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Ab sofort ruht der Ball im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen.

Sport-Lockdown - und was nun?!?


Von Christian Lehmann

(29.10.20) In WhatsApp-Gruppen und sozialen Medien verbreitete sich die Nachricht am Mittwochabend wie ein Lauffeuer. Nicht ab kommenden Mittwoch, nicht ab 2. November, nein, ab sofort ruht im gesamten Gebiet des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen der Ball. Anders übrigens als im Öffnet externen Link in neuem FensterFußballverband Niederrhein, der zumindest die in dieser Woche und am Wochenende angesetzten Partien noch durchziehen möchte. Wie es mit der Öffnet externen Link in neuem FensterRegionalliga West, in der sich mit dem SC Preußen Münster und den Sportfreunden Lotte zwei Vereine aus unserem Verbreitungsgebiet tummeln, weitergeht, war auch am Donnerstag noch unklar.

"Nachdem wir am Mittwochmorgen die Vorgaben aus der Staatskanzlei bekommen haben, waren wir uns im Verbands-Fußballausschuss schnell einig, dass wir nicht erst bis Montag warten, sondern den Spielbetrieb direkt aussetzen wollen", berichtet Hans-Dieter Schnippe, Mitglied des VFA und Vorsitzender des Fußballkreises Steinfurt. Nach einigen Diskussionen mit den insgesamt 29 Kreisvorsitzenden konnten FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski und "Vize" Manfred Schnieders die Delegierten in einer Video-Konferenz letztlich von einem einheitlichen Vorgehen überzeugen. "Es gab Redebedarf, aber was macht es denn für einen Eindruck, wenn ein Kreis den Betrieb einstellt und in einem Nachbarkreis weitergespielt wird?", lässt Schnippe durchblicken, dass er froh über die gefundenen Lösung ist.

Noch keine Winterpause in Westfalen

Doch wie geht's nun weiter? Gemäß der politischen Beschlüsse vom Mittwoch soll der Amateursport im kompletten Monat November ruhen, das Öffnet externen Link in neuem FensterNRW-Landeskabinett will am Freitag über die Inhalte der neuen Corona-Schutzverordnung beraten. Die alte ist bis 31. Oktober gültig. Die Idee, wie etwa der Fußballkreis Emsland schon jetzt die Winterpause auszurufen, wurde im Verband diskutiert, allerdings vorerst ausgeschlossen. "Wir haben den Vereinen versprochen, dass sie 14 Tage Trainings-Vorlauf bekommen, ehe der Meisterschafts-Betrieb wieder startet. Sollte die Politik in zwei Wochen grünes Licht geben, könnten wir den Betrieb ab Dezember wieder aufnehmen", erklärt Schnippe. 

Die Saison 2020/21 soll nach Möglichkeit weiterhin regulär beendet werden. Zu möglichen Abbruchs-Szenarien wurden bereits während der Spielpause im Frühjahr und Sommer klare Regeln aufgestellt, rechtlich hat sich der Verband abgesichert. Sollte es nicht gelingen, bis zum Ende des Spieljahres am 30. Juni 2021 die Hinserie abzuschließen, wird die Saison annulliert. Wurde zumindest die Hinrunde gespielt, werden die Ergebnisse der Spielzeit mit Absteigern gewertet - gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Quotientenregel. Soll heißen: Jedes Spiel zählt. Um den Spielraum zu erweitern, soll laut Schnippe der Öffnet externen Link in neuem FensterRahmenterminplan so geändert werden, dass auch Spiele im Januar möglich sind. Mit einer verkürzten Winterpause will der Verband dem drohenden Spiele-Wust Herr werden. Hinten raus könnten auch noch fehlende Spiele im Sommer-Monat Juni ausgetragen werden, betont der Funktionär. Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass das Infektions-Geschehen dies zulässt. 

Keine Infektionen auf dem Spielfeld bekannt

Seine Hausaufgaben hat der Verband auch beim Thema Infektionsschutz gemacht. "Die Vereine haben sehr gut mitgespielt", lobt Schnippe, an den außer vereinzelten Fehlverhaltens uneinsichtiger Zuschauern so gut wie keine negativen Berichte herangetragen wurden. Auch die These einiger Öffnet externen Link in neuem FensterSportmediziner, die nur eine geringe Gefahr für eine Infektion auf dem Spielfeld sehen, kann Schnippe aus seinen Erfahrungen nur bestätigen: "Mir ist kein Fall bekannt, bei dem sich ein Spieler im Training oder Spiel angesteckt hat. Die Gründe für vorsorgliche Spielabsagen lagen ausschließlich im privaten Bereich." 

Auch Norbert Krevert, Vorsitzender des Fußballkreises Münster, lobt das Verhalten der Vereine und Aktiven in den vergangenen Wochen. "Sie haben hervorragend gearbeitet, um den Vorgaben zum Infektionsschutz und die Hygiene-Konzepte umzusetzen. Die Entwicklung im Allgemeinen ist dramatisch, aber es ist uns gelungen, dafür zu sorgen, dass der Sport sie nicht verursacht oder dazu beigetragen hat." Er berichtet sogar von Einzelfällen, in denen ein im Nachhinein positiv getesteter Spieler auf dem Platz gestanden und nachweislich niemanden angesteckt habe.

Krevert sorgt sich um das Ehrenamt, ist aber hoffnungsvoll 

Die erneute Unterbrechung des Spielbetriebs nimmer Krevert als "harten Schlag für uns alle" wahr. Er denkt derzeit weniger an die drohenden Konsequenzen für die Spielpläne und Meisterschaften, sondern vor allem an die Menschen in den Vereinen: "Ich hoffe, dass alle Ehrenamtler ihre Motivation aufrecht erhalten. Es geht jetzt nicht nur in erster Linie darum, den Spielbetrieb am Laufen zu halten, sondern darum, die Vereine dabei zu unterstützen, ihre Mitglieder zu halten."

Die Hoffnung, zumindest mittelfristig zur Normalität zurückkehren zu können, hat Münsters oberster Fußball-Funktionär noch längst nicht aufgegeben. "Wir müssen diese Entscheidung nun akzeptieren und das Beste daraus machen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir zumindest die Hinserie komplett beenden und dann gegebenenfalls eine Wertung vornehmen können. Wir werden diesen schwierigen Weg wieder gemeinsam gehen." 

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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