Uphoff fühlt sich noch nicht als Opi

Von Fabian Renger

(02.10.20) Den ersten Sieg sackte Borussia Emsdetten vorige Woche ein. Ausgerechnet im Derby in Mesum. Wurde also Zeit für ein Anschwitzen mit einem Mann der Truppe von Coach Roland Westers. Er empfahl uns einen seiner "Opis" - namentlich Moritz Uphoff. Opi? "Danke dafür", sagt Uphoff und lacht. "So schlimm ist es nicht. Aber mit 28 ist man schon einer der älteren..."

Westers und Uphoff - das ist sowieso eine besondere Beziehung. Als Uphoff noch A-Jugendlicher war, ließ ihn Westers seinerzeit mal oben reinschnuppern. Das war in Westers' erster Amtszeit Ende der Nullerjahre. Für Uphoff, der das Kicken am Teekotten erlernte, ging's 2012 zum SV Mesum und 2016 zum SuS Neuenkirchen, ehe er 2018 zurück nach Hause zu den Borussen kam.  "Die Wege von Roland und mir hätten sich häufiger mal kreuzen können", berichtet Uphoff. "Als er mich anrief, habe ich gedacht: Jetzt oder nie." Über die Jahre habe der Kontakt immer bestanden. Fast sei Uphoff so gar mal in Borghorst gelandet.

Das Spiel ganz vorne sich

Momentan hegt er keinerlei Abwanderungsgedanken. Wie niemand bei Borussia. Auch Uphoff lobt den unfassbaren Zusammenhalt bei den Roten, er fühlt sich wohl. Vor allem hinten. Er ist entweder links oder zentral in der Abwehr zu finden. "Ich hab das Spiel ganz gerne vor mir." Und er ist ein seltsamer Defensiv-Akteur. "Ich gewinne auch gerne 5:4 - zumindest lieber als 0:0 zu spielen", sagt Uphoff. Ahja.

Über seine Stärken und Schwächen redet er nicht gerne. "Da kannst du am besten den Trainer fragen", sagt der Realschul-Lehrer. Kopfbälle, soviel verrät er dann doch, könne er aber eher im Verteidigungsmodus. "Das letzte Kopfballtor liegt schon sehr lange zurück. Offensiv lässt das zu wünschen übrig", sagt er lachend. Wird Zeit, zu überprüfen, wie es um seine Tipp-Fähigkeiten bestellt ist. Sport und Englisch sind seine Lehrfächer in der Schule. In diesem Sinne: Let's get the party started!

Anschwitzen, 7. Spieltag

Oberliga Westfalen

SpVgg Vreden - TuS Haltern (So., 15 Uhr)
Mit der Ansetzung am Donnerstagabend war SpVgg-Coach Engin Yavuzaslan nicht ganz so glücklich. Um es mal recht diplomatisch zu umschreiben. Das ist auch eine kleine große Ochsentour nach Siegen für die Vredener gewesen. Für einen Zähler hat's gereicht. Auch wenn die Leistung vor der Pause den Trainer fuchtsteufelswild machte. Erstmals in dieser Spielzeit schoss seine Elf nämlich nicht das 1:0. Da bebte alles im Vredener Abteil des alt-ehrwürdigen Leimbachstadions. In der zweiten Hälfte war die SpVgg, seit dem zweiten Spieltag ungeschlagen, dann wieder voll da. "Wir haben deren Wohnzimmer zu unserem Wohnzimmer gemacht", lobte Yavuzaslan prompt, der nach dem 1:1 auch aus der ersten Hälfte Mut schöpfte. "Es macht mich umso stolzer, dass die Mannschaft einem Rückschlag so entgegen steuert." 
Uphoff: 1:2
Heimspiel-Tipp: Vreden schießt mal kein Tor. 0:2

SG Wattenscheid - FC Eintracht Rheine (So., 15 Uhr)
Sonntag der späte Ausgleichstreffer in Finnentrop, gegen die Preußen gerade zum Schluss viel Pech im Abschluss. Der FCE wankt aktuell ein wenig. Was ist da los? Natürlich: Etwas geht die Eintracht auf dem Zahnfleisch. "Ich glaube, mit Stammspielern und Leistungsträgern wie Jörg Husmann, Guglielmo Maddente, Jonas Burke, Viktor Braininger oder Jule Hölscher wären wir heute stärker gewesen", stellte Eintrachts Coach Tobias Wehmschulte nach der 0:1-Pleite am Donnerstag fest. Aber "Tube" ist keiner, der Ausreden sucht. Hätte er wieder Grund zu haben können, am Donnerstagabend verlor er schließlich Jannis Fraundörfer, der mit einer seltsamen Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Fraundörfer bewegte sich zu früh aus der Freistoß-Mauer heraus. Auf den Schiri drosch Wehmschulte jedoch nicht ein. Sowieso weiß er, was dem FCE momentan fehlt:"Schade, dass das Selbstbewusstsein momentan nicht da ist. Wir müssen uns da wieder rauskämpfen." Punkte müssen her. Ein Psychologe vielleicht? "Noch nicht", feixte Wehmschulte. Gott sei Dank! Wenigstens Hölscher darf Sonntag wieder mitwirken, dafür kommt neben Fraundörfer eventuell ein weiterer Akteur am Sonntag nur für die Zuschauerolle in Frage: Mick Schüttpelz war nach dem Preußen-Spiel ebenfalls nicht ganz fit.
Uphoff: 2:1...ach, 2:1 ist langweilig. 3:1!
Heimspiel-Tipp: Sorry, FCE! Diesmal ist nichts zu holen. 3:0

