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Christian Keil erzielte ein Traumtor zum 1:1-Ausgleich.

Rensings Lufthoheit kostet FCG den Sieg


Von Christian Lehmann

(29.04.16) Unmittelbar, nachdem sein Team in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2 (1:1)-Endstand im Derby gegen Preußen Münster II kassiert hatte, stapfte Benjamin Heeke auf Schiedsrichter Matthias Erning zu. Wer nun gedacht hatte, der Coach des 1. FC Gievenbeck würde den Unparteiischen, dem das Gros der rund 300 Zuschauer im Gievenbecker Sportpark alles andere als wohl gesonnen war, verbal attackieren, irrte jedoch.

"Ich habe Verständnis dafür", erklärte Heeke anschließend und meinte die vom Referee angezeigten sechs Minuten Nachspielzeit, die bei einigen für Unverständnis sorgten. "Vier Minuten hätten's vielleicht auch getan, aber er hat verdammt gut gepfiffen. Das Remis ist sicherlich glücklich für die Preußen, aber wir hätten es selbst dreimal verhindern können. Und wir hätten ruhig cleverer mit dem Schiedsrichter umgehen dürfen." Letztlich war die Extra-Zeit angesichts von sechs Wechseln, zwei Toren und zwei längeren Verletzungsunterbrechungen durchaus angebracht. Zudem hatten die Gastgeber in einigen Situationen merklich an der Uhr drehen wollen. Nicht mit Erning.

Offenes Visier

Dass beide Teams in der Tabelle nur noch um Nüsse spielen, sorgte nicht dafür, dass die Fans am Gievenbecker Weg dumpfes Ballgeschiebe über sich ergehen lassen mussten. Im Gegenteil, von der ersten Minute an ließen die beiden Rivalen das Visier runter und beackerten sich nach allen Regeln der Kunst. "Es war ein richtig geiles Westfalenligaspiel", merkte Heeke an.

Sein Team erwischte den minimal besseren Start, das erste Tor erzielten aber die Preußen: Nach einem zu kurzen Freistoß konterten die Gäste, Daniel Mladenovic setzte zum Sololauf an, ließ drei Gievenbecker stehen und jagte den Ball von der Strafraumgrenze in den Kasten (0:1/15.). Die Gievenbecker Antwort, und zwar eine der imposanten Art, ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Einwurf kam Daniel von der Ley an den Ball, dessen feiner Flanke erreichte Christian Keil, der den Ball mit einer herrlichen Direktabnahme ins Kreuzeck nagelte (1:1/23.). Was für ein Tor! Mike Liszka hatte vor der Pause nach Zuspiel von Nils Heubrock noch die Möglichkeit, auf 2:1 zu stellen, doch Preuße Nick Rensing lief ihn in höchster Not stark ab (38.).

"Lektion, die ich gerne mitnehme"

Das nötige Feuer nahmen sowohl die 49ers als auch die Adlerträger mit in den zweiten Durchgang. Erneut steckte Heubrock bei einem Konter durch zu Liskzka, der mit etwas Glück SCP-Schnapper Marco Aulbach überwand (2:1/52.). Genau auf diese Situationen waren die Gievenbecker aus gewesen.

In der hektischen Nachspielzeit pfefferten die Männer von Sören Weinfurtner dann einen langen Ball nach dem anderen nach vorn. Nick Rensing (Heeke: "Da kann keiner gegen köpfen!") verlängerte den letzten hiervon zu Joker Nico Möller, der zum Ausgleich einlochte (2:2/90.+5). Gievenbecks Trainer sah in dieser Szene auch taktische Fehler im Defensiv-Verhalten. "Das ist eine Lektion, die ich gerne mitnehme."

Am Ende überwog bei beiden Coaches die Freude darüber, den Zuschauern tollen Sport geboten zu haben. "Die Effizienz beider Teams war heute extrem hoch. Ich glaube, beide Mannschaften stehen da oben da, wo sie hingehören", schloss Heeke. Sein Gegenüber Sören Weinfurtner sagte den Westfälischen Nachrichten: "Wir haben lange Zeit nicht gut gespielt, nach dem 1:2 dann aber viel Leidenschaft und Herz gezeigt, deswegen bin ich stolz."

1. FC Gievenbeck - Preußen Münster II     2:2 (1:1)
0:1 Mladenovic (15.), 1:1 Keil (23.),
2:1 Liszka (52.), 2:2 Müller (90.+5)



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3    Cher. Laggenbeck 13    43:9 36  
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