Westfalenliga
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Zwischen den Gefühlswelten
Von Lars Johann-Krone
(21.05.17) Den sicheren Klassenerhalt hätte der BSV am Sonntag ohnehin noch nicht feiern können. Er hätte aber liebend gerne die Abstiegszone vor dem Finale verlassen. Das 3:2 im Stadtteil-Duell beim 1. FC Gievenbeck war dahingehend auch ein richtig guter Schritt. Die 0:2-Niederlage des SC Preußen Münster II gegen den Konkurrenten Bad Westernkotten allerdings gar nicht. Roxel bleibt vor dem letzten Spiel Drittletzter.
Aus genau diesem Grund war Roxels Trainer Stephan Zurfähr nach dem Match auch wohl anzusehen, dass er zwischen zwei Gefühlswelten wandelte. Der Welt, in der er seinem Team zu einer guten zweiten Hälfte gratulierte und sich über den Erfolg freute und der Welt, in der er sich über die Preußen-Niederlage ärgerte. "Jungs, ich möchte nicht, dass sich heute irgendwer über den Spieltag ärgert. Ihr habt ein super Spiel gemacht", meinte Zurfähr. Dann ballte er die Faust und gab praktisch den Startschuss in eine Woche, an dessen Ende nach Möglichkeit der Klassenerhalt stehen soll. "Dafür werden die am nächsten Sonntag bezahlen. Dafür werden sie bezahlen", meinte Zurfähr als er seine Mannschaft mitten auf dem Gievenbecker Rasen zusammentrommelte und schon mal auf das letzte Saisonspiel einstimmte. Das findet, wie es der Zufall will, in Roxel gegen Preußen Münster II statt.
Gievenbeck spielte am Sonntag eine engagierte erste Hälfte. Früh gingen die Gastgeber drauf, machten klar, dass es für den Nachbarn aus Roxel keine Geschenke im Abstiegskampf geben würde. Roxel schenkte dem FCG in der 30. Minute dafür allerdings viel Raum. Den nutzte Luca Wulfert. 25 Meter vor dem Tor nicht attackiert zog er ab und traf mit dem satten Spannschuss von halbrechts das lange Eck. Elf Minuten später patzte dann Nico Eschhaus. Der Gievenbecker Keeper verlor nach einer Ecke kurz die Orientierung. Er sprang nicht nach dem hohem Ball, den Fabian Berk dann zum 1:1 per Kopf verwandelte. "Jungs. Das 1:1 bringen wir jetzt in die Pause", meinte Zurfähr wenig später. Arne Stegt hatte darauf aber keine Lust. Nach toller Vorarbeit Tristan Niemanns von rechts schoss er zum 2:1 ins kurze Eck.
Beide Teams reagieren
Roxel hätte also zu diesem Zeitpunkt und einem Bad Westernkottener Sieg als Absteiger festgestanden. Der Gast reagierte aber. Und die Gastgeber auch. Roxel investierte nun mehr. Gievenbeck verlor die Distanz zum Gegner, presste nicht mehr. Ein präziser Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte erreichte dann auf der rechten Seite Berk. Der wurde zwar bewacht, probierte es aber einfach mal mit einem Überkopfball. Dieser kam genau bei Mike Liszka an, der an der Gievenbecker Deckung vorbei zum 2:2 stürmte. "In der Halbzeit waren wir vielleicht etwas zu zufrieden und haben nicht damit gerechnet, dass Roxel nicht so weiterspielen würde wie in Halbzeit eins. Aber das Roxel das dann so gut aufs Parkett bekommt, hat mich schon überrascht", so Gievenbecks Coach Benni Heeke. Der BSV sorgte dann in der 77. Minute für die Entscheidung. Engin Demirdag stand am zweiten Pfosten bei einer Hereingabe von rechts völlig alleine und traf zum 3:2.
Stephan Zurfähr jubelte nach dem Schlusspfiff zwar über den Erfolg. So richtig gute Laune wollte beim BSV aber nicht aufkommen. "Man gewinnt ein Derby und ist gleichzeitig ein Verlierer. Ich war beim Spiel der Preußen nicht dabei, aber dass Münster auf dem heimischen Kunstrasen gegen Westernkotten verlieren würde, damit hätte ich nie gerechnet", so Zurfähr. Am kommenden Sonntag muss der BSV also punkten, um die Klasse zu halten. Ihm würde aufgrund des besseren Torverhältnisses ein Remis gegen Preußen II reichen, wenn Bad Westerkotten daheim gegen den TuS Hiltrup verlöre. Sollte Bad Westernkotten gewinnen, wäre der BSV abgestiegen.
1. FC Gievenbeck - BSV Roxel 2:3 (2:1)
1:0 Wulfert (30.), 1:1 Berk (41.),
2:1 Stegt (45.), 2:2 Liszka (67.),
2:3 Demirdag (77.)
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