Des Tabellenführers gefühlte Krise

(16.02.17) Es ist schon irgendwie verrückt. Nach wie vor darf sich der 1. FC Gievenbeck über die Tabellenführung freuen. Nach wie vor haben die 49ers gegenüber der Konkurrenz zwei Nachholspiele in der Hinterhand, um diese auszubauen. Nach wie vor ist die Truppe in der Lage, begeisternden Fußball zu spielen. Und doch müssen Trainer Benni Heeke und seine Jungs gewappnet sein, um nicht den Fehler zu machen, sich eine sportliche Krise einzureden.

"Wir sind schon mal besser drauf gewesen", lautet Heekes Beschreibung der Gesamtsituation, die natürlich mit der Posse um den Beckumer Spielausfall zu tun hat. Aber auch mit den fünf Niederlagen, die es in fünf Testspielen einer diskreten Vorbereitung hagelte. Jüngste Spielausfälle sorgten zudem dafür, dass der FCG aus dem Tritt geraten ist, ohne überhaupt Fahrt aufgenommen zu haben. Seit 14 Tagen sind die Gievenbecker ohne Wettkampfpraxis. Und nun? Kommt am Sonntag der SuS Stadtlohn. Jener Gegner, der Heekes Team in der Hinrunde eine empfindliche Klatsche zugefügt hat.

Aber, nun kommt die waschechte Krise des Gegners ins Spiel, was ist von diesem Stadtlohner Team übrig geblieben? Die Fußball-Abteilung des SuS hat seinen Etat um die Hälfte gekürzt. In Michael Roßmöller, Mario Worms, Hakan Gökdemir, Markus Banken, Jonas Schmidt und Tobias Hüwe haben sechs Spieler den Klub bereits verlassen.

Trainer auf Zeit

Coach Rob Reekers reagierte wenig begeistert und wird im Sommer zum großen Rivalen nach Vreden wechseln. Eine ruhige Winterpause geht anders.

Die eigenen Ziele hat der Oberliga-Absteiger inzwischen auch offiziell nach unten korrigiert. "Wir wollen die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen und schauen, ob die Westfalenliga auch in der nächsten Saison Sinn macht", sagte Geschäftsführer Michael Schley gegenüber Heimspiel-online. Heeke will sich davon nicht einlullen lassen: "Die sind auch so stark genug." Im Gegensatz zum FCG hat Stadtlohn in der Vorbereitung ordentliche Resultate geliefert. "Überraschend positiv" bewertet auch Schley diese Tatsache. 

Auf Überraschendes müssen sich beides einstellen. Das fängt schon beim Untergrund an. Rasen oder Kunstrasen, beides ist möglich. Wobei die Gievenbecker wohl alles dafür tun werden, auf Naturgrün zu gehen. Findet das Spiel denn statt? Heeke bejaht und fügt augenzwinkernd Richtung Beckum hinzu: "Wenn wir uns nicht was einfallen lassen..."

Hinspiel: 0:4

Heimspiel-Tipp: Kollege Lehmann hat vor über zwei Monaten 3:0 für Gievenbeck getippt. Unabhängig von Testspieleresulataten und Zustandsbeschreibungen; Wer will da schon widersprechen?