über dieses Thema sprechen. Wenn die Vereine das so haben möchten. Wir sind den Vereinen beim letzten Mal gefolgt, obwohl wir Bedenken hatten. "

15.08 Uhr: "Der FC Gütersloh hat angekündigt, dass er über eine Klage nachdenkt, befürchtet der Verband das?"

Schnieders: "Wenn eine Klage kommt, werden wir die entsprechenden Verfahren durchstehen. Die Regularien sind eindeutig, ich habe da überhaupt keine Befürchtungen."

"Wird der Verband die 50-Prozent-Regel aufrechterhalten?"

Schnieders: "Dazu werden wir in dieser Woche Gespräche mit den WDFV-Landesverbänden führen und dann schauen wir, was für die nächste Saison gemacht wird."

"Ist mit der nun vorgenommenen Annullierung der OL auch klar, dass es in der RL verringerten Abstieg geben wird?"

Schnieders: "Es gibt eine verringerte Anzahl von Absteigern, aus der RL würde nur der Letzte absteigen."

"Beim letzten Mal wurde mitgeteilt, dass der beste RL-Vertreter statt eines Oberligisten am DFB-Pokal teilnehmen würde.  Wann wurde dass geswitched?"

Schnieders: "Die Regelungen sind angepasst worden, als wir vermutet haben, dass die Amateure nicht spielen. Das ist nur aufgeschoben und einmal gedreht, letztlich kommen beide dran. Wir wollten keinen Verein ohne Spielpraxis in den Wettbewerb schicken."

Thomas Berndzen: "Die Veröffentlichung hierzu kommt noch - zum Wochenende hin"

15.01 Uhr: "Wie soll der Westfalenpokal in der nächsten Saison ausgetragen werden? Wer nimmt am Westfalenpokal teil, wenn es keine Kreispokalsieger gibt?"

Schnieders: "Das müssen wir mit den Pokalteilnehmern besprechen. Nach meinem Kenntnisstand wird die Masse der Kreise den Kreispokal abbrechen."

15 Uhr: Und damit ab zum Fragenteil.

"Beim letzten Mal wurde erklärt, dass man keinen "Kahlschlag" machen, sondern jede Liga einzeln bewerten möchte. Warum war es jetzt möglich, dies doch zu machen?"

Schnieders: "Wir haben uns alle Staffeln angeschaut und sind zu der Überzeugung gekommen, dass wir das nicht mehr hinbekommen." Im Schnitt seien in etwa 22 Prozent des Spielplans durch. "Aufgrund der vielen unvorhersehbaren Probleme halten wir es für ausgeschlossen, die 50 Prozent zu erreichen."

Bedeutet das Aus auch gleichzeitig für die Pokalwettbewerbe?

Schnieders: "Morgen [Dienstag, d. Red.] steht eine Videokonferenz mit den Pokalteilnehmern an, das können wir heute noch nicht sagen. Da bitte ich auch um Verständnis, die Vereine sollen die Dinge nicht aus der Presse erfahren." 

Gab es keine Möglichkeit, für die Oberliga den Paragraphen 38 anzuwenden und Aufsteiger zur RL zu benennen?

Schnieders: "Die Regelung war im Vorfeld klar. Wenn wir 50 Prozent der Spiele nicht erreichen, müssen wir annullieren. Da können wir bei der Oberliga keine Ausnahme machen."

14.55 Uhr: Holger Bellinghoff ist der Vizepräsident Jugend des FLVW. "Die Jugend ist autonom und musste die Entscheidung selber herbeiführen." Dies sei am Freitag geschehen. Der Spielbetrieb werde einheitlich in ganz NRW eingestellt. Im Jugendbereich und auch in den WDFV-Spielklassen wird es keine Aufsteiger zur A- und B-Junioren-Bundesliga geben. Bellinghoff: "In dieser Saison war die Regelung vor der Saison klar, das hilft uns weiter, rechtlichen Problemen vorzubeugen. "


14.53 Uhr: Die Entscheidung sei am Sonntag durch den Verbands-Fußball-Ausschuss getroffen worden und wird in den Offiziellen Mitteilungen veröffentlicht, sodass sie somit rechtskräftig ist.

