Im Training waren sie alle drin...
Von Fabian Renger
(20.10.19) Seit Wochen ist der Chancenwucher ein treuer Begleiter des TuS Hiltrup. Er lässt die Mannschaft von Christian Hebbeler selten im Stich. Daher stand in der Trainingswoche vorm Heimspiel gegen den TuS Tengern die scheinbar einfachste Hausaufgabe an: Eins-gegen-Eins-Duelle mit dem Torwart. "Da waren sie alle drin. Ich hab unsere Torhüter nur am Boden gesehen", blickte Hebbeler zurück. Das Problem: Im Spiel sind sie alle nicht mehr drin. Immerhin: Zu einem 2:1 (0:1)-Heimsieg reichte es. Aber gut fürs Nervenkostüm des Coaches war es wohl eher nicht.
"Da wirst du wahnsinnig", berichtete dieser, hörbar erleichtert, von einer nicht mehr ganz so normal verlaufenen zweiten Halbzeit. Reihenweise vergeigten die Hiltruper Torchancen. Und wenn wir reihenweise schreiben, dann meinen wir auch reihenweise. Es war schon irgendwie absurd. Immerhin: Zweimal funktionierte es dann doch.
Mladenovic steht richtig
Beim 1:1-Ausgleich - die Hiltruper lagen ja zurück, wie das kommen konnte, gleich mehr dazu - brachte Marcel Leenemann die Murmel diagonal links raus zu Montasar Hammami. Nach kurzem Dribbling landete dessen Flanke am ersten Pfosten bei Daniel Mladenovic, der richtig stand (52.). Eine knappe Viertelstunde später vollendete Manuel Beyer eine Hereingabe von der rechten Seite zum 2:1 (68.).
Trotzdem: Verrückt war das. Zumal die Hausherren auch bereits zu dem Zeitpunkt unter der "Das Runde muss ins Eckige, will aber nicht"-Krankheit litten. Mladenovic, Kollege Luca de Angelis, beide standen wie im Training Aug' in Aug' vor Gäste-Torwart Alexander Fischer. Und beide machten ihn nicht weg. Ja, gibt's denn sowas?
Lob für den Gast
Anscheinend schon. Denn urplötzlich führten die Gäste, Alexander Knicker traf für den weiterhin sieglosen TuS aus Tengern (38.). "Und dann rennst du wieder einem Rückstand hinterher...", war Hebbeler entgeistert. Der Gast wiederum hinterließ einen bleibenden Eindruck bei ihm. Sehr mutig stellte Tengerns Trainer Olaf Sieweke seine Elf auf und ließ sie sehr hoch anlaufen. Das kam den Münsteranern entgegen. Es gefiel Hebbeler. "Bislang ist nur Rödinghausen so gegen uns aufgetreten", lobte Hebbeler den Gast für dessen couragierte Leistung.
TuS Hiltrup - TuS Tengern 2:1 (0:1)
0:1 Knicker (38.), 1:1 Mladenovic (52.)
2:1 Beyer (68.)