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Westfalenliga 1

Roland Westers hat Borussia Emsdetten in den vergangenen Jahren nicht nur sportlich geprägt.

Ein Abschied, der schwerfällt


von Christian Lehmann

(30.10.20) Jahrelang hat Roland Westers früher selbst die Treter für Borussia Emsdetten geschnürt, gleich zweimal war er als Trainer für den Verein tätig. In den vergangenen vier Jahren hat er die wohl erfolgreichste Ära der jüngeren Klubgeschichte entscheidend mitgeprägt. Aber nicht nur das. Wenn der 43-Jährige sagt "Das ist mein Verein", dann kauft man ihm das ohne Wenn und Aber ab. Dass die Verkündung seines bevorstehenden Abschieds zum Saisonende keine einfach Nummer für ihn ist, ebenfalls.

Eine Überraschung war die Nachricht, die Westers am Freitag nun auch öffentlich kundtat, indes nicht. "Geplant waren eigentlich maximal vier Jahre. Es fällt einem schwer, sich zu verabschieden, wenn man eine charakterlich so einwandfreie Mannschaft trainieren darf", erklärt der Coach, der nach ein paar Monaten beim SC Füchtorf und fast drei Jahren bei Preußen Borghorst 2016 die erste Mannschaft der Borussen übernommen hatte. Ärger gibt's nun mit seinen beiden Kids (sieben und neun Jahre), die selbst im Walter Steinkühler Stadion kicken und eingefleischte Fans sind. Ihnen das Ganze zu verklickern, sei eine der schwersten Aufgaben gewesen, so der Coach.

Co-Trainer Christian Lammers hört ebenfalls auf

Westers' finale Entscheidung fiel in der Woche nach dem Derbysieg gegen den SV Mesum, dem einzigen Dreier in dieser Saison. Der Borussen-Vorstand wusste bereits seit drei Wochen Bescheid. Dass Co-Trainer Christian Lammers aus privaten Gründen aufhören würde, war ohnehin längst klar. "Bei ihm mussten wir schon vor einem Jahr viel Überzeugungsarbeit leisten, damit er noch ein Jahr dranhängt", so Westers.

"Ich weiß selber aus eigener Erfahrung, dass man nach vier Jahren anfängt zu überlegen. Die Entscheidung von Roland und Christian finde ich vollkommen in Ordnung. Der Verein Borussia Emsdetten ist beiden zu großem Dank verpflichtet. Sie haben eine sehr erfolgreiche Zeit geprägt", kommentierte der Sportliche Leiter der Borussen, Helge Wolff die Nachricht. Auf eine Nachfolger-Diskussion wollte er sich nicht gar nicht erst einlassen, kolportierte Namen wie Marcel Langenstroer oder Steffen Molitor nicht kommentieren. "Für Spekulationen bin ich nicht der Typ. Es ist aber sicherlich hilfreich, wenn der neue Trainer in der Region gut vernetzt ist und die Lust mitbringt, so eine Aufgabe in schwierigen Zeiten zu übernehmen."

Keine sportlichen Gründe

Die derzeit prekäre sportliche Situation - Borussia ist mit nur fünf Pünktchen aus sieben Spielen Tabellen-17. der Westfalenliga - habe rein gar keinen Einfluss auf seinen bevorstehenden Rücktritt, betont Westers. Der um Haaresbreite verpasste Aufstieg in die Oberliga Westfalen nach dem Saisonabbruch im Frühjahr spielte in seinen Überlegunngen ebenfalls keine Rolle. "Das hat höchstens dazu geführt, dass wir froh waren, uns nicht so verabschieden zu müssen", so der Übungsleiter.

In den bisher sieben Ligaspielen der aktuellen Spielrunde lief allerdings vieles schief für die Westers-Elf. Ausfälle von Stammkräften wie Jan Kortevoß, Hendrik Ohde, Jost Meinigmann, Marco Pereira oder Kalle Hoffmann und der Abschied von Marius Klöpper, aber auch Komplikationen aufgrund von Corona-Verdachtsfällen erschwerten den Coaches die Arbeit. "Es war eine schwierige Hinrunde, aber das hatte nichts mit der Arbeit von Roland und Christian zu tun. Wir haben weiterhin vollstes Vertrauen in die beiden und hoffen, dass die Mannschaft da unten rauskommt", stärkt Wolff dem Duo den Rücken.   

2013 fast Kreis-, 2020 beinahe Oberliga

Natürlich steht der Westfalenliga-Aufstieg 2018 noch vor den Serien-Titeln im Kreispokal ganz vorne im Ranking der größten Erfolge des Trainers Roland Westers, viel wesentlicher war für ihn allerdings die Entwicklung der Borussia, zu der auch seine Vorgänger Helge Wolff und Thomas Dauwe maßgeblich beitrugen. "Im Winter 2013 standen wir auf einem Abstiegsplatz in der Bezirksliga, 2020 mit einem Zeh in der Oberliga. Die Gesamt-Entwicklung ist einfach erfreulich", sagt der scheidende Trainer. "So viel hat der Verein nicht falsch gemacht, und das freut mich als Borusse besonders."

Der sportliche Erfolg der vergangenen Jahre liegt vor allem in einer exzellenten Jugendarbeit begründet. Die "Goldene Generation" um Jost Meinigmann, Nick Wedi, Hendrik Ohde oder Marius Klöpper hat maßgeblich zur positiven Entwicklung beigetragen. Aktuell kränkelt der Verein jedoch im Nachwuchsbereich: Nur mithilfe eines Öffnet externen Link in neuem FensterAustausch-Projekts mit US-amerikanischen Talenten hielt die A-Jugend den Spielbetrieb in der Landesliga am Laufen, in der B-Jugend stellt der Klub gar keine Mannschaft. "Natürlich mache ich mir Sorgen", räumt Westers ein. "Der Verein muss dafür sorgen, dass uns die Talente aus den jüngeren Mannschaften nicht von der Fahne gehen." Wolff bestätigt: "Das ist eine Riesenthema im Verein. Es muss unser Bestreben sein, einheimische Jugendliche für uns zu gewinnen."

Westers' Augenmerk liegt nach der Zwangspause vor allem darauf, seine Truppe schnellstmöglich von einem Abstiegsplatz zu führen - wohl wissend, dass dies möglicherweise bereits bis zum Ende der Hinrunde erfolgen muss, um sicher zu gehen. "Sonst hätte uns Corona zweimal gev...", flachst der Coach. Und dann? "Eine Pause ist derzeit am Realistischsten", sagt der Übungsleiter selbst. Nach zwölf überwiegend sehr erfolgreichen Jahren nie mehr als Trainer zu arbeiten, kann er sich aber auch beim besten Willen nicht vorstellen. Erst vor Kurzem hat Westers die Prüfung zur A-Lizenz erfolgreich bestanden - da wäre zumindest die Oberliga schon reizvoll. "Verschlechtern möchte ich mich nicht", sagt er. Allzu viele Vereine kommen in der Region da nicht infrage... 

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