Gerster trifft Altenberge ins Mark

von Julian Schimmöller

(29.05.19) Nachdem es zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen gab und sich der TuS Altenberge somit eine gute Ausgangsposition im Abstiegskampf erarbeitet hatte, erlitt der TuS im Auswärtsspiel bei Westfalia Gemen einen herben Rückschlag: Durch die 2:7 (1:1)-Niederlage hat Altenberge den Klassenerhalt nun nicht mehr in der eigenen Hand, auch beim zu erwartenden Sieg gegen Ahaus ist maximal noch der Relegationsrang möglich. Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit bracht Altenberge in den letzten zwanzig Minuten der Partie komplett ein und musste aufgrund der Schlappe Gemen vorbeiziehen lassen.

„Am Ende hat komplett die Einstellung gefehlt, da kam gar nichts mehr“, kritisierte Frederik Ten Voorde, der Dennis Brunsmann an der Seitenlinie vertrat. Die möglicherweise spielentscheidenden Szene ereigneten sich dabei knapp 20 Minuten vor dem Ende: Beim Stand von 3:2 für Gemen war es zunächst der eingewechselte Altenberger Julian Uhlenbrock, der sich schön über außen durchsetzte, seinen Abschluss aber genau in die Arme von Gemens Keeper Max Gahlmann platzierte. Es folgte ein langer Abschlag Gahlmanns in Richtung von Julius Gerster, der bei Ballan- und -mitnahme das Bein ziemlich weit oben hatte. Referee Karim Bouharrou ließ das Spiel laufen, Gerster traf zum 4:2 (74.) – die Vorentscheidung, die Altenberger Moral war endgültig gebrochen.

Doppelschock vor und nach der Pause

Die Altenberger Moral war bereits vorher auf eine harte Probe gestellt worden: Nachdem Sören Schliekman auf Vorlage des sehr umtriebigen Simon Gerdes die Gäste zunächst in Front geschossen hatte (28.), glich Gemen durch Gerster kurz vor der Pause mehr oder weniger aus dem Nichts aus (43.). Und kurz nach der Pause gab es direkt den nächsten Nackenschlag: Gemens Noah Ebbing traf mit einem Freistoß die Latte, anschließend sprang der Ball vom Rücken von Altenberges Keeper Mark Heithaus hinter die Linie (48.). Altenberge musste nach einem Konter auch noch das 3:1 durch Joker Ebrima Touray schlucken (61.).

Ten Voorde reagierte prompt und stellte auf Dreierkette um, sein Team zeigte noch einmal eine Reaktion. Uhlenbrock war es, der von der Fünferkante aus ins lange Eck zum Anschlusstreffer traf (67.). Wer weiß was passiert wäre, hätte Uhlenbrock auch kurz danach die Nerven behalten. So erholte sich Altenberge vom erneuten Wirkungstreffer von Gerster nicht mehr und kam am Ende unter die Räder.

"Gemen wollte mehr"

Der TuS warf alles nach vorne, Gemen nutzte die sich bietenden Räume eiskalt aus. Der überragend Gerster legte noch seine Treffer Nummer drei und vier nach (79., 81.), ehe Tim Vorholt einen Foulelfmeter zum 7:2-Endstand verwandelte. „Insgesamt wollte Gemen einfach mehr und hat sich deshalb den Sieg dann auch verdient“, resümierte Ten Voorde.

Für Altenberge hilft nun im letzten Spiel gegen Ahaus nur noch ein Sieg, um ncoh die Relegation erreichen zu können. Der scheint jedoch zumindest absolut realistisch: Ahaus ist seit dem zweiten Spieltag ohne Punkt, das Hinspiel gewann der TuS mit 10:0. Haken an der Sache: Auch ein Sieg hilft Altenberge nur, wenn Gemen zeitgleich in Vreden verliert. Selbst bei einem Unentschieden Gemens hätte Altenberge aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs keine Chance mehr auf den Klassenerhalt.