Rückfall in alte Zeiten

von Julian Schimmöller

(09.04.19) Reichlich angefressen war ISV-Coach Birger Röber nach dem 1:1 (0:0)-Unentschieden seines Teams im Heimspiel gegen Victoria Clarholz: „Bei vielen fehlte heute komplett die Einstellung, so etwas geht nicht im Abstiegskampf. Das waren alte Muster, von denen ich dachte, wir hätten sie abgelegt.“ Dementsprechend konnte Ibbenbüren von Glück reden, dass auch die Gäste keinen guten Tag erwischten, sodass es am Ende zumindest zu einem gerechten Unentschieden reichte.

Im ersten Durchgang passierte insgesamt nur sehr wenig, beide Teams präsentierten sich bis auf wenige Ausnahmen arg ideenlos und ungefährlich. Auf Clarholzer Seite wurde es nach einem Einwurf am gefährlichsten, bei dem die ISV-Defensive nur halbherzig verteidigte, sodass Keeper Bjarne Hallman im Eins-gegen-Eins klären musste. Auf Ibbenbürener Seite waren es Nico Gütt, der einen Freistoß an die Latte setzte sowie Dardan Krasniqi, der ebenfalls am Gebälk scheiterte, die die einzig nennenswerten Offensivszenen verzeichneten. Weitere Highlights in den ersten 45 Minuten? Fehlanzeige. „Wir haben einfach nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, ärgerte sich Röber.

Wessels kontert Clarholz Blitzstart

Besser wurde die Laune von Röber auch im zweiten Durchgang nicht, da Clarholz den besseren Start erwischte: Ein abgefälschter Schuss von Kevin Klösener flog am machtlosen Hallmann vorbei zum 1:0 für die Gäste in die Maschen (47.). Anschließend versuchte die ISV zwar mehr, viel dabei herum kam aber lange Zeit nicht. Im Gegenteil: Hallmann musste gar das 0:2 verhindern. Auf Ibbenbürener Seite waren Jost Feldhaus und Arne Ueffing dem 1:1 am nächsten, beide zielten jedoch zu ungenau, sodass die Chancen verpufften.

Erst knapp zehn Minuten vor Schluss gelang Ibbenbüren der Ausgleich: Clarholz konnte den Ball nicht konsequent klären, sodass Philipp Strauch noch einmal die Gelegenheit zur Flanke bekam. In der Mitte lauerte Verteidiger Felix Wessels, der den Ball mit dem Kopf zum Ausgleich in die Maschen wuchtete (81.). Obwohl Ibbenbüren anschließend für Röbers Empfinden „viel zu offen“ stand, fielen keine weiteren Treffer mehr. Da in den Parallelspielen mit Epe und Gemen überraschenderweise gleich zwei direkte Konkurrenten dreifach punkteten, hilft der eine Punkte beiden Teams nur bedingt weiter: Die ISV steht punktgleich mit Gemen gerade noch über dem Strich, Clarholz ist zwei Punkte davor auch weiterhin akut abstiegsgefährdet.

Nun steht erstmal die Osterpause an, anschließend erwartet die ISV in Altenberge ein vermutlich richtungsweisendes Spiel: Mit einem Sieg könnte Ibbenbüren den TuS abhängen und sich selber etwas Luft verschaffen. Dazu braucht es laut Röber allerdings ein „ganz anderes Auftreten“ als zuletzt gegen Clarholz.

Ibbenbürener Spvg. 08 – Victoria Clarholz 1:1 (0:0)
0:1 Klösener (47.), 1:1 Wessels (81.)