Westfalenliga 1
Spielwertung beeinflusst den Aufstiegskampf
Von Christian Lehmann
(04.05.22) Ein höchst kurioser Fall könnte zum Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf der Westfalenliga werden, in den auch der 1. FC Gievenbeck verwickelt ist. Zu Wochenbeginn wurde bekannt, dass die Partie des SV Rödinghausen II gegen Preußen Espelkamp mit 2:0 für die Gastgeber gewertet wurde. Sportlich hatten die Gäste das Match am 24. April eigentlich mit 5:0 für sich entschieden.
Westfalenliga-Staffelleiter Hans-Dieter Schnippe bestätigte den Vorgang auf Nachfrage unserer Redaktion. "Preußen Espelkamp hat in besagter Partie mindestens einen Spieler eingesetzt, der zu diesem Zeitpunkt nicht spielberechtigt war. Deshalb habe ich die Umwertung vorgenommen." Laut "Westfalenblatt" soll es sich dabei um den Spieler Semir Ucar gehandelt haben.
Rödinghausen ist überrascht, Espelkamp schweigt
Selbst beim Gegner war man darüber überrascht. "Ich habe davon bis gestern gar nichts gewusst und weiß auch überhaupt nicht, was Espelkamp falsch gemacht haben soll. Es war unserer schlechtestes Saisonspiel und ich bin der letzte, der die drei Punkte aus sportlicher Sicht haben möchte. Wir haben definitiv keinen Protest eingelegt und haben jetzt auch erst gestern Abend von der Wertung erfahren", sagte Rödinghausens Trainer Björn Hollenberg am Dienstag gegenüber fupa.net.
Der Fall soll nun vor dem Verbandssportgericht Duisburg, wo auch die zuständige Passstelle ihren Sitz hat, aufgeklärt werden. Dort soll am Freitag, 22. April besagter Spieler per Einschreiben mit Vereinsstempel und Unterschrift abgemeldet und erst am 27. April wieder angemeldet worden sein. Da die Passstelle erst am Montag, 25. April wieder geöffnet wurde und den Antrag rückwirkend bestätigte, war für den Espelkamper Trainerstab beim Ausfüllen des Spielberichts nicht ersichtlich, dass der Spieler nicht spielberechtigt war. Der Verein bekräftigt laut fupa.net, dass es keine Abmeldung gegeben habe. Auch der Spieler soll dies bestätigt haben. Espelkamps Trainer Andreas Brandwein bat auf Nachfrage unserer Redaktion um Verständnis dafür, dass er sich zum Sachverhalt nicht öffentlich äußern könne. "Unser Vorstand hat uns gebeten, kein Statement abzugeben, da es ein schwebendes Verfahren gibt", so der Coach.