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Querpass

Gerrit Wegkamp traf vom Elfmeterpunkt zum 0:2, ließ aber vor allem nach der Pause einige Großchancen liegen. Das tat den Preußen aber nicht weh. Foto: Lehmann

Finaaale, oho!


Von Christian Lehmann

(19.05.21) Eine Sensation ist es in Anbetracht der starken Rückrunden-Form des SC Preußen Münster nicht, ein dicker Hund aber schon: Die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann hat nach einer bärenstarken Leistung gegen den Drittligisten SC Verl das Endspiel um den Westfalenpokal erreicht. Ein Doppelschlag in Durchgang eins, eine enorm konzentrierte Abwehrleistung und ein später Nadelstich zur Entscheidung bescherten den Adlerträgern einen 3:0 (2:0)-Auswärtssieg an der Poststraße und den Einzug ins Finale gegen die Sportfreunde Lotte, die im Parallelspiel den SV Rödinghausen mit 6:4 im Elfmeterschießen niederrangen. Der Sieger im Krombacher-Westfalenpokal wird am 29. Mai im Rahmen des Finaltags der Amateure in Verl ermittelt.

Die Gäste, die sich ja bereits aufgrund ihrer Platzierung in der Regionalliga West für den DFB-Pokal qualifiziert hatten, begannen mutig und hatten durch den aufgerückten Lukas Frenkert die erste Torchance (8.), ehe sich Verl peu à peu mehr Spielanteile erarbeitete. Das Team von Trainer Guerino Capretti hatte noch kein Ticket für den nationalen Cup-Wettbewerb gebucht und hielt entsprechend engagiert dagegen. Im Livestream des FLVW sprach Kommentator Hansi Küpper von einem "Spiel, in dem beide Mannschaften extrem intensiv gegen den Ball arbeiten". 

Dicke Böcke in der Verler Hintermannschaft

Das änderte sich in der 23. Minute, denn ein krasser Fehler in der Verler Defensive begünstigten schließlich die Führung des SCP. Christopher Lannert servierte Gerrit Wegkamp den Ball auf dem Silbertablett, dieser spielte tief in die Spitze zu Alex Langlitz, wo sich SCV-Keeper Robin Brüseke und Lasse Jürgensen nicht einig waren. Langlitz umkurvte Verls Schnapper und traf zum 0:1 (23.). Kurz danach der nächste Aufreger: Nach einem langen Einwurf von Lukas Frenkert sprang Mael Corboz der Ball in der Box an die Hand, Gerrit Wegkamp verwandelte vom Punkt (0:2/28.). Preußen-Keeper Marko Dedovic hatte zunächst nur bei einem Abschluss von Berkan Taz (33.) ein wenig Schweiß auf der Stirn, ansonsten verteidigten Simon Scherder und Co. wieder einmal exzellent. Kribbelig wurde es allerdings kurz vor der Pause: Nach einem Verler Freistoß parierte Dedovic gegen Zlatko Janjic, den Nachschuss jagte Julian Schwermann freistehend über den Kasten (40.).

Ohne den diesmal eher unauffälligen Youngster Deniz Bindemann, dafür aber mit Niklas Heidemann als Joker starteten die Preußen in Durchgang zwei - und das brandgefährlich: Die Riesenchance zur Vorentscheidung verpasste kurz nach Wiederbeginn Wegkamp, nach einem Freistoß von Joshua Holtby scheiterte er zunächst an Brüseke, den Nachschuss setzte er völlig blank neben das Tor. Ein ganz dickes Ding (51.)! Nach einem tollen Konter über Langlitz fand wenig später auch Heidemann seinen Meister der Nummer eins der Gastgeber. Auch bei einer Kopfball-Bogenlampe Wegkamps wurde es brandgefährlich, Verls Schlussmann löffelte das Leder von der Torlinie (58.).

Mutiger Auftritt wird belohnt

Statt sich hinten reinzustellen und auf Konter zu lauern, spielten die Münsteraner mutig nach vorne und erarbeiteten sich Torchance um Torchance. Das war schon beeindruckend. Capretti brachte nach 63 Minuten den einstigen Drittliga-Torschützenkönig und Spieler der Saison 15/16, Justin Eilers (ehemals Dynamo Dresden), doch auch der vermochte dem Spiel trotz einiger ordentlicher Abschluss-Szenen nicht die entscheidenden Impulse zu geben.

Glück hatten die Grün-Weiß-Schwarzen bei einem Lattenschuss von Taz aus knapp 20 Metern (73.), auf der Gegenseite verpasste Heidemann nach Zuspiel des bärenstarken Wegkamp den Knockout (76.). Ebenso der platte Langlitz, der die Murmel nach Holtby-Zuspiel an den Innenpfosten setzte (79.). Die Kerze auf die Tore setzte schließlich Heidemann, der den Ball nach einem Konter und Zuspiel von Nicolai Remberg mit seinem schwachen rechten Fuß in die lange Ecke lümmelte (0:3/90.+3).  

Holtby will den Pokal nur für sich

"Man hat wieder gesehen, was wir für eine geile Truppe haben. Es macht einfach Bock, in so einer Mannschaft zu spielen", jubelte Joshua Holtby nach dem Spiel bei Öffnet externen Link in neuem FensterNullsechs.tv. "Das war heute die absolut richtige Reaktion von uns. Ich habe noch nie einen richtigen Pokal gewonnen, ich will, dass niemand den Pokal in den Händen hält außer mir - äääähh... UNS!" Das möchte auch Mitspieler Simon Scherder: "Wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt, in der zweiten hätten wir den Sack früher zu machen müssen. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück, wir freuen uns aber, dass wir im Finale sind. Das ist ein Erlebnis, das wir super gerne mitnehmen."

Total happy war auch SCP-Coach Sascha Hildmann: "Ich bin total stolz auf die Mannschaft. Wir wussten, dass wir gut kicken könne und Verl mehr unter Druck steht als wir. Trotzdem musst Du erstmal so ein Spiel abliefern. Wir freuen uns total auf das Endspiel. Wann hat man als Spieler schon mal die Möglichkeit, in einem Finale zu sein? Das war heute eine super Sache, das werde ich so schnell nicht vergessen." 

Als Belohnung, das verriet Alex Langlitz, gab's Pizza. Auch nicht schlecht. Am 29. Mai wollen die Preußen dann aber lieber den Silberpokal statt einem Stück Margherita in den Händen halten.

SC Verl - SC Preußen Münster     0:3 (0:2)
Tore:
0:1 Langlitz (23.), 0:2 Wegkamp (28./HE), 0:3 Heidemann (90.+3)
Preußen: Dedovic - Schauerte, Hoffmeier, Scherder, Frenkert - Holtby (88. Klann), Daube, Remberg - Bindemann (46. Heidemann), Wegkamp (88. van Eijma), Langlitz (79. Möbius)



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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