Nur mit der Meisterschaft wird es eng...
Von Fabian Renger
(05.05.19) Am 24. März diesen Jahres hat es sich zuletzt zugetragen in Rheine-Mesum, dieses Phänomen namens Niederlage. Die älteren Mesumer werden sich erinnern. Seitdem hatte der SV Mesum sieben Ligaspiele plus Pokalspiel vor der Brust - und keines verlor die Truppe von Coach Marcel "Cello" Langenstroer. Auch beim SV Spexard, trotz des vorletzten Tabellenrangs durchaus ein Gegner von Format, setzte sich diese Serie fort. 3:2 (1:2) siegte Mesum. Einen Wermutstropfen hatte das Ganze aber doch. "Mit der Meisterschaft wird es nichts mehr werden...", unkte Langenstroer. Würden er und seine Crewmitglieder wohl verkraften, falls es mit dem anderen Ziel hinhaut...
Das lautet weiter logischerweise Klassenerhalt. Hätte jemand im Winter auch nur einen Cent auf die Flemmer aus dem Hamssenbrock gesetzt, er wäre zumindest als mutig abgestempelt worden - aber dieser jemand wäre nun auch ein reicher Mann. Mittlerweile gewinnt Mesum auch Partien, bei denen Faktoren eine Rolle spielen, die du dringend benötigst, wenn du unten drin steht und da rauskommen möchtest. "Wir haben uns den Sieg erarbeitet", brachte es Langenstroer auf den Punkt. Das war auch nötig: Bis zum Halbzeitpfiff lief alles nämlich in die andere Richtung.
Spexard vor der Pause besser
Spexard war besser drin, traf durch den bockstarken Philip Kunde zweimal (1:0, 14./ 2:1 44.) und hatte deutlich mehr von der Partie. Der SVS war griffiger, präsenter, gerade bei den vielen hohen Bällen mit seinen ganzen Hünen. "Da hatten wir auch mal Glück bei deren Abschlüssen", gestand Langenstroer. In der Pause merkte er allerdings eine Kehrtwende: Selbstkritisch hinterfragte sich Mesums Mannschaft, was falsch lief. "Sie waren selbst mit sich nicht zufrieden", erzählte Langenstroer. Mehr als Dominic Schmidts 1:1-Ausgleich (42.) war nämlich drin. Nach dem Wiederanpfiff kam dann die Kehrtwende.
Urplötzlich marschierte Mesum bis zum Gehtnichtmehr. Die Fehler der ersten Halbzeit waren wie hinweg gefegt, Mesum gewann die wichtigen Zweikämpfe, war aber auch mit Ball wie ausgewechselt. Mutig waren die Spieleröffnungen, auch einige raffinierte wie riskante Bälle waren mit dabei. Die Belohnung folgte: Nach 64 Minuten war Luca Schweder mit vorgerückt, er hielt Maß aus 22 Metern und der Ball passte, dem sandigen Fünfmeterraum in Spexard sei Dank - 2:2!
Schlussphase mega souverän
Die Gastgeber blieben allerdings immer wieder gefährlich, schafften sogar eine Hütte, die aber wegen einer Abseitsposition nicht gegeben wurde. Stattdessen klingelte es auf der Gegenseite im Gegenzug: Montasar Hammami marschiert auf der rechten Seite, zieht nach innen und will abschließen. Er sieht, dass er geblockt wird und gibt die Kugel lieber weiter zu Schmidt. Der steht an der 16er-Kante und parkt die Kugel im kurzen Eck. Der Treffer zum Endstand (81.). "Wir haben den Gegner danach nicht mehr ins Spiel kommen lassen, gefährliche Standards meistens vermieden, das hat mir richtig gut gefallen", lobte Langenstroer seine Elf für das souveräne Runterspulen in der Schlussphase. Der Sieg war eingetütet und zumindest der Titel des Klassenerhalts ist wieder einen Schritt näher gerückt...
SV Spexard - SV Mesum 2:3 (2:1)
1:0 Kunde (14.), 1:1 Schmidt (42.)
2:1 Kunde (44.), 2:2 Schweder (64.)
2:3 Schmidt (81.)