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Westfalenpokal

Schütze des Goldenen Tores in Verl: Gerrit Wegkamp (r.). Foto: Rolf Grundke

"Wego" schießt SCP in den Fußball-Himmel


Von Christian Lehmann

(29.05.21) Der SC Preußen Münster hat sein famoses Fußballjahr 2021 mit dem Gewinn des Krombacher-Westfalenpokals gekrönt. Als sich die Elfmeter-Könige der Sportfreunde Lotte im hart umkämpften Endspiel schon auf eine erneute Entscheidung vom Punkt freuten, machten ihnen Joel Grodowski und Gerrit Wegkamp einen Strich durch die Rechnung. In einer Phase, in welcher der Favorit ein wenig wackelte, holte Schlitzohr Grodowski clever einen Elfmeter raus, Wegkamp traf ganz cool und sicherte den Adlerträgern den 1:0 (0:0)-Triumph. Es war der erste Pokalsieg nach sieben Jahre Durststrecke für die Münsteraner.

SCP-Coach Sascha Hildmann schenkte jener Formation das Vertrauen, die auch schon beim 3:1-Sieg gegen RW Oberhausen am Mittwoch überzeugt hatte. Die Sportfreunde begannen allerdings frech und deuteten von der ersten Minute an, dass mit ihnen nicht gut Kirschen essen ist. Nach einem Luftduell mit Filip Lisnic erfuhr Gerrit Wegkamp dies am eigenen Leib und bekam den Ellenbogen seines Gegenspielers ab, nach kurzer Behandlung konnte er weitermachen (5.). Die erste Großchance verzeichnete der SCP: Nach einem langen Flugball von Simon Scherder und unfreiwilliger Ablage von Julian Schauerte kam Alex Langlitz in der Box frei zum Abschluss, doch er jagte den Ball in die zweite Etage (15.). Nachdem auf der Gegenseite Exauce Andzouana erstmals im Preußen-Strafraum aufgetaucht war (19.), vergab Langlitz gegen seinen Ex-Verein den nächsten Hochkaräter: Nach Freistoß von Joshua Holtby und Kopfball-Verlängerung Lukas Frenkerts setzte er den Ball an den Außenpfosten (22.). Der SCP hatte das Spiel bis hierhin gut im Griff.

Aydinel in höchster Not gestoppt

Richtig brenzlig wurde es jedoch für die Adlerträger, als Emre Aydinel Marcel Hoffmeier tunnelte und allein auf Marko Dedovic zustapfte, doch Münsters Innenverteidiger holte sich mit vollem Körpereinsatz den Ball zurück (31.). Kurz darauf trat Leon Demaj mit einem Distanzschuss, der knapp am Tor vorbeistrich, in Erscheinung (33.). Lotte wurde etwas mutiger. Das unterstrich auch die nächste Offensivszene, als Dennis Daube einer seiner ganz seltenen Fehler im Aufbau unterlief und Dino Bajric den Konter beinahe mit einem Treffer abschloss (39.). Auffällig auf der Gegenseite: Vor allem Holtby, der Peitzmeier mit beherztem Pressing in die Bredouille brachte und eine von vielen Eckstößen erzwang (44.). Die Standards des Deutsch-Engländers kamen gut, wurden jedoch von der Abwehr der Sportfreunde stark verteidigt.

Durchgang zwei startete mit einem Schockmoment für die Preußen: Gleich zweimal drehte Andzouana nahe der Grundlinie Scherder ein, sein Pass in die Mitte erreichte Bennet van den Berg, der sich auf dem Bierdeckel drehte und den Ball aus drei Metern voll auf Dedovic pfefferte (51.)! Die nächste Topchance vergab Demaj per Volleyschuss nach Flanke von Aydinel (54.).

