Im Training schwer unter Beschuss
Von Fabian Renger
(25.10.19) "Hin und wieder erwische ich auch einen." Na, Gott sei Dank! Alles andere wäre auch schlecht. Denn Malte Wilmsen ist Torwart von GW Nottuln. Da ist es gar nicht so verkehrt, manch eine Kirsche abzufangen. Der 23-Jährige hat es derzeit nicht so leicht. Erst hielt er in drei Pflichtspielen die Null - zwei 0:0 in der Liga, ein 4:0 im Kreispokal - und dann schluckte er drei Dinger. 0:3 in Clarholz verloren. Er selbst war schuldlos, hielt nach bestem Gewissen. "Das hat schon wehgetan", sagt Wilmsen trotzdem.
Damit warten die Grün-Weißen seit drei Ligaspielen auf einen Treffer. Was überrascht. "Vor allem, wenn man sieht, wie die Jungs die Dinger im Training reinkloppen", erzählt der Keeper, der ein Teamplayer ist. "Solange wir als Mannschaft erfolgreich sind, kann ich auf die Null verzichten."
Mehr ohne Humor
Im Training klappt's. Da hat er häufiger das Nachsehen. Woran es unter Wettkampfbedingungen hapert? "Vielleicht müssen wir die Dinger auch mal humorlos reinknallen und weniger ins Tor tragen", meint der Goalie. Nichtsdestotrotz: Die Bilanz des Aufsteigers lässt sich trotzdem sehen mit Platz acht und 15 Zählern. Zumal die Nottulner Hintermannschaft ihren Mann steht. Bis zum Clarholz-Spiel war sie die am schwersten zu knackende. Und so eine Torkrise gehört auch manchmal dazu.
Wilmsen selbst hat eine überschaubar große Vita. Er begann in der Jugend in den Baumbergen. Erst als Feldspieler. "Dann bin ich immer weiter eine Position nach hinten gerückt", so der Student. Irgendwann war er mit Handschuhen zwischen den Pfosten angekommen. Zwei Jahre trug er zwischenzeitlich das Dress des 1. FC Gievenbeck. Ehe er zurückkehrte in die Heimat und dort unter anderem vom Ex-Teammanager Dirk Teichmann Torwarttraining erhält.
Bislang ohne Eiertor
Mit GWN stieg er im Sommer auf und hat mit Jens Niehues einen neuen Chef. "Da werde ich noch mehr gefordert mit dem Ball", berichtet Wilmsen. Heißt: Er muss auch mal höher andribbeln, wird noch etwas mehr eingebunden. Noch ohne Tadel. "Ein Eiertor war noch nicht dabei", sagt er. Mal schauen, ob er genauso tippt, wie er hält.
Oberliga Westfalen
SC Wiedenbrück - FC Eintracht Rheine (Fr., 19.30 Uhr)
Beim FCE klappt es im Moment einfach. In der vergangenen Woche ließ die Mannschaft kaum bis gar nichts anbrennen gegen Kaan-Marienborn. Trainer Tobias Wehmschulte war tutto kompletto glücklich und hat vor allem die Defensive stabilisiert. Was auch an der aktuellen Innenverteidigung um den bockstarken Felix Frank und seinem Kompagnon Mirko Janning liegt. Das finden nicht nur wir, sondern auch die Kollegen der MV. Aber ob das gegen den Regionalliga-Absteiger und Spitzenreiter was wird? Mhm. Abwarten. Das letzte Duell entschieden die Eintrachtler im Westfalenpokal im August 2017 mit 1:0 für sich.
Heimspiel-Tipp: Irgendwann sind auch die Rheinenser nur noch normale Kicker. Sie verlieren 0:2
Wilmsen: 2:2.
Westfalenliga
Bor. Emsdetten - VfL Theesen (So., 15 Uhr)
"Ich hab das Gefühl, die hatten gegen uns immer noch dieselben Spieler wie in der Landesliga vor zwei Jahren", weiß auch Wilmsen um die Eingespieltheit der Emsdettener. Die führen weiterhin die Liga an. Ein Novum in dieser Saison. Immer wenn die Kombo von Roland Westers oben stand, purzelte sie am kommenden Spieltag wieder runter. Auch weil die Emsdettener auswärts nicht so gefestigt auftreten wie daheim. Am Teekotten gaben sie noch keinen Zähler ab. Theesen feierte indes gegen Gievenbeck den ersten Sieg nach vier Niederlagen.
Heimspiel-Tipp: 4:2
Wilmsen: 3:1
SV Spexard - SpVgg Vreden (So., 15 Uhr)
Voller Fokus war angesagt bei den Vredenern in der vergangenen Woche. Dass die Neuenkirchener einen Lauf hatten, war ihnen wurscht. Sie haben ein Ziel: 24 Punkte zum Ende der Hinserie nach 14 Begegnungen auf der Habenseite zu haben. Da ließen die Jungs von Rob Reekers kaum Zweifel aufkommen - verpassten allerdings zum wiederholten Mal, zeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Da fehlt noch ein bisschen die Abgezocktheit. Spexard hatte spielfrei und kam neulich im Kreispokal weiter. Mit Glück. Dort stellt sich indes die Torwartfrage.
Heimspiel-Tipp: Vreden nimmt sich eine Auszeit. 3:1.
Wilmsen: 2:2.
SuS Neuenkirchen - Fichte Bielefeld (So., 15 Uhr)
"Neuenkirchen ist zuhause sehr gallig. Fichte hat eine sehr gute Innenverteidigung", berichtet Wilmsen aus den direkten Duellen. Gegen die Bielefelder spielte Nottuln 0:0, in Neuenkirchen unterlag es 1:2. Die Form spricht weder für die eine noch für die andere Mannschaft. Beide verloren nach einer jeweiligen kleinen Erfolgsserie in der Vorwoche.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Wilmsen: 1:0
GW Nottuln - TuS Hiltrup (So., 15 Uhr)
Wir schicken Tino Wermeling mit der Kamera vorbei. Nützt ja nix. Mehr Ansporn, um die Torflaute zu beenden, können wir auch nicht liefern. Wilmsen findet derweil kaum Unterschiede zwischen Oliver Glaser und Niehues, überlegt lange und findet dann doch was: Das gute alte Kreisspiel. Da sei Niehues aktiv dabei, Glaser war eher der Beobachter. Wie der Trainer sich schlägt? Gar nicht so übel. Wenn's um Doppelrunden für die Mannschaftskasse geht, dann helfe Niehues gut mit. Ein verlässlicher Partner. Wenn diese 'Dann sollte sich der Trainer vielleicht mal selbst einwechseln"-Gags mal nicht so ausgelutscht wären...
Heimspiel-Tipp: Wir haben keine Ahnung, wie es um Christian Hebbelers 4 gegen 2-Qualitäten bestellt ist, aber sein TuS kann was. Nottuln schießt aber auch ein Tor und ist daheim nicht zu bezwingen. 1:1.
Wilmsen: Wir sind wieder reif und langsam könnten wir auch wieder mit dem Toreschießen beginnen. 2:1.