U19-Bezirksliga
Der lange Weg aus der Krise
von Julian Schimmöller
(08.05.19) Unmittelbar vor der Osterpause war die U19 der Warendorfer SU in eine kleine Krise, beim 4:4 (3:2)-Unentschieden gegen Westfalia Gemen fand diese nach der Pause ihre Fortsetzung. Nach der langen Siegesserie zuvor ist Warendorf nun seit vier Spielen sieglos, neben der sportlichen Misere kommt aktuell auch noch eine personelle Schieflage hinzu – kurzum, es könnte besser aussehen bei den Pferdestädtern.
Mit Torjäger Linus Austermann und Johannes Niehoff musste WSU-Coach Dominik Frasch zwei wichtige Akteure ersetzen, insgesamt fehlten ihm gar sieben Akteure. Dennoch hatte sich seine Truppe viel vorgenommen, knüpfte aber zunächst nahtlos an die fehlerhaften letzten Auftritte an: Nach fast identischem Muster wurden binnen sechs Minuten zunächst Diegon Kenitz (23.) und dann Joost Richter (28.) mit langen Bällen hinter die Kette geschickt und überlupften Patrick Lippermann im Warendorfer Kasten zur 2:0-Gästeführung. „Wir machen momentan einfach zu viele einfache Fehler“, kritisierte Frasch, der vor dem Spiel vor genau diesen langen Bällen noch gewarnt hatte.
Mehrere Wendungen
Positives gab es aber dennoch, denn sein Team zeigte Moral: Einen satten Rechtsschuss von Noel Gryczka ließ Gemens Keeper Max Gahlmann durch die Finger flutschen (31.), ehe Keno Lubeseder einem Gemener Innenverteidiger den Ball abluchste und noch vor der Pause ausglich (38.). Es sollte sogar noch besser kommen aus Warendorfer Sicht: Wie schon beim zweiten Treffer resultierte das Pressing der Hausherren in einem Ballgewinn tief in der gegnerischen Hälft, dieses Mal profitierte Gryczka, sodass die WSU mit einem knappen Vorsprung in die Pause ging (43.). Frasch durfte sich freuen: „Wir haben uns nicht nur reingekämpft, sondern auch reingespielt.“
Zu Fraschs Leidwesen war dies jedoch nicht die letzte Wendung der Partie. Nachdem Warendorf im zweiten Durchgang eigentlich alles im Griff hatte und bei einem Kopfball von Lubeseder an die Latte die Führung um ein Haar ausgebaut hätte, schlugen die Gäste aus dem Nichts zu. Max Schuler konnte den stark aufspielenden Ebrima Touray nur mit einem Foul stoppen, den Elfmeter verwandelte Gemens Noah Ebbing souverän zum 3:3 (73.). Anschließend machten sich die Negativerlebnisse der vergangenen Wochen bemerkbar, Warendorf wurde zunehmend nervös. Und passend zur aktuellen Situation bekam die WSU dann noch ein Wahnsinnsgegentor: Kevin Miller fasste sich aus 30 Metern einfach mal ein Herz und setzte den Ball an der Schnur gezogen ein Giebel – 4:3 Gemen (80.). Dank der guten Moral standen die Pferdestädter am Ende dann aber zumindest nicht mit ganz leeren Händen da: Einen Halbfeldfreistoß von Erick Schleicher verlängerte Dominik Blagojevic in der Schlussminute zum verdienten Ausgleich ins Netz (90.+2).
Einen weiteren Schritt aus der Krise will die WSU am kommenden Wochenende gegen Schlusslicht Ahaus machen. „Wir wollen und müssen das Spiel natürlich gewinnen“, ist die Ausgangslage für Frasch klar. Einem Erfolg schreibt er vor allem auch für das Selbstvertrauen eine immens wichtige Bedeutung zu.
Warendorfer SU – SV Westfalia Gemen 4:4 (3:2)
0:1 Kenitz (23.), 0:2 Richter (28.),
1:2 Gryczka (31.), 2:2 Lubeseder (38.),
3:2 Gryczka (43.), 3:3 Ebbing (FE, 73.),
3:4 Miller (80.), 4:4 Blagojevic (90.+2)