Doppelwechsel bei den Preußen

Auf den starken Lotteraner Auftakt in den zweiten Durchgang reagierte Hildmann mit einem Doppelwechsel, Toptalent Deniz Bindemann kam für Holtby, auch Joel Grodowski durfte nach seiner Verletzungspause für Niklas Heidemann ran und betrat den Rasen in der Sportstätte seines künftigen Arbeitgebers (55.). Nachdem der starke Dedovic per Fußabwehr gegen van den Berg den Rückstand verhindert hatte (56.), trat auch gleich Preußens Sturmjuwel in Erscheinung. Weil er nach einem Frenkert-Einwurf allerdings Peitzmeier im Fünfer mit der Tatze im Gesicht erwischt hatte, zählte sein Treffer zurecht nicht (57.).

In der Folge verlagerte sich das Spiel mehr und mehr in die Hälfte der Sportfreunde, doch die besseren Torchancen hatten die Männer von Trainer Andy Steinmann: Nach Zuspiel von Filip Lisnic verzog der immer auffälliger werdende van den Berg (70.). Wegkamp, der nun Bindemann den Platz in der Spitze überließ und mehr aus der Tiefe kam, leitete mit einem Zuspiel auf Langlitz die nächste Gelegenheit ein. Dessen scharfe Hereingabe verpasste Grodowski knapp (73.).

Guter Schiedsrichter

Ebenfalls eng wurde es nach einer Ecke von Dino Bajric, in deren Folge Jesse Tugbenyo die Kirsche knapp am Kasten vorbeinickte (77.). Kurz darauf rummste es bei einer Wildwest-Grätsche von Remberg gegen Leon Demaj richtig, doch der starke Referee Fabian Maibaum ließ sich ebenso wie kurz zuvor bei Grodowskis Versuch, einen Elfer zu schinden (77.), nicht aus der Ruhe bringen und brachte die Zankhähne schnell zur Raison. Die Schlussphase eröffnete Demaj mit einem Kracher aus 20 Metern, den Dedovic mit einer Monster-Parade entschärfte (82.). Die Sportfreunde waren deutlich näher dran am Siegtreffer. 

Dann bekam Grodowski doch noch seinen Strafstoß: Tugbenyo hatte bei seinem Tackling ganz leicht den Fuß dran am gebürtigen Selmer, der nahm das Geschenk an. Gerrit Wegkamp lief ganz entspannt an und lümmelte das Leder in die Tormitte (0:1/84.). Die Sportfreunde danach mit Schaum vorm Mund: Nach einem harten Einsatz von Simon Scherder gegen Drilon Demaj gab's die obligatorische Rudelbildung. Die Preußen mussten schnaufen, rackern, zittern - aber sie brachten die dreiminütige Nachspielzeit über die Runden. Beinahe hätte Bindemann noch das zweite Tor nachgelegt (90.). Das war wenig später vergessen, als SCP-Kapitän Julian Schauerte den Silberpokal in die Höhe reckte.

Hildmann: "Das bedeutet uns sehr, sehr viel"

SCP-Coach Sascha Hildmann war nach dem Abpfiff die Erleichterung anzumerken. "Das bedeutet uns sehr, sehr viel", sagte er im WDR. "Wir haben eine harte Runde hinter uns, hatten nach dem Abstieg viel zu kämpfen. Das tut uns sehr gut." Auf die strittige Elfmeterszene angesprochen, sagte er: "Spontan habe ich gedacht, es ist ein Elfmeter. Er trifft ihn leicht am Fuß. Ich bin froh, dass er gepfiffen hat. Man hat schon gemerkt, dass wir in der zweiten Halbzeit etwas müde wurden. Ich habe noch gesagt, wir müssen irgendwie einen reinwurschteln. Das haben wir gemacht. Jetzt dürfen die Jungs feiern."

Sportfreunde Lotte - SC Preußen Münster 0:1 (0:0)
Tor:
0:1 Wegkamp (84./FE)
Lotte: Peitzmeier - Lisnic, Menke, Tugbenyo, Yegenoglu - Brauer, Bajric - Aydinel (59. Terzi), L. Demaj, Andzouana (85. D. Demaj) - van den Berg (85. Ajkic)
Münster: Dedovic - Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Frenkert - Daube - Holtby (55. Bindemann/ 90.+3 van Eijma), Remberg - Langlitz (87. Borgmann), Wegkamp, Heidemann (55. Grodowski)



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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