Spiel der Wahrheit gegen Delbrück

(22.09.17) Roxel, Herford, Clarholz. Drei Spiele, neun Punkte. Der 1. FC Gievenbeck ist neben Westfalenliga-Tabellenführer Vreden so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Allerdings folgt am Sonntag wohl erst der richtige Prüfstein. Dann empfängt der FCG als Tabellendritter Delbrück, momentan Vierter. Am anderen Ende der Tabelle findet sich mittlerweile der Oberligist FC Eintracht Rheine wieder. Und das, obwohl der Saisonstart eigentlich so viele positive Geschichten bot.

Westfalenliga

1. FC Gievenbeck - Delbrücker SC (So., 15 Uhr)
In den vergangenen Wochen spielten die Gievenbecker gegen die Teams, die aktuell die Plätze 13 bis 15 der Tabelle einnehmen. Eventuell also keine echten Maßstäbe. Und Gievenbecks Coach Benjamin Heeke war auch in jedem Spiel mit längeren Phase nicht einverstanden. Die Ergebnisse stimmten allerdings immer wieder. "Die Wahrheit werden wir am Sonntag gegen Delbrück erfahren", meinte er.

Offensiv starke Gegner erwartet der Coach, allerdings ein Team, das hinten durchaus anfällig zu sein scheint. Bedingt stimmt das. In drei von sechs Partien kassierten die Ostwestfalen ihre neun Gegentreffer. Das Team von Trainer Jörg Runge kann den Laden also durchaus über 90 Minuten dicht halten. Auf der anderen Seite setzt es dann auch mal vier oder drei Gegentore wie in den Spielen gegen Neuenkirchen oder Schermbeck. Förderlich für die Moral war sicher auch nicht die überraschende 0:2-Niederlage beim bis dahin punktlosen SC Herford.

Auf der anderen Seite waren die defensiven Zahlen bei den Gievenbeckern zuletzt gut. "Wir haben allerdings auch Glück gehabt", so Heeke. Die Tatsache, dass die Gievenbecker erst acht Tore schossen, hängt wohl auch damit zusammen, dass im Strafraum noch zu wenige gefährliche Anspiele an den Mann kommen. Dafür hatten die Gievenbecker auch vorne zuletzt ein paar mal Glück. Julian Canisius zumindest stand zweimal goldrichtig. Im Spiel gegen Herford staubte er nach einem abgewehrten Ball des Keepers ab. In Clarholz war er nach einem Pfostentreffer zur Stelle.
Heimspiel-Tipp: Gievenbeck gewinnt auch sein viertes Spiel in Folge. 2:0 schlagen die Heeke-Jungs den DSC.

BSV Roxel - SuS Neuenkirchen (So., 15 Uhr)
Eine Fünferkette in der Abwehr sollte in Vreden mehr Sicherheit für die Roxeler bringen. Eine Weile tat sie das auch. Im Gegensatz zu den Spielen zuvor hielt die Verteidigung dieses Mal fast eine halbe Stunde. Am Ende unterlag Roxel mit 0:2, und Coach Sebastian Hänsel sah trotzdem ein positives Signal, das von diesem Spiel ausging. Seine Mannschaft agierte deutlich sicherer. Unabhängig vom System in der Abwehr, baute der BSV viel weniger haarsträubende Abspielfehler in sein Aufbauspiel.

Wie Vreden ist auch SuS Neuenkirchen sicher zu den offensivstarken Teams der Liga zu zählen. Beide haben bereits 18 Treffer erzielt.  Allerdings könnte sich gegen Neuenkirchen Mut im Angriff durchaus auszahlen. Der ehemalige Oberligist zeigte hinten immer wieder große Schwächen. Ballverluste im Mittelfeld etwa kann das Team um Trainer Tobias Wehmschulte nur schwer kompensieren. Das Umschaltspiel war oft behäbig.

Bei den Neuenkirchenern wird Marvin Holtmann fehlen. Er muss nach sechs Spielen bereits eine Gelbsperre absitzen. "Das muss man erst mal schaffen", scherzte Neuenkirchens Co-Trainer Hasan Ürkmez. In seinem Team zeigten sich Merlin Schütte und Malte Nieweler zuletzt in blendender Spiellaune. Von ihnen ging immer wieder Torgefahr aus.

Nachdem Neuenkirchen sich mit einem Remis beim SC Roland und einem überzeugenden Erfolg gegen Stadtlohn aus einem kleinen Tief mit heftigen Niederlagen befreit hat, blicken die Verantwortlichen nun schon wieder optimistisch nach vorne. "Wir wollen die jüngsten beiden Ergebnisse nun vergolden. Mit 13 Punkten aus sieben spielen stünden wir schon ganz gut da", so Ürkmez. Um auf 13 Punkte zu kommen, müsste Neuenkirchen allerdings erst in Roxel gewinnen.
Heimspiel-Tipp: Elf, nicht dreizehn Punkte. So viele wird Neuenkirchen nach dem siebten Spiel auf dem Konto haben. Roxel wird mit einem 2:2-Unentschieden den Abwärtstrend zumindest ein wenig abbremsen.

