Das Spitzenspiel als Bonbon

(28.09.17) Der 1. FC Gievenbeck ist die Mannschaft der Stunde in der Westfalenliga 1. Vier Spiele in Serie gewann er. Und dafür gibt es am Sonntag ein Bonbon: das Spitzenspiel gegen die SpVg Vreden, die andere Mannschaft, die in dieser Saison bisher so glänzte. In der Oberliga sind hingegen leise schon die Alarmglocken zu hören. Der FC Eintracht Rheine braucht dringend Punkte.

Westfalenliga 1

SpVg Vreden - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
Vier Jahre spielen Vreden und Gievenbeck nun schon in der Verbandsliga. Ein echtes Spitzenspiel haben beide noch nicht gegeneinander ausgetragen. In diesem Jahr jedoch ist das Match eines. Nachdem Vreden in der Vorwoche 1:2 in Clarholz unterlag und das Spiel später sogar noch 0:2 gegen die Spielvereinigung gewertet wurde, sind beide Teams punktgleich. Die Erklärung zur Spielwertung: Stürmer Marvin Möllers hätte eine Gelbsperre absitzen müssen, spielte in Clarholz aber.

Am Sonntag treffen nun also die bisher stärksten Teams der Liga aufeinander. Diszipliniert und mit viel Laufarbeit verteidigen können beide Mannschaften. Vreden hat zudem schon unter Beweis gestellt, dass es vorne immer für mehrere Tore gut ist. Kein Wunder bei den Offensiv-Optionen. Jose Murillo ist der eine schnelle Angreifer, der Gegnern immer wieder Probleme macht. Nils Temme, der mit dem guten Antritt und dem präzisen Schuss, ist der andere. Und dann gibt es noch Marvin Möllers, der wieder spielen darf. Auch Temme war zuletzt in Clarholz gesperrt und blieb auch außerhalb des Platzes, dürfte gegen Gievenbeck aber spielen.

Keine Beweihräucherung

Die Tabellensituation analysiert Benjamin Heeke, Gievenbecks Trainer, ganz sachlich: "Vreden hat letzte Woche verloren, wir haben in dieser Saison auch schon eine 0:4-Klatsche kassiert. Es ist also nicht so, dass wir uns jetzt selbst beweihräuchern würden, weil wir oben stehen." Heeke sieht die Vredener psychologisch leicht im Vorteil. "Wir haben letzte Woche 3:0 gewonnen. Nach so einem Sieg gibt man leicht auch mal etwas weniger. Vreden hat verloren. Da sind die Antennen der Spieler im Training meist mehr auf Empfang gestellt", spekuliert Heeke. "Außerdem haben die sicher noch die 0:5-Packung gegen uns in der Vorbereitung im Liba-Pokal im Hinterkopf."

Der Gievenbecker Kader ist mit 24 Mann sehr groß. Die Bank dürfte wieder gut gefüllt sein. Im Vergleich zur Vorwoche wieder dabei ist Tristan Niemann. Der hat seine Verletzung auskuriert und gehört zum Kader. "Er braucht noch ein paar Einheiten, um wieder voll da zu sein, aber er könnte wichtig werden, weil er mit seinen Aktionen immer schwer für den Gegner ausrechenbar ist", so Heeke. Einen Platz in der Startformation zu ergattern, dürfte aber schwer sein. Zum einen ist noch nicht klar, ob Gievenbeck, wie in der Vorwoche, mit zwei Stürmern agieren wird. Zum anderen harmonierten Arne Stegt und Christian Keil vorne zuletzt richtig gut.
Heimspiel-Tipp: Vreden rehabilitiert sich ein wenig für die Niederlage der Vorwoche und schlägt die Gievenbecker knapp mit 2:1.

SV Schermbeck - BSV Roxel (So., 15 Uhr)
Das 1:1 gegen Neuenkirchen war ein erstes kleines Erfolgserlebnis für den BSV. Schließlich gab es seit dem Sieg in Hiltrup am ersten Spieltag nur Niederlagen für die Roxeler. Ein Erfolgsfaktor: die Fünferkette in der Abwehr. Die Entscheidung, so defensiv aufzustellen, ist Trainer Sebastian Hänsel sicher nicht leicht gefallen. Sie griff jedoch. Die Kleeblätter haben ihre Fehlerquote heruntergeschraubt.

"Es geht weiter voran", meinte Hänsel daher vor dem Spiel beim SV Schermbeck. "Auf dem Spiel gegen Neuenkirchen können wir aufbauen." In der Tat. Allerdings ist Schermbeck eine Mannschaft, die mit 13 Zählern ordentlich in die Saison gekommen ist. 18 Treffer schoss das Team bis dato. Neun machte alleine Dominik Milaszewski.

Den sollte der BSV also im Blick behalten. Eine schwere Aufgabe für die recht junge Hintermannschaft, in der zuletzt in Henrik Wesberg sogar ein A-Junior stand. Auch Dickens Toka ist noch ein sehr junger Akteur. In der Offensive sorgte die Rückkehr von Aljoscha Groß für Entlastung.
Heimspiel-Tipp: Roxel spart sich zwar weiter die leichten Fehler, Schermbeck ist aber einfach stärker und gewinnt mit 2:0.

SuS Neuenkirchen - Victoria Clarholz (So., 15 Uhr)
Wechselhaft trifft es wohl am ehesten, um die Auftritte des SuS Neuenkirchen zu beschreiben. Selbst innerhalb der Partien schwanken die Spieler. So wurde aus einem 4:0 gegen Stadtlohn noch ein 4:2 und gegen den BSV Roxel, der zuletzt in der Krise steckte, reichte es nur zu einem Unentschieden. Spannung pur heißt es also immer vor den Spielen des SuS, in welche Richtung das Formbarometer ausschlagen wird. Nächster Gegner ist Victoria Clarholz.

Auch die Clarholzer unterliegen starken Formschwankungen. Ein Fußball-Hoch zog am vergangenen Sonntag über Clarholz. In der Vorwoche schlug die Victoria den Tabellenführer aus Vreden. "Das ist eine gute Kontermannschaft. Da müssen wir wachsam sein", so SuS-Coach Tobias Wehmschulte. Sein Team hatte immer wieder Probleme in der Rückwärtsbewegung.

Julian Knocke, Oliver Janning und Max Mümken fehlen. Dafür spielten am Mittwoche im Pokal aber Rene Pöhlker als Linksverteidiger und Marvin Egbers als Stürmer mit. Sie könnten auch am Sonntag eine Option werden. Kaum verzichten kann Wehmschulte derzeit auf Malte Nieweler und Merlin Schütte. Die beiden sind in letzter Zeit an vielen gelungenen Offensivaktionen beteiligt.
Heimspiel-Tipp: Neuenkirchen hält seine Form oben, über fast 90 Minuten. Darum geht das Spiel an die Gastgeber - 3:1.