Osttor-Hits in Dauerschleife

Von Nils Tyczewski

(02.04.17) "Wir drehen uns im Kreis. Wie eine Schallplatte mit Sprung erzähle ich jede Woche das gleiche." Carsten Winkler hätte für seine Analyse der Partie gegen den SC Herford tatsächlich eine Tonbandaufnahme der Vorwoche einspielen können, sie hätte gepasst. Wie schon beim 2:2 in Zweckel hatte Hiltrup ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen liegengelassen und wurde dafür am Ende bestraft. Trotz drückender Überlegenheit reichte es für die Blau-Weißen auch gegen den SC Herford nur zu einem Unentschieden. "Es ist frustrierend", schloss Winkler.

Dabei hatte die Partie doch mit einem Erfolgserlebnis begonnen, das der zuletzt gescholtenen Offensive zu mehr Sicherheit hätte verhelfen können: Ballgewinn im Zentrum, Pass in die Tiefe auf Könemann, gut getimte Vorlage in den Lauf von Wellermann, 1:0 (2.). Doch nur kurz darauf vergab der Torschütze ein richtig dickes Ding, scheiterte aber an Herfords Schlussmann (6.). Und so ging es weiter: 8. Minute, 15. Minute, 37. Minute, 41. Minute - die Großchancen für Robin Wellermann und seinen Sturmpartner Jens Könemann hätten schon im ersten Durchgang locker für eine Vier-Tore-Führung gereicht. Stattdessen ging's mit dem knappen 1:0-Vorsprung in die Kabine.  

Nach dem Seitenwechsel kamen die bis dahin völlig harmlosen Gäste besser ins Spiel und arbeiteten sich eigene Chancen heraus. Trotzdem blieb der TuS die gefährlichere Mannschaft. Das größte Manko, die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wurde aber auch diesmal bestraft. Als der eingewechselte Diogo Castro beim Versuch, im eigenen Strafraum zu klären, seinen Gegenspieler von den Beinen holte, pfiff Schiedsrichter Timo Gansloweit Elfmeter. Mario Betram verwandelte (86.) und bescherte seiner Mannschaft damit einen äußerst glücklichen Punktgewinn. In der Nachspielzeit sah Herfords Tim Vezzon nach einem Foul noch Gelb-Rot (90.+2).

TuS Hiltrup - SC Herford      1:1 (1:0)
1:0 Wellermann (2.), 1:1 Bertram (86./FE)