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Westfalenliga 1

Die Geschichte von "Stroti" und dem "Torjäger"


von Fabian Renger

(23.11.20) Beginnen wir diese Geschichte doch zunächst einmal mit den harten Fakten. Der SV Mesum verfügt neben Tabellenführer Preußen Espelkamp über die beste Offensive der Westfalenliga. In sechs seiner acht Saisonspiele traf der Tabellenfünfte, insgesamt sind's 23 Hütten. Der Aufschwung beim Aufsteiger trägt vor allem einen Namen: Strotmann! In fünf Saisonspielen stand ein Kicker mit diesem Nachnamen in der Torschützenliste, in den vergangenen drei waren es sogar jeweils zwei. Elias Strotmann kommt auf sechs Buden, Teamkamerad Christopher Strotmann auf fünf. Wie um alles in der Welt kann das sein? Jonathan Frakes und Aiman Abdallah hatten leider keine Zeit, deswegen beleuchten wir dieses Mysterium...

Chris Strotmann (r.) ist 26 Jahre jung und einer, den sie beim SVM gerne als Balldieb bezeichnen.

"Verwandt oder verschwägert sind wir tatsächlich nicht", sagt Chris Strotmann. Gibt's ja gar nicht. Was beide immerhin gemeinsam haben: Ihre Herkunft! Chris ist seit dem 1. Juli 2016 beim SVM und stammt aus Uffeln. Elias wechselte vor der aktuell laufenden Saison von Emsdetten 05 in den Hassenbrock und ist gebürtiger Hopstener. Von Hopsten nach Uffeln - es ist ein Katzensprung. Was beide ebenfalls gemeinsam haben: Sie sind angehende Lehrer. Aber da hört es eigentlich auch schon fast wieder auf.

Da wäre die Sache mit der Position. Chris Strotmann ist von Haus aus Sechser, ein Tormonster war der 26-Jährige vorher bereits alleine deswegen nicht. Vier Treffer weist die Statistik für die Spielzeit 2019/20 aus, ein Tor für die Westfalenliga-Spielzeit 2018/19. Da war Chris Strotmann allerdings aufgrund eines Kreuzbandrisses lange außer Gefecht gesetzt. Zählt also nicht. Seit der damaligen Genesung im Frühjahr 2019 ist er fit. "Er macht sich vor nichts in die Hose - weder vor Drucksituationen noch, wenn er alleine vorm Tor steht", sagt SVM-Trainer Thomas Feldkämper über ihn. "Chris dreht im Spiel richtig auf und ist ein Kämpfer, der klaut jeden Ball", findet auch sein Namensvetter Elias.

Die kalte Schnauze für sich entdeckt

Doch warum schießt er plötzlich so viele Tore? "Aktuell bin ich auch mal kaltschnäuzig vor der Hütte, das war nicht so meine große Stärke", befindet Chris Strotmann selbst. Passend hierzu: Neuerdings ist er für die Elfmeter des SVM zuständig. Zwei seiner bisherigen Saisontore fielen vom Punkt. Vormals war in Mesum Michael Egbers dafür verantwortlich, doch den gibt's als Spieler ja nicht mehr. Da brauchte niemand sonst anzutanzen. Egbers nahm sich die Kugel und verwandelte locker aus der kalten Hüfte. Jetzt macht's halt Chris Strotmann. Hierzu entschloss er sich in der Vorbereitung. Eine weise Entscheidung.

Und dann ist da ja noch die Systemfrage. Der SVM verabschiedete sich von seinem 4-2-3-1 und spielt neuerdings vornehmlich im 4-3-3. Aus dem eher defensiv orientierten Sechser Chris Strotmann wurde so mehr der offensiv ausgerichtete Achter Chris Strotmann. Die Umstellung und Positionierung tut ihm extrem gut. "Da habe ich nicht mehr ganz so weite Wege zum Tor", sagt er. Statt wie vorher selbst abzusichern, hat er nun Leute hinter sich, die das tun. Statt bei längeren Wegen nochmal quer zu legen oder den entscheidenden Pass zu spielen, kann er auch mal selbst zu langen.

