Schweders Seitfallzieher rettet Remis
Von Fabian Renger
(23.09.18) Was zum Geier? Selbst Marcel "Cello" Langenstroer, Trainer des SV Mesum, musste schon derbe lachen. "Das passte perfekt in unsere Situation." Mit diesem Was meinte der Seitenlinien-Chef des Westfalenliga-Schlusslichts Luca Schwedes Schlusspointe auswärts beim VfL Theesen. Theesen führte 2:1, da griff Schweder nach Vorarbeit von Tobias Göttlich tief in die Trickkiste. Mit einer Art Seitfallzieher bugsierte er die Kugel ins Netz. Sah schön aus. Es war die Nachspielzeit, Theesen, immerhin Tabellenzweiter, verlor die zwei Zähler, denn es blieb beim 2:2 (0:0).
Es war das Ergebnis der berühmt-berüchtigten geschlossenen Mannschaftsleistung. Diese zeigte der SVM - ja ja ja, Phrasenschwein und so - nämlich auf ganzer Linie. Und eine bemerkenswerte Moral. Da muss man sich mal hereinziehen: Mesum ging in fünf der sechs vorherigen Spielen als Verlierer vom Platz. Mal zurecht, mal eher mit Pech. Und in Theesen? Da zeigten Langenstroers Leute hammerharte Willenskraft.
Notfalls hätte Parlow gespielt...
Denn: Bis zur 87. Minute hatte Theesen 2:0 geführt! Dann wurde Valentin Ricken in der Box gefoult und Michael Egbers hatte keine Mühe vom Punkt. Der Anschlusstreffer. Wie gesagt: Das alles als Tabellenletzter. Respekt! Und das mit nur einem gesunden Auswechselspieler in der Hinterhand. Sowohl Jan Lampen als auch Guido Göcke wollte Langenstroer eigentlich nicht bringen, beide waren nicht fit. So blieben nur noch Manuel Leusmann sowie Ersatzkeeper Philipp Parlow übrig. "Den hätte ich im Notfall wohl auch noch eher als Feldspieler aufgestellt", hatte Langenstroer tatsächlich gute Laune und den Schalk im Nacken.
Aber wer wollte es ihm verdenken? Wahrscheinlich niemand. Ansonsten war's ein ziemlich zweikampfbetontes Match. Theesen hatte zwar das Chancenplus, nutzte die wenigsten und ging wenig sorgfältig mit den allerbesten Gelegenheiten um. An Mesums Plan, über Zweikämpfe ins Spiel zu kommen, hielt sich im ersten Abschnitt Egbers nicht. Theesens Keeper Dominic Breese klaute ihm die Kugel vom Fuß (30.).
Das war Mesums beste Chance bis zur Schlussphase. Theesen jubelte jedoch auch erst recht in Abschnitt zwei. Kai-Niklas Janz (50.) verwertete einen quer geschobenen Ball mühelos, Yatma Wade hatte nach einem langen Ball keine ebenfalls keine Probleme, für's 2:0 (57.) zu sorgen. Doch diesmal fiel Mesum nicht um und in sich zusammen, sondern blieb standhaft. "Wir haben uns das Glück diesmal wirklich hart erarbeitet und waren weiter gut im Spiel", befand Langenstroer. Luca Schweder sei Dank dann auch mit Belohnung.
VfL Theesen - SV Mesum 2:2 (0:0)
1:0 Janz (50.), 2:0 Wade (57.)
2:1 Egbers (87.), 2:2 Schweder (90+2.)