Gievenbeck in der Ergebniskrise

Von Hannes Süper

(03.04.16) Am Sonntag fuhr der 1. FC Gievenbeck eine ebenso unnötige wie verdiente 2:3-Pleite gegen YEG Hassel ein. Mike Liszka traf bei seinem Startelfdebüt gleich doppelt, Trainer Benni Heeke bezog sich selbst in die Kritik mit ein.

Es hätte ein rosiger Nachmittag für die 49ers werden können. Perfektes Wetter, viele Zuschauer und genügend Möglichkeiten um die Hasseler Gäste schlagen zu können. Das frühe 1:0 durch den erstmals in der Startelf stehenden Goalgetter Mike Liszka sprach dafür, dass sich das Vorhaben erfüllen sollte. Nur zehn Minuten später verbauten sie sich den starken Startaber schon wieder. Nachdem Alan Bezhaev im eigenen Sechzehner einen Schritt zu spät kam, grätschte er statt den Ball seinen Gegenspieler um, sodass berechtigt auf Elfer entschieden wurde. Ridvan Güleryüz glich routiniert aus.

Jetzt spielten nur noch die Hasseler. Durch individuelle Fehler im Aufbau schenkte der FCG dem Gegner Spielanteile, die dieser dankend annahm. Die laut Benni Heeke "individuell spielstärkste Mannschaft der Liga" kombinierte sich effektiv nach vorne und erspielte sich Chance um Chance. In der 35. Minute hatte dann Liszka die Führung auf dem Schlappen, schoss aber frei vorm Tor nur den Keeper an. Sekunden später die gleiche Aktion auf der anderen Seite, diesmal traf Ali-Can Ciloglu den Pfosten. Fünf Minuten vor der Pause konnte Faruk Gülgün die passgenaue Hereingabe von Ridvan Gülenyüz im Gievenbecker Strafraum sogar noch per Brust annehmen und haute anschließend die Kugel kompromisslos ins Netz.

Franke mit Blackout

Nach dem Seitenwechsel lief es überhaupt nicht mehr für den FCG. Offensiv fehlten die Ideen, defensiv standen die 49er komplett neben sich. Der energischste Gievenbecker war wohl Benni Heeke, der an der Seitenlinie zwischen Frustration und Resignation schwankte. Nachdem der Gievenbecker Maximilian Franke ihm den Ball perfekt in den Lauf gespielt hatte, erhöhte Gülgün sicher zum 3:1 - der Nachmittag war schon fast gelaufen. Erst durch die Einwechselungen von Nils Heubrock und Christian Keil kam wieder Hoffnung auf. Die Hausherren nahmen wieder aktiv am Spiel teil, nach einer scharf getretenen Ecke nickte Liszka, der Clemens Donner die Angreiferrolle komplett abnahm, zum 2:3 ein (69.).

Beide Mannschaften spielten sich riesige Torchancen heraus, genutzt blieb keine einzige von ihnen. Während Gievenbeck die nötigen Mittel zum Ausgleich fehlten, wollten die Hasseler anscheinend in Schönheit sterben und bekamen die Kugel nicht rein. Nach einer energischen Schlussphase pfiff der souveräne Schiri Andreas Braun die unterhaltsame Begegnung ab. Gievenbeck konnte somit aus den letzten zehn Spielen nur einen Dreier mitnehmen. Coach Benni Heeke: "Wir stecken definitiv in einer Ergebniskrise. Das ist sehr frustrierend, weil wir im Training sehr viel richtig machen, was wir auf dem Platz nicht umsetzen können." Sich selbst nahm der Coach dabei nicht aus der Verantwortung: "Ich trage genauso Mitschuld an dem Ergebnis. Wer einen Heubrock oder einen Keil auf der Bank lässt, braucht sich nicht wundern."

1. FC Gievenbeck - YEG Hassel:     2:3 (1:2)
1:0 Liszka (5.), 1:1 Güleryüz (15.),
1:2 Gülgün (39.), 1:3 Gülgün (50.),
2:3 Liszka (69.)