Westfalenliga 1
Mesum glaubt einfach immer dran
Von Fabian Renger
(05.12.21) Aufgeben? Neeeee. Das ist nix für den SV Mesum. Auch gegen den Lüner SV musste der SVM vor ordentlicher Kulisse mächtig schuften. Letztendlich mit Erfolg. "Das zeichnet die Truppe. Wir haben immer dran geglaubt, dass wir das Ding einfahren", berichtete ein hochzufriedener Mesumer Co-Trainer Rainer Weikert nach dem 3:2 (1:1)-Heimsieg. Besonders über die Mesumer Marvin Egbers und Milan Hartke müssen wir gleich noch ein Wörtchen verlieren.
Doch beginnen wir die Spielrückschau zunächst mit der ersten Halbzeit. Der LSV hat mit Nico Berghorst, Milan Sekulic und Sebastian Hahne drei Granaten in der Offensive. Das wurde im Hassenbrock deutlich. Die drei beschäftigten die SVM-Defensive nicht nur einmal. Nach einer Unachtsamkeit im Mittelfeld war der Ball futsch und Lünen erspielte sich ein wirklich schönes 1:0, Hahne war letztlich der Vollstrecker (31.). Mesum hatte bis dahin nicht all zu viele Torchancen, leistete sich allgemein viele zu viele einfache und billige Ballverluste. Doch die Kehrtwende des Spiels folgte.
Mesums Jan Walbaum ging auf der rechten Seite gegen Amer Masic ins Laufduell und zog in die Box rein. Walbaum war einfach zu flink, Masic foulte ihn, Referee Stefan Schönfelder zeigte korrekterweise auf den Punkt. Masic tat einem Leid, er musste sich mächtig was anhören von der LSV-Trainerbank. Ruhrgebiets-Slang vom Allerfeinsten. Wollen wir mal besser nicht wiederholen. Chris Strotmann war's wumpe, er schritt zum Elfmeterpunkt und verwandelte - 1:1 (34.). "Nach dem Tor wurde es es besser, beide Teams waren auf Augenhöhe", befand Weikert.
Hartke trifft - mit links!
Nach der Pause schlug die Zeit des Milan Hartke. Der ist jetzt kein Mann, der ständig im Rampenlicht steht. Als Abwehrketten-Bediensteter hat er eigentlich eher andere Aufgaben. Nach 61 Minuten war es aber soweit. Hartke zog einfach mal aus der Distanz ab. An Freund und Feind vorbei schlug der Ball links unten im Netz ein - 2:1. "Er ist nicht unbedingt einer, der sich durch Wahnsinnstorschüsse auszeichnet. Da haben wir uns wahnsinnig gefreut", lobte Weikert. "Milan ist unheimlich zuverlässig und macht immer seinen Job!" Und: Hartke ist Rechtsfuß. Gegen Lünen traf er mit dem eher nicht so starken linken Schlappen. Chapeau!
Die Freude währte aber nur kurz. Fünf Minuten später glich Lünen in Person von Dzanan Mujkic schon wieder aus. Was für ein Spiel. Langweilig wurde es auch anschließend nicht. Sekulic flog nämlich mit glatt Rot vom Platz (69.). Erst foulte er Mesums Kevin "Eule" Grewe, dann gerieten beide aneinander und Sekulic leistete sich einen Wischer - Grewes Hals war später noch rot. Hmm.
Lünen dachte aber nicht daran, das 2:2 irgendwie nach Hause zu schaukeln. Auch in Unterzahl ging die Truppe von Coach Axel Schmeing aufs dritte Tor. Mesum gab allerdings auch nicht auf. "Der Platzverweis hat die geschwächt, wir haben sehr diszipliniert gespielt und sind belohnt worden", so Weikert. Yannik Willers wurschtelte sich bis zur linken Grundlinie durch und bediente Egbers in der Mitte. Der langte zu - 3:2 (80.). Gleichbedeutend mit dem Endstand. Für Weikert war's doppelt schön. Schließlich habe Egbers erstmals als Mittelstürmer in der Startposition gestanden. "Von seinem Einsatz und Engagement her war das super", erledigte Egbers laut Weikert einen tadellosen Job. Und damit genug des Lobes für heute.
SV Mesum - Lüner SV 3:2 (1:1)
0:1 Hahne (31.), 1:1 C. Strotmann (31./FE)
2:1 Hartke (61.), 2:2 Mujkic (66.)
3:2 Egbers (80.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Lünens Milan Sekulic (69.)