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Westfalenliga 1

Benjamin Brinkmann (l.) und Thomas Feldkämper hören nach der Saison schon wieder auf.

"Total crazy": "Cello" kehrt als Trainer nach Mesum zurück


von Fabian Renger

(20.11.20) Nein, liebe Leute, heute ist nicht der 1. April. Der Trainer des SV Mesum ab der Saison 2021/22 heißt wieder Marcel "Cello" Langenstroer. Die Nachricht, die der Club am Freitagmorgen gegen 8 Uhr publizierte, war zunächst kaum zu glauben. Aber mit Trainerwechseln scherzt man nicht. Mesums erst zur aktuellen Spielzeit installiertes Trainerduo Thomas Feldkämper/Benjamin Brinkmann mag nicht mehr. Wohlweislich aus privaten Gründen. Und Nachfolger wird der direkte Vorgänger. "Die ganze Geschichte kommt für Außenstehende total crazy rüber", weiß Langenstroer. Joar. Das stimmt wohl...


Michael Gordalla, Sportlicher Leiter des SVM, hatte in den vergangenen Tagen einige Telefonate zu führen. Erst einmal suchte er das Gespräch mit Brinkmann und Feldkämper. Gordalla hatte keinerlei Flausen im Kopf:"Für mich war der Wunsch klar, das Ganze fortzuführen. Warum hätten wir es anders machen sollen? Es fruchtet ja." Auch das stimmt wohl: Mesum hat sich auf dem fünften Rang eingefunden, zwölf Zähler sind als Aufsteiger nicht von schlechten Eltern. 23 Tore bedeuten zudem die beste Offensive. Es lief alles wie am Schnürchen. Nach wenigen Monaten Amtszeit schmeißt du als Sportleiter deine Coaches sowieso wohl nur raus, wenn du dir den Hut mit dem Hammer aufsetzt. Daher muss die Frage erlaubt sein: Was um alles in der Welt hat die beiden Mesumer Übungsleiter veranlasst, so schnell wieder aufhören zu wollen?

"Eine Entscheidung für die Familie"

Die Antwort ist einfach: Familie! "Es hat rein familiäre Gründe und mit der sportlichen Situation und dem Umfeld nichts zutun. Im Gegenteil", sagt Feldkämper. "Ich bin auch überhaupt nicht enttäuscht worden - Leute wie Guido und Klaus Hüging zum Beispiel haben uns super zugearbeitet. Auch der Aufwand hat mich nicht groß überrascht." Stand jetzt, ließe sich die Trainertätigkeit auch noch gut vereinbaren mit dem Privaten. Aber eben nur Stand jetzt. Feldkämper ist Vater eines jungen Kindes, seine Frau spielt relativ hochklassig Volleyball und ist ebenfalls viel unterwegs. "Im Hinblick auf meine aktuelle Lebensphase ist es schon so, dass es mir für eineinhalb Jahre zu viel Verpflichtungen waren", erklärt Feldkämper.

Auch Brinkmann, immerhin zweifacher Vater, schlägt in die gleiche Kerbe. "Es gab sportlich 0,0 Gründe, es nicht weiter zu machen", sagt der 34-Jährige. "Mit der Truppe macht es enorm viel Spaß, weil dort mega geile Charaktere drin sind. Es ist mehr eine Entscheidung für die Familie." Auch er - immerhin war er vorher Coach des Bezirksligisten Concordia Emsbüren und Interims-Co-Trainer des FCE - ging keinesfalls naiv an die Sache ran. Aber:"Letztendlich sind die 34 Sonntage einfach nicht wegzudiskutieren. Wir haben zu Gordi damals gesagt, dass wir es als Mesumer Jungs für ein Jahr versuchen." Dieser Versuch endet. Übrigens: Brinkmann peilt im kommenden Frühjahr die B-Lizenz an. Er schließt ausdrücklich nichts aus für die Zukunft. "Ich glaube schon, dass ich dem Fußball verbunden bleibe. Stand jetzt, für Mitte November gesprochen, ist die Entscheidung aber erstmal so getroffen..."

"Wir sind ja noch nicht am Ende"

Beiden fiel die Entscheidung aus Sportlersicht extremst schwer. Das hört man jeweils raus. "Wir sind ja noch nicht am Ende", betont derweil Feldkämper. Wann und wie auch immer es weitergeht mit der Saison: Der SVM hat noch was vor, das Trainerduo könnte den Club erstmals zum Klassenerhalt in der Westfalenliga führen. Genug Antrieb für die nächsten Wochen.

Gordalla hakte nach der finalen Entscheidung der jetzigen Trainer bei "Cello", der die Mannschaft bis zum Ende der vorigen Saison vier Jahre trainiert hatte, nach. "In der aktuellen Situation war's für mich die 1A-Lösung, ohne dass ich an irgendetwas anderes gedacht habe", sagt der Sport-Chef. Natürlich: Langenstroer war durchaus ein begehrter Mann. Borussia Emsdetten böte sich sowieso an für ihn als Dettener, auch in Neuenkirchen wäre ja aktuell (noch) ein Trainerposten frei. "Ich bin stolz, dass er sich trotzdem für uns entschieden hat", sagt Gordalla. Im Verein genießt Langenstroer schließlich weiterhin eine immense Wertschätzung. "Es war mir klar, dass es keinen gibt, der das nicht gut findet. Auch die Jungs haben signalisiert: Es ist eine Top-Lösung." Am Donnerstagabend wurde Langenstroer der Truppe vorgestellt. Ein Co-Trainer wird noch gesucht.

Ab Sommer 2021 zurück in Mesum als Trainer: Marcel "Cello" Langenstroer

"Das freut mich ungemein, dass es mit Cello geklappt hat", sagt Feldkämper. "Mit Cello ist einer da, der vom Typ und von seinen Trainerfähigkeiten überragend ist." Brinkmann sieht's ganz genau so:"Cello ist ein prima Kerl. Ich finde das cool!"

Und was sagt er? Eigentlich genießt Langenstroer die Freizeit. "So wie es gerade ist, ist es auch schön", gibt er am Freitagvormittag freimütig zu. "Wenn ich irgendwann wieder von meiner Couch runterkomme, dann muss das was sein, wo ich sage: Da kannst du als Trainer den nächsten Schritt gehen und musst nicht beim Stillstand oder beim Neuaufbau anfangen. Du kannst eine gefestigte Truppe übernehmen und der einen Push geben." Auch die Fahrtzeit und der Aufwand sollte möglichst gering sein. In Mesum passe das alles.

Doch dass der SVM jetzt schon wieder sucht? Auch für ihn kam der Anruf von Gordalla wie aus heiterem Himmel. "Das wäre das Letzte gewesen, womit ich gerechnet hätte..." Nach kurzer Bedenkzeit sagte er schließlich zu. Er weiß ja, auf was er sich einlässt, in was für ein Umfeld er reinkommt. Im Hassenbrock gibt's jetzt zudem einen Kunstrasenplatz. Worauf wollte er also noch warten? Dennoch:"Man muss immer gucken, wenn du irgendwo aufgehört hast, da kommst du schnell in eine Komfortzone rein. In Mesum wird es noch wichtiger sein, neue Ansätze zu finden. Das ist das Schwierigste als Trainer, eine Mannschaft zu greifen." In der freien Zeit habe er sich einige Punkte notiert, wo er den Hebel ansetzen und sich auch selbst verbessern/verändern wolle. Neue Reize setzen - im alten Umfeld. Ungewöhnlich. Und ja, irgendwie ist das wirklich alles "total crazy"...

Westfalenliga 1



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4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
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