Westfalenliga 1
Hiltrups mit ultrabitterer Niederlage
Von Fabian Renger
(05.12.21) Es gibt bittere Niederlagen. Und dann gibt es solche, für die der Begriff "bitter" nicht einmal mehr ausreicht. "Wenn ich das heutige Spiel gesehen habe, dann darf man das auf keinem Fall verlieren", holte TuS Hiltrups Coach Christian Hebbeler nach einer eben solchen üblen Niederlage aus. "Ich kann der Mannschaft wenig vorwerfen. Wir haben aus drei Torchancen vier Gegentore bekommen. Wir selbst haben sechs Torchancen und machen nur zwei Tore. So verlierst du am Ende, das ist sehr bitter." Wir können seinen Frust verstehen. Auswärts beim neuen Tabellenführer SV Rödinghausen II verlor der TuS mit 2:4 (1:2). Das war wirklich nicht nötig.
Die Gäste kamen gut ins Spiel, fanden direkt den nötigen Zugriff und übertölpelten sich dann selbst. Nach einem eigenen Einwurf verloren die Hiltruper die Kugel, ein Rödinghausener steckte die Kugel fein durch und Christian Schmidt blieb vorm Tor eiskalt - 1:0 (11.). Erster Torschuss, erstes Tor.
Doch Hiltrup antwortete rasch. Daniel Mladenovic spielte einen herausragenden Ball zu Luca de Angelis, der im Eins-gegen-Eins an SVR-Schnapper Luis Weber scheiterte (18.). Wenig später machte es De Angelis besser, als er zwei Gegenspieler abschüttelte und trocken flach unten einnetzte (26.). Der verdiente Ausgleich. Doch was folgte: Der zweite Torschuss des SVR und damit auch das zweite Tor des SVR. Wieder war ein Hiltruper Einwurf zum Bumerang geworden, zweimal hatte die TuS-Defensive die Möglichkeit, zu klären, letztendlich traf Benedikt Genz aus dem Gewühl (30.). Mit dem Halbzeitpfiff hätte Nils Johannknecht den Spielstand wieder egalisieren können, zielte aber knapp am Tor vorbei.
Wenn du fast 3:2 führst - und dann 2:3 hinten liegst...
Hiltrup presste ordentlich, kreierte viele Ballgewinne. "Das Ergebnis war das, was uns gefehlt hat", ärgerte sich Hebbeler. Immerhin: Nach einer Eddy Krieger-Flanke aus dem Halbfeld glich Akil Cömcü zeitig zum 2:2 aus (54.). Jetzt aber, TuS Hiltrup...oder auch nicht.
Mladenovic tauchte vor Weber auf, zog Millimeter am Heim-Gehäuse vorbei (69.). Statt selbst 3:2 zu führen lagen die Hiltruper nach dem folgenden Gegenstoß der Hausherren plötzlich 2:3 hinten. Arne Stegt wollte die Kugel zu seinem Schnapper Romain Böcker spielen, traf den Ball allerdings nicht richtig. Marijo Pavlovic ahnte dieses schlampige Anspiel, spritzte dazwischen und besorgte das 3:2 (70.). Fünf Minuten drauf erzielte Genz aus etwa 30 Metern noch das 4:1.
Zu allem Überfluss verletzte sich derweil noch Alexander Gockel an der Schulter. Hebbeler schätzt, dass sein Akteur nun bereits Winterpause habe. Und Alan Bezhaev holte sich zudem die fünfte Gelbe und fehlt kommende Woche. Wenn's läuft, dann richtig...
SV Rödinghausen II - TuS Hiltrup 4:2 (2:1)
1:0 Schmidt (11.), 1:1 De Angelis (26.)
2:1 Genz (30.), 2:2 Cömcü (54.)
3:2 Pavlovic (70.), 4:2 Genz (75.)