Kam im Sommer, hatte vorher maximal Bezirksliga gespielt und blüht richtig auf: Elias Strotmann.

Das ist eine Eigenschaft, die bei Elias Strotmann nicht überrascht. "Elias ist ein guter Wandspieler", lobt Christopher Strotmann seinen 22-jährigen Namenspartner. Wie wird man zu so jemandem? "Man muss einfach ein bisschen stabiler gebaut sein, dann funktioniert alles", flachst Elias. Wegen seines Körpers, seiner Schnelligkeit und auch seiner Abschlussstärke hatte ihn Feldkämper vor der Spielzeit auf dem Schirm. Er wollte ihn unbedingt. Beide kannten sich aus anderen Kreisen: Feldkämper war einst Elias' Lehrer. Ein Selbstläufer war's jedoch keineswegs. "Erst hatte ich Bedenken, nur ein paar Einsätze zu bekommen", erinnert sich Elias. Die Konkurrenz schläft ja nicht auf Bäumen. Aber Feldkämpers Überzeugungsarbeit fruchtete. Schließlich suchte er genau so einen Typen, den man vorne reinstellen kann und der alles trifft, wenn man ihn denn nur bedient.

"Das Umschaltspiel macht uns ziemlich aus", sagt Elias. "Wir haben vorne extrem schnelle Spieler und ich kann von Glück sagen, dass ich in der Mitte richtig stehe und die Dinge wegmachen kann." Er denkt an Männer wie Jan Walbaum, Merlin Schütte oder Dominic Schmidt, die auf den Außen abgehen und ihn hervorragend in Szene setzen. "Sie legen mir die Dinger gut auf", lobt Elias seine Gehilfen. Ein Selbstläufer sei aber auch das Toreschießen nicht. Er selbst ist happy, wieder vorne drin zu spielen. Am Wasserturm bei Emsdetten 05 war er nämlich fast überall zu finden. Im Mittelfeldzentrum, auf den Außen, selbst in der Abwehr. Vorne sei es angenehmer für ihn, erzählt er. Das liege ihm am besten. Die Zahlen sprechen für sich.

"Wäre schön, wenn beide weiter treffen würden"

Und kommen wir damit abschließend zu einem ganz praktischen Problem: Wie hält man zwei Strotmänner denn auseinander? Strotmann Eins, Strotmann Zwei? Gibt's Spitznamen? "Bei mir ist das eher so Stroti, Elias ist irgendwie...Elias", sagt Chris und lacht. "Aktuell wird er von mir ganz gerne Torjäger genannt." Elias muss ebenfalls lachen, als wir ihn darauf ansprechen:"Der ist auch ein Schnacker." Er selbst nennt Chris auch eher beim Vornamen. Aus guten Gründen. "Ich find das ein bisschen komisch, wenn ich ihn dann auch Strotmann nenne, wenn ich genauso heiße..."

Hmm. Ergibt durchaus Sinn. Feldkämper und sein Trainerkollege Benjamin Brinkmann halten sich übrigens bei der Kommunikation auch eher an die Vornamen. Letztlich ja auch irgendwie wumpe. Feldkämper jedenfalls hält fest:"Die beiden verfügen über Qualitäten, die man zum Toreschießen braucht und es wäre schön, wenn sie noch ein bisschen weiter treffen..." Und was, wenn das alles doch an den Nachnamen liegt? "Dann müssen wir Marvin auch wieder zurückholen", feixt Feldkämper. Marvin ist Chris' älterer Bruder und beim TuS Recke aktiv, aber auch einer mit Mesumer Vergangenheit. Die besten Torschützen Reckes aktuell mit je vier Hütten: Lennart Goeke und, na klar, Marvin Strotmann....

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