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Mittlerweile ein gewohntes Bild: Lotte jubelt im eigenen Stadion. In diesem Kalenderjahr sind die Sportfreunde zuhause noch ungeschlagen. Siebter sind sie in der Rückrundentabelle. Stark!

Regionalliga West - Das machten die SF Lotte

Lottes aberwitziges Finish


Von Fabian Renger

(24.05.21) Vom "geilsten Finish ever" sprach unser Fotograf Rolf Grundke. Wir würden ihm nie widersprechen - diesmal sowieso nicht. Denn das kann man wahrhaft so stehen lassen. Die SF Lotte lagen daheim gegen den FC Wegberg-Beeck bis zu 86. Minute 0:1 hinten. Ehe die Hausherren sich wohl dachten: Ach kommt, wir haben endlich wieder Zuschauer auf der Tribüne - 250 waren zugelassen und vor Ort -, wir müssen denen etwas bieten. Also drehten sie kurzerhand das Spiel. Aus dem 0:1 machten die Sportfreunde tatsächlich noch einen 3:1-Heimsieg. Ein aus Lotte-Sicht wahrlich geiles Finish. An allen drei Buden beteiligt: Dino Bajric.

Den hatte SFL-Coach Andy Steinmann nach 59 Minuten eingewechselt. Von halbrechts zog Bajric einen Freistoß ins Zentrum, es folgte etwas Wirrwarr in der Box und die Tormusik - Filip Lisnic ließ sich als Torschütze des 1:1 abfeiern (86.). Kurz darauf erlief der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Conrad Azong ein langes Holz, Gäste-Keeper Denis Jansen stoppte ihn regelwidrig. Schiri Robin Delfs zeigte auf den Elfmeterpunkt, Bajric verwandelte sicher zum 2:1 (88.). Beim dritten Tor tauschten beide Akteure die Rollen. Bajric setzte Azong toll in Szene, der netzte zum 3:1-Endstand ein (90+1.).

Erste Hälfte geht an die Gäste

"Wenn das Spiel so endet, ist das sehr, sehr bitter für uns. Fußball muss man bis zum Ende spielen", resümierte Gäste-Coach Mark Zeh Öffnet externen Link in neuem Fensterspäter auf der Pressekonferenz. "Wir haben 84 Minuten ein gutes Spiel gemacht. So ist das dann ein gebrauchter Tag und wir fahren mit einem sehr, sehr schlechten Gefühl nach Hause." Besonders in der ersten Hälfte sah Zeh sehr viele gute Ballbesitzphasen seiner Elf. Steinmann ging da mit und bemerkte, dass die ersten 45 Minuten eine der schlechtesten Halbzeiten der Saison für die SFL gewesen sei.  Die Hausherren bekamen gegen feurige Gäste keinen Druck auf den Ball, hatten Probleme beim Anlaufen und bei den zweiten Bällen, mit dem Ball waren sie zu unkontrolliert unterwegs.  Die Konsequenz: Jannik Mause brachte den Gast bei grauenhaftem Regenwetter früh in Führung (11.).

In der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt. Gerade im Ballbesitz traten die Gastgeber nun deutlich stärker und sicherer auf, auch der Zugriff auf die zweiten Bälle wurde besser. "Wir haben in der Breite Spieler, die reinkommen und Spiele entscheiden können", lobte Steinmann seine Joker. Natürlich: Standard, angeschossene Bälle, etwas Glück. Aber Steinmann fand, seine Mannen hätten die Tore erzwungen. Womit er nicht Unrecht hatte.

"Das ist das, was uns jetzt auszeichnet"

"Man kann mit dem Spiel über 80, 85 Minuten nicht zufrieden sein, aber wir haben gewonnen. Das ist das, was uns jetzt auszeichnet: Wir machen auch schlechteren Partien, aber kriegen es hin, ein Tor mehr zu schießen als der Gegner. Mit diesem Selbstvertrauen gehen wir in die nächsten Spiele, die auch nochmal sehr attraktiv sind." Stimmt. Am Mittwochabend geht's zu RW Essen, am Samstag steht in Verl das Westfalenpokal-Finale gegen Preußen Münster an. Merke: Diese Sportfreunde darfst du nie abschreiben. Sie stehen mit nun 43 Punkten auf dem 15. Rang, sind in 2021 weiter zuhause in jeglichen Pflichtspielen ungeschlagen und in der Rückrunden-Tabelle Siebter. Der 17. Platz im Endtableau der Regionalliga-Saison ist den Kreuzkickern übrigens jetzt sicher.