SC Preußen Münster II - ASC Dortmund (So., 15 Uhr)
"Dortmund wird eine richtige Hausnummer!" Ist das Freude? Oder Angst? Preußens Übungsleiter Sören Weinfurtner jedenfalls ist gewappnet. Der 1:0-Sieg am Donnerstagabend beim FCE dürfte Mut gemacht haben, die Preußen pressten ordentlich, waren von der ersten Minute klar im Kopf, hielten das Match aber zu lange offen. Falls die Preußen gegen die Dortmunder Hochglanz-Offensive um Maximilian Podehl in Führung gehen sollten, sollten die Münsteraner schleunigst das zweite nachlegen. Weinfurtner jedenfalls, und damit zurück zur Einstiegsfrage, hat Respekt vorm ASC. Die Mannschaft sei eine der härtesten Brocken der Liga. "Dortmund kann alle Facetten des Fußballs bedienen", sagt er. Hmm. 
Uphoff: Das machen die Preußen, 3:0.
Heimspiel-Tipp: 1:1

Anschwitzen, 5. Spieltag

Westfalenliga 1

SC Herford - Bor. Emsdetten (So., 15 Uhr)
Schöne Reise? Uphoff erwidert:"Weite Reise auf jeden Fall!" Der Jubel war bei den Borussen riesig, als sie gegen Mesum den Dreier eingesackt hatten. Insbesondere den Platzverweis von Mesums Jan Lampen feierten sie als hätten sie Meisterschaft und Pokalsieg auf einmal geholt. "Wenn man sieht, wie wir in diese Saison gestartet sind, ist das schon geil, wenn man im Derby gewinnt...", schaut Uphoff vom Glück beseelt zurück. Zur Platzverweis-Szene muss er noch ein Lob loswerden:"Kai (Deradjat, d. Red.) hat das super gemacht vorher." Sowieso: Das Spiel für ihn als Innenverteidiger war in Ordnung. Borussia hatte oft den Ball, er dementsprechend auch. "Und wenn man zu Null spielt, ist man als Innenverteidiger immer gut zufrieden." Aber das war doch kein 5:4? Mhm. Die Punkteausbeute stimmte bislang allerdings nicht. "Wir hatten kein katastrophales Spiel, außer gegen Gievenbeck. Es waren meistens Kleinigkeiten, woran es gelegen hat", sagt Uphoff. Gegen Bielefeld war's das fehlende Tor, gegen Espelkamp war's das fehlende Glück. Sowieso ist Uphoff selbstbewusst:"Wir wissen, was wir können!"
Uphoff: 2:0 für uns.
Heimspiel-Tipp: 3:1 für die Gäste.

TuS Hiltrup - TuS Sinsen (So., 15 Uhr Uhr)
Nach Lünen und Erkenschwick wartet mit Sinsen die nächste Ruhrpott-Mannschaft und Ruhrpott-Mentalität auf die Hiltruper. Doch die liegen der Kombo von Christian Hebbeler, Lünen und Erkenschwick wurden jeweils besiegt. In Wolbeck im Kreispokal demonstrierte Hebbelers Truppe derweil eindrucksvoll, wie ernst man an ein Pokalspiel rangehen kann. Das 6:2 zeugte von einer famosen Einstellung. Für Sonntag verspricht der Coach:"Wir werden voll auf Sieg spielen!" Gegen einen dritten Dreier in Serie hätte er vermutlich nichts einzuwenden...
Uphoff: Ich halte viel von Hiltrup. 4:1.
Heimspiel-Tipp: Ich halte auch viel von Hiltrup. 2:0.

