Manchmal muss es auch weh tun
Von Fabian Renger
(30.08.19) Andreas Heckmann, Bezirksliga-Kollege aus Hauenhorst, hat ein einfaches Motto in puncto Toreschießen. "Hauptsache drin", hieß es von ihm. Hendrik Ohde, eine Bank in Borussia Emsdettens Innenverteidigung, hat einen ähnlich leicht klingenden Auftrag. "Hauptsache, wir haben den Ball. Egal, wie", setzt er sich in Zweikämpfen ein klares Ziel. Koste es, was es wolle, da darf's auch mal weh tun: Ohdes Arbeitsbereich ist weiter hinten zu finden. Und das macht er gar nicht so übel.
"Ich hab ein ganz ordentliches Zweikampfverhalten", sagt der 22-Jährige über sich selbst. Dies sei neben einem guten Stellungsspiel das so ziemlich Wichtigste für Defensivarbeiter wie ihn. "Und gewisse Grundtugenden eben", ergänzt Ohde. Was ihn da weniger juckt, das ist das Spiel mit dem Ball. Das gibt er freimütig zu. Vor allem in Sachen Passspiel gebe es durchaus Steigerungsbedarf. Ein CR7? Das ist HO5 definitiv nicht.
1693 Minuten in der Vorsaison
Aber man kann nicht alles haben. Er ist schließlich von Haus aus Innenverteidiger, hat nie so wirklich andere Positionen bekleidet auf dem Acker. Am Teekotten ist er seit der C-Jugend, vorher war er bei Fortuna Emsdetten zu finden. Im Vorjahr spielte er 20-mal, schoss in 1.693 Minuten in der Liga immerhin zwei Hütten. Für die aktuelle Saison weist transfermarkt.de ihm drei Einsätze und 206 Minuten aus.
Es könnte Ohdes Jahr werden. Denn zwei Riesen-Highlights hat er bereits hinter sich gebracht. Da war der Pflichtspiel-Höhepunkt im Westfalenpokal gegen den SV Rödinghausen. 2:7 verloren die Dettener neulich, das hat trotzdem Spaß gemacht. An ein größeres Pflichtspiel erinnert sich Ohde ad hoc nicht.
Und dann war da noch das Spiel einer Emsdettener Stadtauswahl gegen die großen Preußen aus Münster. Die Münsteraner gewannen 3:1, Ohde hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich von Emsdetten United besorgt. Sein Gegenspieler: Preußens Philipp Hoffmann bewachen und auf den Füßen stehen. Wir nehmen an: Für Hoffmann war es nicht ganz angenehm.
Oberliga Westfalen
FC Eintracht Rheine - SV Schermbeck (Sonntag, 15 Uhr)
Lieber Jörg Husmann, es tut mir außerordentlich Leid, aber: Das Kaltgetränk am Delsen geht in Kürze auf dich. Im Anschwitzen der Vorwoche sagte ich das 2:2 des FCE in Siegen exakt vorher, genauso wie ich bei zwei weiteren Spielen richtig lag. Das schaffte Husmann lediglich mit dem exakten Tipp des Nottuln-Matches. Wird er aber wohl verkraften, wenn die Eintracht Schermbeck schlägt. Was kein Spaziergang wird, wie auch FCE-Coach Tobias Wehmschulte betont. Als "sehr zweikampfstark und physisch präsent" stuft er die Gäste ein. Die haben bisher einen Punkt mehr gesammelt als die Eintrachtler.
Ohde: 1:0
Heimspiel-Tipp: Die Eintracht mausert sich zum Remis-Monster. 1:1.
Westfalenliga 1
VfL Theesen - SpVgg Vreden (Freitag, 18 Uhr)
Rob Reekers, Vredens Coach, brachte uns vergangene Woche den Begriff des Gewaltrollers näher. Marius Hakvoort traf zum ersten Mal überhaupt für Vredener ins Netz. Das 2:0 gegen Roland Beckum war obendrein Vredens Premierensieg dieser Spielzeit. Theesen ist derweil noch ohne Niederlage in der Liga, das 2:0 in Spexard war andererseits jedoch auch der erste Saisonsieg.
Ohde: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:2. Hakvoort trifft wieder.
Borussia Emsdetten - SuS Neuenkirchen (Sonntag, 15 Uhr/Tino Wermeling kommt mit der Kamera vorbei, unser HEIMSPIEL der Woche!)
Was genau bei den Borussen in Delbrück schiefgegangen ist, das wussten weder Westers noch Ohde. "Bis zur Trinkpause war nichts zu befürchten", berichtet der Spieler. Im Anschluss kam jegliches Ballgefühl, einfach alles bei Borussia abhanden. Ein Gefühl, das sie in Neuenkirchen inzwischen kennen. Panik herrsche trotz des Fehlstarts mit nur einem Punkt aus drei Spielen aber noch nicht, versicherte SuS-Trainer Nelson da Costa nach dem 0:2 daheim gegen Gievenbeck.
Ohde: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:0. Ohde:"Damit wäre ich auch einverstanden."
1. FC Gievenbeck - SV Spexard (Sonntag, 15 Uhr)
Tristan Niemann, Milli Brüwer, Johann Scherr, möglicherweise auch Fabian Gerick. Boah, Benni Heeke, du arme Sau! Sorgenkinder hat er zur Genüge. Beim Kreispokal in Albersloh musste er aus der Not heraus noch Ersatzkeeper Johannes Konert und Co-Trainer Stefan Bischoff als Feldspieler ins Rennen schicken. Bleibt zu hoffen, dass überhaupt irgendeiner noch fit ist am Wochenende. Und nun kommt Spexard. Immerhin die Statistikfreaks unter euch werden sagen: Hey, da geht was. In elf direkten Duellen gewannen die 49ers immerhin sechsmal bei einem Torverhältnis von 31:17. Spexards letzter Sieg gegen Gievenbeck datiert vom 9. August 2015 - aus dem Westfalenpokal, ein 6:5 nach Elfmeterschießen.
Ohde: 3:0
Heimspiel-Tipp: Verluste schweißen bekanntlich noch mehr zusammen - 1:0, FCG!
TuS Tengern - GW Nottuln (Sonntag, 15 Uhr)
Für den TuS Tengern war im Westfalenpokal gegen den TuS Haltern mir 0:3 Endstation am Montagabend. Vermutlich war's ein Spiel für die Geschichtsbücher. Nichtmal zwei Kilometer entfernt vom Tengerner Stadion an der Schulstraße feiert am Sonntag übrigens die Löschgruppe Schnathorst ihren Feuerwehrlebnistag. Dort geht's bereits ab 10 Uhr rund. Sucht euch das aus, was euch am meisten interessiert.
Ohde: 1:2
Heimspiel-Tipp: 3:2.