Nach Schnieders war Finke-Holtz dran. Sie ist Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung und vor allem auch für die Frauen zuständig. Sie sagte: "In den elf überkreislichen Frauenstaffeln haben wir länger gehofft, dass wir Luft haben. Letztendlich ist aber deutlich geworden, dass wir keine Zeit mehr haben. Es tut uns leid, aber auch da wird es keine Aufsteiger geben."

14.50 Uhr: Nach Walaschewski ergriff soeben Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball, das Wort. "Wir sehen uns hoffentlich für diese Saison das letzte Mal. Die Dinge, die in den letzten Monate immer wieder erläutert werden mussten, waren nicht vergnügungssteuerpflichtig, aber richtig und notwendig. Wir mussten davon ausgehen, dass wir frühestens am 13.6. mit dem Spielbetrieb beginnen könnten - ohne zu wissen, ob Spiele möglich sind. Wir bekämen also maximal drei Spieltage hin." Wochenspiele wären alleine schon aufgrund der drohenden Ausgangssperre nicht möglich gewesen, die Situation sei in allen drei Landesverbänden ähnlich.

Schnieders: "Die Saison hat es quasi nicht gegeben. Für eine Quotientenregelung gab es keine Rechtsgrundlage. Auf einen Moduswechsel haben wir ganz bewusst verzichtet, weil er nicht notwendig und planbar war."

14.44 Uhr: Weiter erklärt Walaschewski die Hintergründe: "Das ist keine willkürliche Entscheidung, wir haben sie so lange aufgeschoben wie es rechtlich notwendig und moralisch vertretbar war. Wir haben nicht genügend Zeit, um die Saison sportlich gerecht zu Ende zu führen, daher blieb uns nichts anderes übrig. Wir sind gebunden an die örtlichen Verfügungen, die Infektionszahlen und dürfen nicht zur Gefährdung der Gesundheit beitragen." 

Natürlich weiß der oberste FLVW-Funktionär, dass manche Teams doof aus der Wäsche gucken. "Das ist für alle Vereine misslich, die mit einem Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse geliebäugelt haben. Dafür habe ich Verständnis, trotzdem mussten wir diese Entscheidung treffen." Die Kreise schließen sich der Regelung des Verbands an - und zwar über das gesamte Verbandsgebiet.

Walaschewski: "Ich muss gestehen, dass ich erleichtert bin, dass wir diese Entscheidung so getroffen haben. Das hat bei allen an den Nerven gezehrt. Natürlich werden Vereine nicht zufrieden sein und versuchen, nach Auswegen zu forschen. Ich glaube aber, dass die meisten Vereine zufrieden sind, weil man gedanklich mit der Saison abschließen kann. "

14.38 Uhr: 65 Teilnehmer sind bei der PK dabei. Wilfried Busch begrüßt und moderiert wie beim letzten Mal und gibt technische Hinweise. Anwesend als Redner sind Gundolf Walaschewski, Manfred Schnieders, Marianna Finke-Holtz sowie Holger Bellinghoff. Der Präsident des FLVW, Walaschewski, übernimmt das Eingangsstatement.

"Es ist vorbei! Die Saison wird ohne Aufsteiger und ohne Absteiger zu Ende gehen." Dies gelte auch für die Verbände am Nieder- und Mittelrhein.

14.33 Uhr: Und jetzt ist es auch amtlich: Die Saison 2020/21 wird annulliert. Ohne Wertung. Darüber informierte der FLVW gerade eben auch auf seiner Homepage. Und zwar HIER.

14.31 Uhr: Die PK beginnt.