Westfalia Kinderhaus - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
Noch ist's nicht die Saison der Westfalia. Sie eilt von Verletzung zu Verletzung. Leon Schwarzer (Kreuzband) ist eh ganz lange weg vom Geschehen. Jan Kniesel laboriert an einem Muskelfaserriss, Julian Sammerl sahnte am Mittwochabend gegen Erkenschwick wohl die gleiche Verletzung ab. Obendrein ist auch Janik Bohnen erstmal keine Option mehr, ihn erwischte es vergangenes Wochenende in Bielefeld. Eventuell ist das Außenband kaputt, ein MRT-Termin soll Aufschluss geben. Anfang nächster Woche wird man mehr wissen. Die 0:4-Pleite gegen Erkenschwick legte derweil Standard-Schwächen offen, Trainer Marcel Pielage bemängelte eine gewisse Naivität in der Verteidigung. Ob der noch ungeschlagene Tabellenführer vom FCG nun zum richtigen Zeitpunkt vorbei kommt zum Derby? Eventuell könnte Neuzugang Marvin Buchta schon zum Einsatz kommen. Die 49ers waren derweil unter der Woche auch am Ball. Es ging im Pokal zur SG Telgte. Vor allem die eher zweite Garde bekam dort Einsatzzeit und drängte sich auf. 6:1 hieß es für die Truppe von Chefcoach Florian Reckels.
Uphoff: Schönes Derby! 0:3.
Heimspiel-Tipp: Kinderhaus stellt Gievenbeck ein Bein. 1:1.

SC Peckeloh - SV Mesum (So., 15 Uhr)
Das Thema der monatelangen Serien in diesen Zeiten hatten wir ja neulich mal. Dennoch war die Serie des SC Peckeloh schon bemerkenswert. Der SCP hatte am 27. Oktober vergangenen Jahres letztmals eine Niederlage in einem Ligaspiel kassiert. Bis zum vergangenen Sonntag, als Preußen Espelkamp den Aufsteiger ein halbes Dutzend einschenkte. Die Preußen waren zuvor übrigens auch die letzten Bezwinger von Peckeloh. Zufälle gibt's. Ausfälle gibt's allerdings auch. Stürmer Tobias Fliß hatte einen Autounfall, auch könnte Tim Mannek ausfallen. Der neunfache Torschütze der Vorsaison plagt sich mit Blutergüssen im Knie rum. Unter der Woche gab's derweil gleich die nächste Pflichtspiel-Pleite. Ein 6:7 nach Elfmeterschießen im Herforder Pils-Cup (Kreispokal) beim Bezirksligisten VfR Wellensiek. Zum SV Mesum sagen wir in dieser Woche besser nichts. Aus Gründen.
Uphoff: 1:2
Heimspiel-Tipp: So. Damit es beim SVM aufwärts geht und man unseren Fluch der Woche schnell vergisst, setzen wir auf ein 4:2 für die Gäste. Irgendwann müssen die Mesumer sich ja auch mal belohnen!

GW Nottuln - Delbrücker SC (So., 15 Uhr)
Die Nottulner halten sich an ihre Versprechen! Daniel Feldkamp meinte zu uns im vergangenen Anschwitzen, dass ein 0:0 nicht zum Dauertrend wird. Nur die Null hinten scheinbar schon. Im dritten Pflicht- und zweitem Ligaspiel in Serie ließen die Grün-Weißen beim 3:0 gegen Herford nichts zu. Außerdem traf Feldkamp selbst auch noch. Muss an uns gelegen haben. "Tore von mir sind jetzt nicht so die Häufigkeit", gab er hernach bei Instagram auf dem GWN-Kanal zu Protokoll. Guter Mann! Beim Tippen übrigens auch. Es stand im Anschwitzen 8:8. Dazu kommt's gegen Delbrück mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl eher nicht. Ach übrigens: Die beiden Treffer von Fabian Schöne lagen am schönen Vornamen. Auch hier: Gern geschehen!
Uphoff: 2:2
Heimspiel-Tipp: Noch keine Niederlage, in drei Ligaspielen der Saison gab's keinen Gegentreffer. Jens Niehues, dieser Defensiv-Fuchs! Das geht munter so weiter. 1:0. 

SuS Neuenkirchen - Lüner SV (So., 15 Uhr)
Beim SuS Neuenkirchen fehlte die letzte Konsequenz im Offensivspiel, phasenweise auch zu viele Fehler. Trotz doppelter Überzahl zum Spielende gab's nur ein Remis in Erkenschwick. Beim SuS dürfen wir uns aber  sicher sein: Es werden auf beiden Seiten Tore fallen. In allen vier Saisonspielen traf der SuS mindestens einmal, allerdings kassierte er auch jeweils wenigstens einen. Immerhin holte der SuS nach drei Führungen in Erkenschwick auch erstmals einen Rückstand auf. Kurios: Abgesehen vom Spiel gegen Kinderhaus gab's in Spielen mit Lünener (oder Lüner?) Beteiligung mindestens einen Platzverweis. Insgesamt waren es vier. Den aktuellsten kassierte Mohammad Alokla vorige Woche gegen Hiltrup.
Uphoff: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:1