Zu wenig für die Westfalenliga

von Julian Schimmöller

(07.05.19) Nach der 2:4 (1:3)-Pleite in Sprockhövel ist es so gut wie sicher: Die U19 der FC Eintracht Rheine steigt am Ende der Saison aus der Westfalenliga ab und geht im kommenden Jahr in der Landesliga an den Start. Angesichts von neun Punkten Rückstand aufs rettende Ufer und nur noch vier ausstehenden Spielen sind die Chancen auf den Klassenerhalt wohl nur noch theoretischer Natur, besonders wenn man berücksichtigt, dass der FCE in der gesamten Saison bisher nur acht Zähler sammeln konnte.

Warum das so ist, zeigte Rheine bei der TSG vor allem im ersten Durchgang: „Wir haben uns viel vorgenommen und dann, positiv ausgedrückt, einen sehr sparsamen Auftritt hingelegt“, war Rheines Coach Lennart Rading hörbar enttäuscht. Rheine hatte zwar durch Sven Spölming den ersten Abschluss, wurde anschließend von den ebenfalls im Tabellenkeller positionierten Gastgebern mehr oder weniger überrollt. Nach einer Hereingabe von außen ließ die FCE-Defensive den Rückraum komplett unbewacht, sodass Mike Lewicki Sprockhövel unbedrängt mit 1:0 in Front bringen konnte (18.). Kurz danach legte Lewicki per Foulelfmeter das 2:0 nach (23.), dem Foulspiel war ein ebenso unnötiger wie katastrophaler Ballverlust im eigenen Sechzehner vorausgegangen.

Schmieder-Doppelpack reicht nicht

Als sich fünf Minuten später Adil El Hajui mit viel Tempo durchsetzte und auf 3:0 stellte (27.), drohte Rheine gar ein Debakel. „Da waren wir komplett orientierungslos, offensiv wie defensiv“, sparte Rading nicht mit Kritik. Seine Schützlinge fingen sich anschließend zumindest etwas und kamen durch Levin Schmieder nach Hereingabe von Spölming zum Anschluss (34.). Und wer weiß, vielleicht hätte der FCE tatsächlich nochmal zurück ins Spiel gefunden, wäre der Ball von Joel Flasse, der TSG-Keeper Julian Bungart schon umkurvt hatte, nicht noch von der Linie gekratzt worden (42.).

So gab es nach der Pause den nächsten Nackenschlag: Bei einem schnell ausgeführten Freistoß pennten die Rheinenser, Erdin Husidic bedankte sich und besorgte die Vorentscheidung zugunsten von Sprockhövel (51.). Auch wenn Schmieder nach einer schönen Finte nochmal auf 2:4 verkürzte (68.), kam Rheine anschließend nicht mehr für einen Punktgewinn infrage. Entsprechend lautete dann auch Radings Fazit: „Heute hat sich ganz klar gezeigt, dass uns für diese Liga was fehlt.“

Und somit begibt sich der FCE in den letzten Spielen wohl auf Abschiedstour, erster Gegner sind dabei zuhause die Sportfreunde Siegen. Im Hinspiel feierte Rheine den ersten Saisonsieg, seinerzeit verteidigten die Rheinenser „grandios“ (Rading). Eine ähnlich starke Defensivleistung wird gegen den Tabellendritten erneut erforderlich sein, ansonsten könnte der Abstieg am kommenden Sonntag dann auch rechnerisch perfekt sein.

TSG Sprockhövel – FC Eintracht Rheine 4:2 (3:1)
1:0 Lewicki (18.), 2:0 Lewicki (FE, 23.),
3:0 El Hajui (27.), 3:1 Schmieder (34.),
4:1 Husidic (51.), 4:2 Schmieder (68.)