"Ein Spiel, das keinen Sieger verdient hat"

von Julian Schimmöller

(03.04.19) Das sah zumindest ISV-Coach Birger Röber beim 3:3 (2:2)-Unentschieden seines Teams beim SV Herbern. Etwas anders sah es sein Gegenüber Simeon Uhlenbrock, der „zwei verlorenen Punkten“ nachtrauerte, gleichzeitig jedoch auch zugab, dass Ibbenbüren kurz vor Schluss „mit etwas Glück“ noch hätte gewinnen können.

Die Ibbenbürener erwischten den besseren Start, Herbern war scheinbar noch nicht auf dem Feld angekommen, da stand es schon 0:1: Ein Herberner Verteidiger leistete sich einen folgenschweren Fehlpass, in dessen Folge sich Arne Ueffing durchsetzungsstark in Position brachte und abzog. Der Ball prallte an den Innenpfosten, im zweiten Versuch schob Ueffing den Ball ins leere Tor (4.). Herbern musste sich kurz schütteln, zeigte dann jedoch eine starke Reaktion: Der gut aufgelegte Robin Schmitt marschierte über links und brachte den Ball knallhart vor das Tor, wo die Pille ins Netz abgefälscht wurde (12.). Kurze Zeit später eroberte erneut Schmitt den Ball und hatte auf links jede Menge Platz, den er zu einem überlegten Ball in den Rückraum nutzte. Dort war Tim Jäger zur Stelle – 2:1 Herbern (20.).

Standardtore auf beiden Seiten

Röber ärgerte sich sehr über die Entstehung: „Wir wollten genau diese Ballverluste vermeiden, aber spielen dann trotzdem „Klein-Klein“ am eigenen Sechzehner, das geht nicht.“ Anschließend hatte Herbern scheinbar alles im Griff, aber eben nur scheinbar: Kurz vor der Pause bekam die ISV einen Freistoß in halbrechter Position vor dem Sechzehner zugesprochen, den Nico Gütt mit links über die Mauer in den Giebel zirkelte – das 2:2 war gleichzeitig der Halbzeitstand (45.). Diesmal war es Uhlenbrock, der sich ärgerte: „Wir haben alles unter Kontrolle und wollten unnötige Standards vermeiden, da darf sowas einfach nicht passieren.“

Weiter ärgern „durfte“ Uhelnbrock sich dann unmittelbar nach Wiederbeginn: Wieder verpennte Herbern die ersten Minuten, wieder klingelte es nach einem Standard: Nach einer Ecke stand der großgewachsene Ueffing völlig frei und brachte Ibbenbüren erneut in Führung (47.). Anschließend drückte Herbern und hatte kurze Zeit später eine Dreifachchance durch Omar Hachim, Jäger und Jost Hesselmann: Ersterer scheiterte an der Latte, ehe die Abschlüsse der anderen Beiden auf der Linie geklärt wurden. Den fälligen Ausgleich besorgte dann Luca Dombrowski, der bei einem abgewehrten Freistoß von Maxi Drews den Abpraller verwertete (76.). Kurz vor Schluss hatte Gütt dann noch die Riesenchance zum Siegtreffer für die Gäste, der Ball flutschte jedoch über den Schlappen. Und so blieb es bei der Punkteteilung und Röbers Fazit: „Heute haben beide Teams so viele Fehler gemacht, da hatte keiner den Sieg verdient.“

Für die ISV geht es nun am kommenden Sonntag gegen Clarholz weiter, der gute Trend in der Rückrunde soll bestätigt werden: „Wir haben erst ein Spiel dieses Jahr verloren und wollen auch gegen Clarholz alles reinschmeißen und gewinnen“, gibt Röber die Marschroute vor. Bereits am Freitagabend ist Herben in Senden zu Gast. Uhlenbrock hat großen Respekt vor der „atemberaubenden Offensive“ des Tabellendritten, will im Derby aber natürlich trotzdem alles versuchen, um etwas mitzunehmen.

SV Herbern – Ibbenbürener SpVg. 08 3:3 (2:2)
0:1 Ueffing (4.), 1:1 Schmitt (12.),
2:1 Jäger (20.), 2:2 Gütt (45.),
2:3 Ueffing (47.), 3:3 Dombrowski (76.)