FCG - das Team mit der kälteren Schnauze
Von Fabian Renger
(16.02.20) Auch ein Benjamin Heeke ist nicht unfehlbar und kann sich durchaus mal irren. Der Trainer des 1. FC Gievenbeck hatte seinen Mitmenschen im Vorfeld des Heimspiels gegen den SuS Neuenkirchen massiv davon abgeraten, die Partie zu besuchen. Zu katastrophal verlief die Vorbereitung der 49ers. "Die Chancen, dass wir das Spiel gewinnen, ging eher gegen fünf Prozent", erzählte er. Haha! Ätschibätsch, liebe Daheimgebliebene! Gievenbeck gewann 1:0 (1:0) - allerdings, ohne sich wirklich mit Ruhm zu bekleckern. Aber letztendlich war der FCG eben die Mannschaft mit der kälteren Schnauze. Dem SuS bleibt derweil nur unser Mitleid.
Denn der war zu zehnt unterwegs. Lange Zeit sogar. Nach 40 Minuten wurde David Barragan von Jannik Balz bedrängt, beide fielen zu Boden. Der Unparteiische Philipp Werner rieb dem Neuenkirchener die glatt Rote unter die Nase. Nochmal Ätschibätsch. Tja, aber wie das dann halt immer so ist: Das half den zu dem Zeitpunkt zwar führenden, aber sicher nicht glänzenden Hausherren nicht auf die Sprünge. Im Gegenteil.
FCG in Überzahl, Neuenkirchen trotzdem deutlich besser
Im zweiten Abschnitt waren die Gäste die deutlich bessere Mannschaft. "Wir haben läuferisch viel investiert, hatten die besseren Chancen, haben uns nur nicht belohnt", brachte es SuS-Übungsleiter Nelson da Costa auf einen Nenner. Bis zur Nachspielzeit sah man den numerischen Unterschied keineswegs. Mehr noch. "Man hatte eher das Gefühl, Neuenkirchen hat zwei Mann mehr und spielt eine Liga höher", gestand gar Heeke.
Allerdings gab es da eben einen Haken: Neuenkirchen schaffte es einfach nicht, die Kugel an FCG-Keeper Nico Eschhaus vorbei im Tor zu parken. Malte Nieweler, Joshua Roß, Yannik Grabbe: Wer wollte, der probierte, aber alle scheiterten. Wahlweise an Eschhaus, im äußersten Fall sonst auch mal am Pfosten. Von den 49ers kam nicht so viel. Einmal ein Hauch Gefahr von Comebacker Tristan Niemann - zuletzt war der im Hinspiel auf dem Acker gewesen -, aber er traf die Kugel aber aussichtsreicher Position nicht richtig. Teamkollege Allan Seferovic traf sie zwar schon, aber beförderte sie nur an die Latte. Beides Aktionen in der Schlussphase.
SuS: Dates mit Eschhaus; FCG: Tor durch Brüwer
Nun ja. Das war die zweite Halbzeit. Und in der Ersten so? Gut, da hatte der Herr Heeke nicht Unrecht. Sonderlich aufregend war dieses Match nicht. Beim SuS gab's wieder nur einige heiße Dates mit Eschhaus, beim FCG immerhin einen Freudentanz. Nach Milli Brüwers goldenem Tor nämlich. Runde 98 Prozent des Tores gehörten aber zuvor Vorlagengeber Christian Keil, der Gäste-Torwart Lukas Greiwe überlupft hatte (4.).
Dass das reichte? "Heute ist mir das egal. Nach dem Seuchenjahr 2019 wollte ich einfach nur, dass wir das Spiel gewinnen", resümierte Heeke. Dreckige Siege sind doch auch ganz nett. Da Costa hoffte derweil, dass sich die positiven Aspekte mehr im Kopf breit machen:"Das Wichtigste ist, dass hängen bleibt, dass wir trotz Unterzahl die bessere Mannschaft waren."
1. FC Gievenbeck - SuS Neuenkirchen 1:0 (1:0)
1:0 Brüwer (4.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Neuenkirchens David Barragan (Notbremse/40.)