Noch ganz schön viel wenn, dann, sonst, wäre, hätte, könnte, müsste, würde...
Von Fabian Renger
(04.03.21) Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern sind da. Auch wir Fußballer könnten profitieren. Bleibt die Frage nach dem Spielbetrieb? Schwierig zu beantworten auf dem ersten Blick. Theoretisch könnte in manchen Kreisen bereits ab dem 22. März wieder Training in der bewährten Form erlaubt sein, während im Nachbarkreis vorher Schnell- oder Selbsttests notwendig wären - und anderswo könnte aufgrund zu hoher 7-Tages-Inzidenzen jenseits der 100 gar nichts laufen. Alles denkbar. Das birgt Gefahren. Gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen? Stand jetzt definitiv nicht zu 1000 Prozent zuzusichern.
Im Optimalfall, falls die Inzidenz ab sofort bis dahin überall dauerhaft wenigstens unter der 100 bleiben sollte, wäre flächendeckend ab dem 5. April wieder Mannschaftstraining denkbar. Viel Konjunktiv, viele Falltüren. Aber: Ein Lichtblick. Zwei Wochen Vorbereitungszeit wollte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) seinen Vereinen stets vor einem Re-Start des Spielbetriebs einräumen. Mindestens. 50 Prozent der Spiele einer Liga müssten durchgeführt werden, um eine Wertung vornehmen zu können. Wäre bei so vielen "wenn, dann, sonst"-Überlegungen das noch möglich?
Schnieders: Zum Spielbetrieb verpflichtet - aber erstmal zum Warten verdammt
FLVW-Vizepräsident Amateurfußball Manfred Schnieders betont gegenüber dem RevierSport ein weiteres Mal: "Wir sind verpflichtet, einen Spielbetrieb anzubieten, wenn er möglich und erlaubt ist." Allerdings müsse nun erst einmal abgewartet werden, wie die neue NRW-Corona-Schutzverordnung letztlich ausgestaltet wird, bevor man Entscheidungen treffen könne.
Klar sei für ihn, so Schnieders weiter, dass es dort, wo die 50 Prozent erreicht werden konnten, eine Wertung mit Auf- und Absteigern geben wird. Als mögliche Folge sei es so beispielsweise denkbar, dass die Oberliga kommende Saison in zwei Staffeln aufgeteilt würde - falls die Liga dort nicht beendet werden könnte, aber von unten (Westfalenliga) und oben (Regionalliga) Teams hinzu kämen, schreiben die Kollegen weiter. In der Oberliga fehlen aktuell noch 87 Partien für eine Wertung.
Schnippe und Krevert halten sich bedeckt - Ende nächster Woche könnte es Neuigkeiten geben
Steinfurts Kreisvorsitzender Hans-Dieter Schnippe, zugleich Mitglied des Verbands-Fußball-Ausschusses des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), möchte sich auf unsere Anfrage hin am Donnerstag noch nicht zu den Beschlüssen und möglichen Folgen/Konsequenzen für den Spielbetrieb äußern.
Immerhin verrät er den aktuellen Zeitplan des Verbandes. "Wir haben am 11. März eine Videokonferenz des Verbands-Fußball-Ausschusses", erklärt der Funktionär aus Rheine. Im Anschluss ist eine Konferenz mit den Kreisvorsitzenden angedacht . Bedeutet: Ende nächster Woche werden wir vermutlich etwas mehr wissen. Dienstags vorher, am 9. März, steht laut Schnippe zudem eine Konferenz der Oberliga-Vereine auf der Agenda. Auch die dürfte durchaus spannend werden.
Auch Münsters Kreisvorsitzender Norbert Krevert hält sich am Donnerstag lieber noch bedeckt. Er sagt: "Wir werden dann eine Entscheidung treffen, wenn wir die Entscheidung zielführend treffen können." Für eine Tendenz sei es einfach noch zu früh. "Die Zielrichtung bleibt klar: Wir haben als Sportfachverband die Verpflichtung, einen Spielbetrieb anzubieten - wenn das möglich und zumutbar ist." Dabei bleibe es auch.
Definitives kann und will er so kurzfristig nach den News aus Berlin aus guten Gründen noch nicht sagen. Nur so viel: "Die Vereine sollten sich aber keine Sorgen machen, dass wir eine Fortsetzung ohne Biegen und Brechen ohne Rücksicht auf Verluste durchführen wollen. Da werden wir verantwortungsbewusst handeln!" Aber vorher: Abwarten.
Rechnung zum Abschluss
Nun abschließend mal eine kleine Zeitrechnung: Sofern alles glatt ginge, alle Teams ab dem 5. April wieder ins Mannschafstraining starten würden und der erste Re-Start-Spieltag für den 2. Mai geplant wäre - dann hätte man bis zum 30. Juni neun Wochenenden für potenzielle Spieltage. Zumindest auf Kreisebene könnte das reichen. Aber na gut. Genug Konjunktiv für heute...