Gievenbecker mit dem nützlicheren Werkzeug
Von Fabian Renger
(29.09.19) In der kommenden Woche steht für die Männer des 1. FC Gievenbeck ein besonderer Termin an: Das Oktoberfest. "Das war nicht zu erwarten, dass wir als Derbysieger dahin gehen", gestand FCG-Coach Benjamin Heeke. Tatsächlich - das war es wahrlich nicht. Doch sie sind es wirklich, die zuletzt nicht gerade vor Punkten strotzenden Gievenbecker, sie sind Derbysieger. Mit 1:0 (1:0) schlugen die den TuS Hiltrup. Die ganzen schlecht stehenden Sterne mal beiseite gewischt: Der FCG hatte die Lösungen, die dem TuS gefehlt haben.
Was man bei dauerhaftem Meimel-Wetter in Münster tun muss, gerade im stadtinternen Duell, dürfte auf der Hand liegen: Ackern, sich in den Gegner und jeden Ball reinschmeißen. Ohne Fleiß gibt's gerade im Derby keinen Preis. Da ist nix mit Schönspielen angesagt. "Das war kein System-Sieg, das war ein absolutes Player Game", analysierte Heeke. "Wir haben es einfach geil verteidigt!" Was sollten sie sonst auch sonst tun? Munter mitmischen, mit Anlauf ins offene Messer reinlaufen? Zur Erinnerung: Der FCG verlor seine vergangenen vier Ligaspiele, kassierte dabei 15 Tore, erzielte selbst nur drei. Da hilft nur: Pures Engagement. Diese Leidenschaft hatten sie definitiv.
Wenig Torchancen
Heekes Gegenüber Christian Hebbeler sah das mit der Systemfrage ein bisschen anders. "Das war eine Fünfer- oder Sechserkette. Da ist es schwierig, Räume zu finden. Aber natürlich ein probates Mittel, für das uns die Lösungen gefehlt haben", kommentierte er. Nicht zum ersten Mal, dass ein Kontrahent der Osttor-Truppe so auftritt. "Daran müssen wir uns gewöhnen." Stimmt. Lösungen hatten Hebbelers Jungs kaum welche, Torchancen waren sowieso auf beiden Seiten Mangelware. Schietwetter halt.
Gievenbeck nutzte so die erste Gelegenheit zur Führung. Millie Brüwer steckt da durch zu Christian Keil, der ihn reinmacht - 1:0 (39.). Das goldene Tor. "Ich bin hochzufrieden. Das war über 90 Minuten ein absolut verdienter Sieg", sagte Heeke.
"Komplett unnötig"
Erst mit den Hereinnahmen der bemühten Daniel Mladenovic, Luca de Angelis und Steffen Menke bekam Hiltrup im zweiten Abschnitt nochmal etwas mehr Schwung in die Kiste. "Da haben wir die Räume besser bespielt, es war mehr drin zum Ende hin. Das war komplett unnötig heute, es war fast 90 Minuten ein Spiel auf ein Tor", resümierte Hebbeler. Den Ballbesitz hatten seine Jungs, an der Einstellung lag es auch eher nicht, doch das nütztlichere Werkzeug hatten anscheinend die Gastgeber. Jedenfalls für einen verregneten Derby-Sonntag in der Wiesn-Zeit...
1. FC Gievenbeck - TuS Hiltrup 1:0 (1:0)
1:0 Keil (39.)