Querpass
Sachsen setzt den Fußball halb auf Eis
Von Fabian Renger
(09.11.21) Geht das denn schon wieder los? In Sachsen bremst Corona die Amateurfußballer abermals aus. Neuerdings gilt in dem Bundesland die sogenannte Vorwarnstufe der Corona-Schutzverordnung. Klingt sperrig. Ist es auch. Die Folgen für den Sport sind allerdings nicht sperrig, sondern weitreichend.
Den Breiten- und Freizeitsport zählt das Bundesland Sachsen nämlich zu privaten Zusammenkünften. Dort gelten in dieser Vorwarnstufe folgende Kontaktbeschränkungen: Private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum sind nur mit bis zu zehn (unabhängig vom Hausstand) Personen gestattet. Geimpfte und Genesene werden bei der Personenzahl nicht mitgerechnet, ebenso Kinder bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres.
Zehn Ungeimpfte erlaubt
Bedeutet: Uneingeschränkt viele geimpfte oder genesene Menschen dürfen Sport treiben, genauso Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren Doch es dürften z.B. bei einem Fußballspiel maximal zehn Ungeimpfte teilnehmen. Doch wie teilen sich diese Ungeimpfte auf? Was ist mit den Schiedsrichtern? Und überhaupt....
Unmut regt sich in dem Bundesland. „Wir gehen nicht davon aus, dass unsere 2.000 Spiele pro Wochenende, die nur mit dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlich engagierter Menschen realisiert werden können, mit einer ‚privaten Zusammenkunft‘ gleichgesetzt werden. Das wäre ein falsches Signal", zitiert beispielsweise der Sächsische Fußball-Verband (SFV) seinen Präsidenten Hermann Winkler. Auch der Sächsische Landessportbund äußerte sich ähnlich. Die zuständige Sozialministerin Petra Köpping steht in jedem Fall hart unter Beschuss. Die beteiligten Parteien wollen zeitig das Gespräch suchen, um Kompromisse zu finden. Am vergangenen Wochenende rollte der Ball übrigens noch - das könnte sich aber eventuell schnell ändern.
In anderen Bundesländern scheint der Fußball - Stand jetzt - noch nicht in Gefahr zu sein. Wie der Kicker berichtet, gehen die Verbände in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern von keinen "Vollbremsungen" aus. Auch in Bayern gebe es keine keine 3G-, 2G- oder 3G plus-Regel - nichtmal für die Innenbereiche (z.B. Dusche).
So sieht's übrigens auch in NRW aus. Dort gibt's für den Sport im Freien keinerlei Beschränkungen. Stand jetzt zumindest.