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Querpass

Nach einem Steilpass von Dino Bajric brachte Hüseyin Bulut (r.) sein Team gegen den SV Bergisch Gladbach bereits in der 16. Minute mit 1:0 in Führung. Es war sein erstes Liga-Tor für die Sportfreunde Lotte. Foto: Rolfinaction

Ein Blick in die Beletage


Von Christian Lehmann

(05.11.20) "Warum berichtet ihr eigentlich nicht über die Sportfreunde Lotte? Wieso taucht Preußen Münster in eurer Berichterstattung nicht auf?" Derlei Fragen wurden uns in den vergangenen Jahren zig mal gestellt. Die Antwort darauf war stets die gleiche. Als Portal für den Amateursport haben wir uns stets denjenigen verschrieben, die eben nicht in professionellen Strukturen unterwegs sind. Das galt für die beiden klassenhöchsten Klubs im Heimspiel-Land in den vergangenen Jahren nicht, speziell zu Drittliga-Zeiten. Nun sind die beiden Schwergewichte "nur" noch in der Regionalliga West unterwegs. Da wird die Abgrenzung zwischen Amateur- und Berufsfußball schon etwas komplizierter. Was sich deutlich zu Beginn dieser Woche zeigte, als der Westdeutsche Fußballverband mitteilte, dass die Regionalliga West als Spielklasse mit professionellen Strukturen anzusehen ist und somit der Spielbetrieb trotz Sport-Lockdowns fortgeführt werden darf.

Und trotzdem: Aktuelle Berichterstattung ist das Salz in der Sport-Suppe, daher haben wir uns entschieden, die Gunst der ungünstigen Stunde zu nutzen und euch - zumindest übergangsweise während des Amateursport-Lockdowns - über das Geschehen in der vierthöchsten deutschen Spielklasse zu informieren. Das allerdings auf Heimspiel-Art und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das überlassen wir den Tageszeitungen. Die sind näher dran. Es lohnt sich dennoch allemal, denn diese Liga hat richtig Charme. Vorne balgen die Preußen mit Traditionsteams wie RW Essen, Fortuna Köln oder Alemannia Aachen, aber auch den U23-Teams des BVB, S04, 1, FC Köln und Fortuna Düsseldorf um die beste Position, im Keller kämpft Lotte unter anderem mit dem SV Lippstadt oder RW Ahlen um den Klassenerhalt. 

Für die Wiederaufstiegs-Hoffnungen des SC Preußen Münster gab es allerdings am Dienstag im Spitzenspiel bei Borussia Dortmunds U23 einen Dämpfer. Im Stadion Rote Erde versetzte der beim TSV Handorf ausgebildete Alaa Bakir (19) dem nun Liga-Vierten bereits nach sechs Minuten den ersten empfindlichen Stich, bei seinem Heber zum 1:0 war SCP-Schnapper Max Schulze-Niehues etwas zu zögerlich aus seinem Kasten gekommen. Die ohne Topscorer Joshua Holtby (Muskelfaserriss) angetretenen Gäste hielten in einem Spiel auf hohem Viertliga-Niveau gut dagegen - und hatten großes Pech, dass BVB-Keeper Stefan Drljaca den Ball nach einem Schuss von Joel Grodowski von der Linie fischte (19.), anschließend feuerte Niklas Heidemann einen Strahl aus 16 Metern an die Latte (21.). Kurz vor der Pause machte es Borussias Franz Pfanne auf der Gegenseite aus ähnlicher Entfernung besser - 2:0 für den BVB (45.+2). In Hälfte zwei mühte sich das Team von Trainer Sascha Hildmann dann gegen exzellent verteidigende Hausherren vergeblich und rannte an, ohne echte Torchancen zu kreieren. Am Ende stand die Erkenntnis, dass der von Ex-Rödinghausen-Coach Enrico Maaßen gecoachte Gegner einfach ein Mü besser war. "Eine Tendenz ist schon zu erkennen. Für ganz oben fehlten, obwohl wir spielerisch auf Augenhöhe sind, ein oder zwei Prozent", sagte Sportdirektor Peter Niemeyer gegenüber den Öffnet externen Link in neuem FensterWestfälischen Nachrichten. Trainer Hildmann gibt die Hoffnung nicht auf: "Es ist weiter einiges möglich. Auch wenn der Rückstand zurzeit ein Brett ist. Und die Liga ist ja speziell", sagte er. 

