Der Meister ärgert sich

von Julian Schimmöller

(28.05.19) Zehn Spiele, zehn Siege – bis zum Spiel gegen den VfL Theesen war die Weste von Meister Gievenbeck zuhause blütenweiß. Durch das 1:3 (0:1) gegen den VfL sind nun ein paar Flecken auf die Weste gekommen. Das können die Gievenbecker angesichts des bereits feststehenden Aufstiegs sicher verkraften, geärgert haben sie sich trotzdem – vor allem, weil die Niederlage angesichts eines dicken Chancenplus in Durchgang Eins völlig unnötig war.

„60 Minuten lang haben wir ein unglaublich gutes Spiel gemacht“, räumte Trainer Stephan Zurfähr dann anschließend auch direkt mit der Vermutung auf, dass Gievenbeck aufgrund der Tabellensituation eventuell die Zügel etwas hätte schleifen lassen. „Die einzigen Vorwürfe, die ich machen kann, sind einmal die Chancenverwertung und dass wir nach dem Doppelschlag nicht mehr zurückgekommen sind.“ Jener Doppelschlag ereignete sich nach genau einer Stunde: Beim Stande von 1:1 verlor Gievenbeck im Zentrum den Ball, Theesen spielte es dann gnadenlos gut aus und ging durch Ulas Duran in Führung (60.). Gievenbeck hatte sich noch nicht wieder berappelt, da schlug Duran nach einem Konter erneut zu – 3:1 für die Gäste (63.).

Chancenwucher in Halbzeit eins

Anschließend hatte Gievenbeck zwar mehr vom Spiel, fand aber nicht mehr so recht in die Spur. Das war bis zum ersten Treffer von Ulan noch gänzlich anders gewesen. Von Beginn an dominierten die Hausherren, Theesen agierte etwas überraschend zunächst sehr zurückgezogen und passiv. Die 49ers bespielten die Defensive geduldig und kamen zu richtig guten Möglichkeiten: Louis Martin verzog einmal freistehend überhastet und scheiterte einmal aus spitzem Winkel an Torwart Timo Wetter, Paul Bergmann köpfte nach einer Ecke nur um Zentimeter über das Tor und bei einer Doppelchance scheiterte zunächst Mirkan Aslan an Wetter, ehe Moritz Leisgang im Nachschuss Wetter noch einmal anschoss. „Da müssen wir mindestens eine von nutzen“, bemängelte Zurfähr.

Was gute Chancenverwertung ist, zeigte dann der Tabellendritte aus Theesen: Nach einem Fehler im Aufbau konterte der VfL und ging durch Donat Ajeti, bei dessen Abschluss auch der Innenpfosten noch mithalf, mit der ersten echten Torchance in Führung (40.). Doch auch von diesem Gegentreffer kurz vor dem Pausenpfiff ließ sich der FCG nicht nachhaltig beeindrucken, sondern drückte in Durchgang Zwei weiter aufs Gaspedal. Und belohnte sich endlich: Eine Flanke von Armani Medford fand am zweiten Pfosten den aufgerückten Linksverteidiger Fynn Rottmann, der zum 1:1 einköpfte (52.). Gievenbeck wollte nun mehr, war dem zweiten Treffer eigentlich näher – und wurde schließlich von Duran doppelt schwer getroffen.

In Delbrück will Gievenbeck nun im letzten Saisonspiel den Abschluss für eine trotz der Niederlage nach wie vor überragende Saison positiv gestalten. Das Hinspiel war mit 6:0 eine klare Angelegenheit, so darf es aus Gievenbecker Sicht gerne wieder laufen. Für die Trainer Johannes und Stephan Zurfähr ist es das letzte Spiel, für einige Spieler das Letzte bei den Junioren – „da wollen wir nochmal mit viel Spaß ein gutes Spiel machen und die Saison mit einem guten Gefühl beschließen“, gibt Stephan Zurfähr die Marschroute vor.

1. FC Gievenbeck – VfL Theesen 1:3 (0:1)
0:1 Ajeti (40.), 1:1 Rottmann (52.),
1:2 Duran (60.), 1:3 Duran (63.)