Westfalenliga 1
Drei Elfmeter und ein Traumtor
Von Fabian Renger
(06.02.22) Mit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" feierte Hugh Grant einst seinen Durchbruch. Vielleicht ist man bei der Spvgg Erkenschwick und beim SV Mesum Fan dieser Liebeskomödie. (wir sind's nicht). Denn die beiden Teams lieferten beim 2:2 (1:0) ein Spiel getreu dem Motto "Drei Elfmeter und ein Traumtor" ab. Die zauberhafte Bude ging aufs Konto der Gäste. Da war nicht nur die Hacke mit im Spiel - sondern auch ordentlich Wumms und Präzision.
Fangen wir damit aber nicht an. Wir wollen euch noch etwas auf die Folter spannen. Beginnen wir lieber mit der ersten Halbzeit. Die gehörte etwas mehr den insbesondere bei Standards starken Hausherren. Sie hatten die leicht besseren Spielanteile und zwei mittelschwere Torchancen. Doch sie trafen bloß vom Punkt. Omar Guetat spielte den Ball mit der Hand. Vergrößerung der Körperfläche nennt man das wohl in der Schiedsrichter-Fachsprache. Stefan Oerterer verwandelte den fälligen Strafstoß (30.). Mesums dickste Chance gehörte Chris Strotmann, der zwei Gegenspieler stehen ließ und Erkenschwicks Keeper Sören Stauder ebenfalls überwältigte, es aber zu genau meinte - Innenpfosten (20.).
Zauberstück von Chris Strotmann
Nach der Pause rückte der SVM nicht von seinem Plan ab und hielt das Ruder nun selbst mehr in der Hand. Das 1:1 war folgerichtig. Und es war das angesprochen schöne Tor. Nach einer Balleroberung ließ Omar Guetat auf der linken Bahn zwei Gegenspieler ins Leere laufen, indem er den Ball mit der Hacke ins Zentrum zu Chris Strotmann weiterleitete. Guetat rief laut 'Schieß' und Chris Strotmann tat wie ihm befohlen - aus etwa 22 Metern platzierte er das Leder absolut genau ins vom Schützen aus gesehen linke obere Kreuzeck. Ein hübsches Tor. Zum Einrahmen. Sowohl in der Entstehung als auch in der Vollendung. Hoffentlich war in der 49. Minute niemand kurz auf dem Klo.
"Wir haben echt nichts zugelassen in der zweiten Halbzeit", lobte Mesums Cheftrainer Marcel "Cello" Langenstroer. Der SVM blieb geduldig, diszipliniert und betrieb einen höllischen Aufwand. Langenstroer nannte den Auftritt nachher gar erwachsen. So erwachsen, dass auch Erkenschwicks abermaliger Führungstreffer zum 2:1 nicht so schwer in Gewicht fiel. Wieder war Chris Strotmann - hoffentlich muss der nicht für jede Erwähnung in die Kasse einzahlen... - beteiligt, diesmal als Foulspieler. Jan Binias verwandelte den Elfmeter (73.). Mesum antwortete jedoch fix. Elias Strotmann wurde von den Beinen geholt, diesmal gab's Elfer für die Gäste - eine Sache für, na klar, Chris Strotmann. 2:2 (81.).
Damit war das Ding noch immer nicht durch. Luca Bültel - nach feiner Vorarbeit von Milan Hartke - sowie Elias Strotmann hatten das 3:2 für die Gäste auf dem Fuß. Klappte jeweils nicht. Kurz vor Schluss ließen die Hausherren noch eine Halbchance liegen. Das war es dann. "Wir haben uns total gepusht, waren sehr aggressiv, haben aber ruhig und gewissenhaft Fußball gespielt", resümierte Langenstroer zufrieden.
Spvgg Erkenschwick - SV Mesum 2:2 (1:0)
1:0 Oerterer (20./HE), 1:1 C. Strotmann (49.)
2:1 Binias (73./FE), 2:2 C. Strotmann (81./FE)