TuS Hiltrup - SpVg Beckum (So., 15 Uhr)
Die Rädchen greifen immer mehr ineinander. Der TuS Hiltrup wirkt seit ein paar Wochen eingespielter als noch zu Beginn der Saison. Vor allem im Mittelfeld war das gegen Schermbeck und auch zuletzt gegen Preußens Reserve zu sehen. Geführt und gelenkt von Jonas Wiethölter und Eric Rottstegge auf den zentralen Positionen, schaffte es der TuS meist, dem Gegner den Raum zu nehmen. Spätestens in der eigenen Hälfte hatte der es schwer, den Ball auch mal mit Blickrichtung Hiltruper Tor am Fuß zu führen.

Jonas Wiethölter musste in der vergangenen Woche jedoch frühzeitig aus dem Spiel. Er hatte Atemprobleme. "Er ist aber wieder fit", gibt Norbert Bothen, Co-Trainer bei Carsten Winkler, Entwarnung. Dennis Hoeveler und Martin Lambert fehlen hingegen. Bei Hoeveler muss noch eine Untersuchung abgewartet werden, um festzustellen, ob sein Knie beschädigt ist. Martin Lambert hat schon Sicherheit. Er wurde in dieser Woche wegen eines Kreuzbandriss bereits operiert und wird in der restlichen Hinserie fehlen.

Einflüsse auf das Training dieser Woche hatte nicht nur das zurückliegende Match, sondern auch das kommende Spiel gegen Beckum. Mit neun Punkten liegen die knapp vor Hiltrup. Winkler und Co. haben ein paar Eigenschaften ausgemacht, auf die sich die Hiltruper einstellen müssen. "Die gehen in den Zweikämpfen schon ganz gut zur Sachen und stehen kompakt", so Winkler. Wie die Spieler auf hart, vielleicht auch mal zu hart geführte, Zweikämpfe reagieren sollen, war auch Thema im Training.
Heimspiel-Tipp: Hiltrup ist gut auf den Aufsteiger vorbereitet und gewinnt im vierten Anlauf das erste Heimspiel - 3:1.

Oberliga

FC Eintracht Rheine - ASC 09 Dortmund (So., 15 Uhr)
Der Saisonstart des FC Eintracht Rheine hatte gefühlt so viel Gutes. Die Erfolge im Westfalenpokal gegen die Regionalligisten Wiedenbrück und Rödinghausen. Die energiegeladenen Auftritte gegen die ehemaligen Regionalligisten Schalke II und RW Ahlen. Doch was ist davon geblieben? Klar, im Westfalenpokal ist Rheine noch dabei. In der Oberliga allerdings steht das Team mit fünf Punkten aus sechs Spielen nur auf Rang 16, ganz nah an der Abstiegszone.

Am Sonntag steigt das bereits fünfte Heimspiel in dieser Saison. Zu Gast ist der Aplerbecker SC aus Dortmund. Eine Mannschaft, die richtig gut aus dem Startlöchern gekommen ist. Nach dem 3:2-Erfolg über Hamm am Wochenende zuvor, rangiert der ASC auf Rang drei, also am entgegengesetzten Ende der Tabelle.

"Die Liga ist sehr ausgeglichen. Da kann jeder jeden schlagen", meinte Rheines Trainer Uwe Laurenz. Und seine Mannschaft ist das beste Beispiel. Gegen Kaan-Marienborn, aktuell Tabellenzweiter, gewann Rheine. Beim TSV Marl-Hüls, dem Team, das aufgrund der Querelen im Hintergrund eigentlich krasser Außenseiter war, unterlag der FCE allerdings am vergangenen Sonntag. In dieser Partie stimmte dann auch erstmals die Einstellung nicht mehr. Zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte, als die Gäste den Faden und den Anschluss verloren.

Uwe Laurenz brachte in der Schlussphase ein paar junge Spieler, auch um gestandenen Akteuren ein wenig Pause zu verschaffen. "Die Belastung war zuletzt hoch", so Laurenz. Und der Kader ist durch Verletzungen schon wieder arg zusammengeschrumpft. Maik Osterhaus kehrt an diesem Wochenende zumindest wieder zurück in der Kader.
Heimspiel-Tipp: Der FCE feiert nach dem 3:1 über Kaan-Marienborn an Spieltag eins mal wieder einen Sieg. 2:1 gewinnen die Rheinenser.