"Ein garstiges Spiel"

Von Christian Lehmann

(04.09.20) Aller Anfang ist schwer. Ob es nun ein 0:0 der besseren Sorte war zwischen dem TuS Hiltrup und GW Nottuln zum Start in die Westfalenliga-Saison, vermochten sowohl TuS-Coach Christian Hebbeler als auch sein Gegenüber Jens Niehues nicht zu beantworten. In einem Punkt waren sie sich aber einig: Die erste Liga-Partie der Saison 2020/21, die am Donnerstagabend exakt 300 Zuschauer in die Glasurit-Arena lockte, war extrem intensiv und von Taktik geprägt. 

"Es war ein sehr garstiges Spiel mit vielen Ballverlusten auf einem tiefen Boden", resümierte Hebbeler. Gerne hätte er einen dreckigen 1:0-Sieg mitgenommen. Es wäre das perfekte Hochzeitsgeschenk für Hiltrups Co-Trainer Kay Göttsch gewesen, der am Wochenende in den Bund der Ehe eintritt - ausgerechnet in Nottuln. So fiel das Präsent etwas kleiner aus. "Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, am Ende ist es aber das gerechte Resultat. Wir wollten defensiv gut stehen und haben zumindest die Null gehalten. Kämpferisch war das sehr gut, im spielerischen Bereich gibt es sicherlich noch Luft nach oben."

Viele Fouls, wenig Torchancen

Ebenso sah es Nottulns Coach: "Dass es nach so langer Zeit ohne Pflichtspiel nicht ganz einfach wird, ist doch klar. So ein Auftaktspiel ist immer mit einer gewissen Nervosität verbunden. In Sachen Einsatz- und Laufbereitschaft war das schon richtig gut. Defensiv haben es die Jungs sehr ordentlich gemacht. Dass wir besser und mehr Fußball spielen wollen, ist klar..."

Während die Gäste situativ immer wieder ganz vorne drauf gingen, war der TuS zunächst darauf bedacht, kompakt zu stehen und ein gepflegtes Mittelfeldpressing aufzuziehen. Neben vielen Fouls prägten auch einige wenige Torchancen das Geschehen im ersten Durchgang. Bereits früh verfehlte Steffen Menke den Nottulner Kasten nur um Zentimeter (8.). Vielleicht waren die Gäste, die mit etwas Verspätung am Osttor eingetroffen waren, zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu 100 Prozent auf dem Platz. Kurz vor der Pause verhinderte Marvin Kemmann dann mit einer Parade gegen Witali Ganske einen Nottulner Rückstand (40.). Im Gegenzug hatte dann Tim Bröcking die größte Möglichkeit des Spiels, doch Romain Böcker stand im Weg (41.).

Nach Wiederbeginn wurde die Partie dann noch zäher und ruppiger. Besser klar kamen nun die Nottulner, die mit ihrem aggressiven Anlauf-Verhalten einige Hiltruper Fehler im Aufbau provozierten. Christian Messing vergab im Eins-gegen-Eins mit Böcker die zweite Großchance für GWN (64.), wenig später strich sein nächster Abschluss nur hauchdünn am Tor des TuS vorbei (73.). In der Schlussphase wurde dann wieder der TuS zwingender, sorgte vor allem bei Standards für Gefahr. Letztlich blieb es aber beim leistungsgerechten torlosen Remis.

TuS Hiltrup - GW Nottuln     0:0

Hiltrup: Böcker – Mladenovic, Leeneman, Janning (65. Herbermann), Finkelmann – Kleine-Wilke, Bezhaev – Hammami (83. Johannknecht), Menke, De Angelis – Ganske (65. Guetat)

Nottuln: Kemmann – Böckmann, Kreuz, Wenning, Schrader – Hesker (67. Leifken), Feldkamp – Schöne, Messing, Daglar – Bröcking (84. Gerdes)