SF Lotte - FC Wegberg-Beeck 3:1 (0:1)
0:1 Mause (11.), 1:1 Lisnic (86.)
2:1 Bajric (88./FE), 3:1 Azong (90+1.)

Dino Bajric feiert. An allen drei Toren war der Joker beteiligt. Fotos: Rolfinaction/Rolf Grundke

Das machten die Preußen

Das angesprochene Münster wurde am Samstag bei der U23 von Borussia Mönchengladbach vorstellig. Das Spiel endete im Dauerregen 1:1 (1:1). Benedikt Zahn gab nach überstandenem Mittelhand-Bruch sein Comeback, stand direkt in der Startelf (erstmals seit dem 23. Januar) und traf nach einem Justin Möbius-Steckpass zur Gäste-Führung (15.), die Marcel Benger mit einem Foulelfmeter ausglich (45.).

Vor der Pause war das Match noch halbwegs okay, nach der Pause wurde es recht unspannend. Interessant hingegen: Dennis Daube und Gerrit Wegkamp waren nicht einmal in Münsters Kader, Nicolai Remberg und Julian Schauerte saßen nur auf der Bank und kamen gar nicht bzw. erst spät in die Partie. Belastungssteuerung nennt man das wohl.

Hildmann war trotzdem stolz

"Gerade in der ersten Hälfte hatten wir die reifere Spielanlage. Dafür, dass die Mannschaft so noch nie zusammengespielt hat, sah das sehr gut aus. Das ist mutig gewesen, wir hatten ein tolles Positionsspiel, sind auf Lücke gelaufen, hatten zwei, drei gute Stafetten drin", lobte Öffnet externen Link in neuem Fensterbei Nullsechs.TV Münsters Übungsleiter Sascha Hildmann, der von einem leistungsgerechten Remis sprach. "Es waren viele Spieler auf dem Platz, die in letzter Zeit gar nicht oder wenig gespielt haben und auf einmal von null auf 1000 hochfahren mussten. Trotzdem bin ich stolz auf die Jungs, sie haben das echt gut gemacht!"

Die Ergebnisse des 40. Spieltags

SF Lotte - FC Wegberg-Beeck 3:1
Bor. Mönchengladbach U23 - Preußen Münster 1:1
RW Oberhausen - Fortuna Köln 1:1
FC Schalke 04 U23 - Fort. Düsseldorf U23 2:0
SV Rödinghausen - SV Lippstadt 0:1
SV Bergisch-Gladbach - RW Ahlen 0:2
Wuppertaler SV - Bonner SC 4:2
Ale. Aachen - SC Wiedenbrück 0:3 (alle Samstag, 14 Uhr)
SV Straelen - BVB U23 1:3
1. FC Köln U23 - RW Essen 2:1 (beide Sonntag, 14 Uhr)

Die restlichen Partien

Uff! Das dürfte es endgültig gewesen sein. Die Kölner U23 schlug Essen am Sonntag in Unterzahl mit 2:1, ein Treffer von Dennis Grote reichte nicht. Dank des zeitgleichen Siegs des BVB in Straelen ist den Borussen der Aufstieg wohl nicht mehr zu rauben. Sie sind nach überstandener Quarantäne wieder Erster, haben einen Punkt Vorsprung und noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand. Aufgrund der Bonner Pleite und des wichtigen Siegs im direkten Duell in Bergisch-Gladbach sprang unterdessen RW Ahlen (Torschützen: Bennet Eickhoff und Gianluca Marzullo) auf den drittletzten Rang. Es bleibt aber verdammt eng. Zwischen dem 18. VfB Homberg und dem neuen Schlusslicht Bergisch-Gladbach liegen nur drei Zähler. Herzschlag-Abstiegsfinale vorprogrammiert!

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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