Davon könnten auch die Sportfreunde Lotte ein Liedchen singen. Die Mannschaft von Trainerin Imke Wübbenhorst erreichte im Kellerduell gegen den SV Bergisch Gladbach am Mittwochabend zwar durch einen Treffer von Kapitän Timo Brauer in der Nachspielzeit (90.+1) ein 2:2 (1:0)-Unentschieden, der reichte jedoch nicht für einen echten Befreiungsschlag im Keller. Immerhin sprang das Team durch das vierte Remis der Saison von den Abstiegsrängen. Hüseyin Bulut hatte die Gastgeber im Geisterspiel am Lotter Kreuz nach Zuspiel von Dino Bajric in Führung gebracht (16.), nach der Pause drehten jedoch die Gäste das Spiel. David Mamutovic glich nach einer Ecke aus (1:1/48.), Serhat Koruk traf nach einem strittigen Strafstoß zum 1:2 (70.). SFL-Keeper Johnny Peitzmeier, der zuletzt wegen eines Patzers noch kritisiert worden war, hielt sein Team anschließend mit einer starken Parade gegen Koruk im Spiel (88.), ehe Brauer nach einem langen Einwurf von Justin Plautz immerhin einen Zähler rettete. Abseits des Platzes gibt es am Lotter Kreuz ebenfalls wieder Arbeit, denn laut einem Öffnet externen Link in neuem FensterBericht der NOZ ist der erste im September installierte Geschäftsführer David Lauk bereits nicht mehr im Amt. 

Bergisch Gladbachs nächster Gegner am Samstag heißt Rot-Weiß Essen. Der Tabellenzweite ist derzeit richtig gut drauf. Beim 2:0 (0:0)-Sieg über den SV Rödinghausen erzielte RWE-Torjäger Simon Engelmann gegen seinen Ex-Klub per Elfmeter den Endstand, mit sechs Toren liegt er nun in der Torjägerliste nur einen Treffer hinter Dortmunds Taylan Duman. Auch in der Tabelle möchte er mit seinem Team Druck auf den BVB ausüben. "Die haben bislang wenig anbrennen lassen. Wenn wir weiter gewinnen, werden die aber vielleicht nervös", sagte er gegenüber Öffnet externen Link in neuem FensterReviersport.

Mit einem 6:1-Erfolg beim Kellerkind Bonner SC (19.) sprang derweil Rot-Weiß Oberhausen auf Rang zwölf. Eine kuriose Szene gab's beim Elfmeter vor dem 0:2 durch RWO-Comebacker Vincent Louis Stenzel in der 40. Minute. Bonns Schnapper Justin Dautzenberg kramte einen Zettel heraus - um schließlich doch in die falsche Ecke zu springen. Wie sich später herausstellte, war der Zettel unbeschrieben. Stenzel fand's witzig: "Sie wussten ganz genau, wo ich hinschieße. Da haben sie ihrem Torwart aufgezeigt, wo es hingeht. Es hätte fast geklappt", sagte er den Öffnet externen Link in neuem FensterReviersport-Kollegen.

Die weiteren Spiele: Durch einen späten Doppelpack von Steffen Meuer (84./85.) gewann die U23 von Fortuna Düsseldorf mit 3:1 beim SV Lippstadt und bleibt auf Tuchfühlung zur Spitze, der FC Wegberg-Beeck machte durch den 2:1-Erfolg über den bis dato punktgleichen Wuppertaler SV (14.) einen Satz auf Platz zehn. Die U23 des 1. FC Köln (5.) meisterte beim 2:0 (1:0) über den SV Straelen (15.) ihre Pflichtaufgabe ebenso wie Alemannia Aachen (8.), das den VfB Homberg (20.) ebenfalls mit 2:0 (1:0) in die Schranken wies. Der SC Wiedenbrück (13.) holte nach 0:2-Rückstand gegen Schalkes U23 (7.) noch ein 2:2 (0:1)-Remis.

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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