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Westfalenliga 1

Wie es nach dem angekündigten Rückzug von Mäzen Alfred Fislage bei der ersten Mannschaft von Westfalia Kinderhaus weitergeht, ist offen.

Großer Knall in Kinderhaus


von Christian Lehmann

(09.12.20) Auch mithilfe seiner Unterstützung hat Westfalia Kinderhaus in den vergangenen Jahren den Durchmarsch von der Bezirks- in die Westfalenliga geschafft. Nun hat Mäzen Alfred Fislage angekündigt, sein finanzielles Engagement - eine hohe fünfstellige Summe pro Jahr - komplett auf Eis zu legen. Hintergrund ist die am Montag vom Gesamtvorstand beschlossene Trennung vom Sportlichen Leiter Dieter Hanebuth. Der ersten Mannschaft könnte nun ein ähnliches Schicksal bevorstehen wie dem Landesligisten SC Münster 08 im Sommer vergangenen Jahres.   

Rückblick: Vor rund zweieinhalb Wochen hatte der Sportliche Leiter Dieter Hanebuth auf Nachfrage unserer Redaktion Gerüchte bestätigt, dass Trainer Marcel Pielage den Verein im Sommer verlasse und man sich mit Holger Möllers bereits auf einen Nachfolger festgelegt habe. Pielage reagierte auf diese Meldung irritiert, erklärte später gemeinsam mit dem Trainerteam seinen sofortigen Rücktritt und begründete dies mit mangelndem Vertrauen sowie fehlender Wertschätzung seitens der sportlichen Leitung. Auch Mitglieder des Gesamtvorstands beklagten, nicht in die Prozesse involviert gewesen zu sein. Am Montag fasste der Vorstand nun den Beschluss, Hanebuth die Verantwortlichkeit für die sportliche Leitung der ersten Mannschaft zu entziehen.

Fislage zieht sein Engagement zurück 

Fislage reagierte hierauf am Mittwoch mit der Ankündigung, sein Sponsoring mit sofortiger Wirkung einzustellen, die Trikots mit der Beflockung seiner Firma einzuziehen und alle Werbeträger von der Anlage entfernen zu lassen: "Es hat mich niemand beleidigt oder angegriffen, aber wie mit Dieter umgegangen wurde, das werde ich diesem Vorstand nicht verzeihen. Jeder, der verurteilt wird, hat auch das Recht, befragt zu werden", erklärt der 75-Jährige Unternehmer gegenüber Heimspiel-online. "Wir haben uns vor sechs Jahren versprochen, wenn einer aufhört, dann hört der andere auch auf."

Fislage bekräftigte noch einmal, dass er am Freitag vor der Veröffentlichung unseres Artikels (20. November) Westfalias 2. Vorsitzenden Thomas Borker über alle relevanten Vorgänge informiert und bereits vor einigen Wochen ein Gespräch mit Marcel Pielage über dessen Zukunft geführt habe. "Ich schätze ihn und seine Arbeit sehr, aber mit uns beiden hat es einfach nicht mehr funktioniert." 

Westfalias Gesamt-Vorsitzender Magnus Hömberg, den wir am Mittwoch telefonisch nicht erreichen konnten, sagte gegenüber den Öffnet externen Link in neuem FensterWestfälischen Nachrichten: "Dass Alfred jetzt so reagiert, bedauern wir sehr. Er hat für Westfalia immens viel getan. Nicht nur als Förderer, auch früher als Trainer und Vorstandsmitglied. Der Verein ist ihm zu großem Dank verpflichtet." Dem Vorwurf, dass Hanebuth keine Gelegenheit gegeben worden sei, sich zu erklären, widersprach er hier: "Es gab zeitnah im Vorfeld Gespräche mit allen Beteiligten." Hanebuth selbst wollte sich öffentlich nicht mehr äußern: "Es ist schon genug Porzellan zerschlagen worden", sagte er. 

Was wird aus der Mannschaft?

Fislage, der seit 64 Jahren Vereinsmitglied ist und sich als 2. Vorsitzender und Handball-Jugendtrainer betätigte, beklagt die mangelnde Wertschätzung für sein Engagement. "Der Verein hat eine komplett neue Tribüne bekommen, ich habe sehr viel Geld reingesteckt und auch sportlich haben wir hier etwas Tolles aufgebaut. Und dann spielt die erste Mannschaft bald wieder in der Kreisliga..." Trotzdem betonte er, dass er nicht aus dem Verein austreten und womöglich in ein, zwei Jahren wieder als Sponsor aktiv werden wolle - allerdings nur bei einer anderen Vorstands-Konstellation. "Ich werde meine Möglichkeiten einbringen..."

Hömberg erklärte auf WN-Nachfrage, er könne sich schwer vorstellen, dass die erste Mannschaft ohne die Mittel des Hauptsponsors die Westfalenliga langfristig werde halten können. Wer das Team nun bis zum Saisonende und darüber hinaus führen soll und ob es in dieser Konstellation überhaupt zusammenbleibt, das sind einige von vielen offenen Fragen. Für Marcel Pielage jedenfalls kommt ein Rücktritt vom Rücktritt nicht infrage. "Die Entscheidung steht. Der Verein hat nun genug Zeit, zur Ruhe zu kommen und sich neu aufzustellen. Dafür wünsche ich den Verantwortlichen alles Gute. Insgesamt war es eine geile Zeit. Das ist das, was hängen bleiben wird", sagte er am Mittwoch auf Nachfrage. 

Nun ist es an Ingo Hennemann, Antworten zu finden. Wenigstens in diesem Fall sei die Corona-bedingte Spielpause nicht von Nachteil. "Ich möchte mich da bedeckt halten und die Zeit nutzen, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Im Moment sind noch viele Emotionen im Spiel", sagt der Fußball-Seniorenobmann. Er betont, dass beim Mehrsparten- und Stadtteilverein nicht nur die erste Fußball-Mannschaft wichtig sei: "Den Verein Westfalia Kinderhaus wird es weiterhin geben."

Westfalias Kapitän Nick Rensing zeigte sich gegenüber den WN derweil wenig überrascht von der aktuellen Entwicklung: "Es gab seit einiger Zeit viele, zu viele Probleme. Aus meiner Sicht hat der Vorstand richtig und konsequent gehandelt." Die Mannschaft spüre extrem viel Vertrauen seitens des Vorstands und werde die Saison ordentlich zu Ende spielen. "Und auch danach geht es weiter. Ob in der Westfalen- oder Landesliga, werden wir sehen."

Westfalenliga 1



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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