Viel Lob, aber nichts Zählbares für den FCE

von Julian Schimmöller

(19.03.19) Das war es, was den U19-Junioren vom FC Eintracht Rheine nach einer starken Leistung blieb, die bei der 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen den Zweitliganachwuchs von Arminia Bielefeld nicht für Punkte reichte. Lange schnupperten die Hausherren gegen den haushohen Favoriten an einer Überraschung, am Ende war es wieder mal ein Standard, der dem FCE-Nachwuchs das Genick brach.

Rheine war kurzzeitig sogar nah dran am ganz großen Coup: Bei noch zehn zu spielenden Minuten auf der Uhr und einem Spielstand von 1:1 nahm Joel Flasse Maß und jagte den Ball Richtung Bielefelder Tor, das Leder knallte an den Pfosten. Nichts war es mit der Rheinenser Führung, und so kam es wie es kommen musste: Auf der Gegenseite segelte im direkten Gegenzug ein Halbfeldfreistoß vor das Tor, den Mervin Kalac zum umjubelten Siegtreffer für die Gäste einköpfte (81.). Ganz, ganz bitter für Rheine: „Wir mache ein bärenstarkes Spiel, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, dass ist sehr, sehr schade“, ärgerte sich Rheines Trainer Lennart Rading über den unglücklichen Ausgang.

Rheine ärgert die Arminia

Bis zum 1:2 hatte Rheine nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch gegen den Tabellenzweiten sehr gut dagegengehalten und war phasenweise sogar überlegen. Und das, obwohl der Arminia ein Traumstart gelang: Mit der ersten Chance traf Armagan Özer nach einem Schnittstellenpass zur Gästeführung (4.). Rheine ließ sich davon nicht beirren und gab prompt die Antwort, als Levin Schmieder nach sehenswerter Kombination und Vorlage von Flasse per Direktabnahme auf 1:1 stellte (12.). Rheine hatte anschließend mit Distanzschüssen von Schmieder, Flasse und Noah Tepe bereits im ersten Durchgang Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Dass der FCE Bielefeld den Tag zu vermiesen drohte, belegen auch zwei Zeitstrafen für die Gäste (64., 89.).

Mal abgesehen vom Ergebnis war es ein rundum gelungener Auftritt, entsprechend zwiegespalten war auch Rading: „Einerseits bin ich super stolz auf die Jungs, weil sie hier richtig gut gespielt haben. Andererseits ist da aber auch eine große Enttäuschung beim Blick aufs Ergebnis.“ Besonders aufgrund personell ungünstiger Vorzeichen war Rading positiv überrascht vom Auftritt seines Teams, unter anderem musste er kurzfristig die Viererkette umstellen, Gerrit Brinkmann bereits im ersten Durchgang verletzungsbedingt vom Platz nehmen und auch den bis dato sehr gut aufgelegten, aber grippegeschwächt völlig ausgelaugten Hannes Hesping vorzeitig vom Feld nehmen. So reichte es am Ende nicht ganz, um den zweiten Rückstand noch einmal zu egalisieren.

Mut macht der Auftritt dennoch, und den braucht Rheine aufgrund der prekären Situation im Abstiegskampf auch: Durch den Sieg von Haltern sind es nun wieder acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, in zwei Wochen muss der FCE gegen Eintracht Dortmund etwas Zählbares holen. Das Hinspiel verlor Rheine klar mit 0:4, in der Rückrunde zeigt das Team allerdings bisher ein ganz anderes Gesicht und darf sich durchaus etwas ausrechnen.

FC Eintracht Rheine – DSC Arminia Bielefeld 1:2 (1:1)
0:1 Özer (4.), 1:1 Schmieder (12.),
1:2 Kalac (81.)