Westfalenliga 1
Hiltrups Defensive bringt den Derbysieg
Von Fabian Renger
(27.03.22) Hmm. Joar. Das war also das Derby zwischen dem TuS Hiltrup und Westfalia Kinderhaus. Mit 2:0 (0:0) gewannen die Hiltruper. Hinten raus war's dann doch ein Spiel, in dem zumindest ein bisschen Unterhaltung geboten wurde. Anders gesagt: Es gab einen verschossenen Kinderhauser Elfmeter und einen Platzverweis für die Gäste. Auf dem Weg dahin benötigte man aber jede Menge Sitzfleisch. Hiltrups Schlüssel zum wichtigen Derbyerfolg war derweil vor allem die defensive Stabilität.
Die ersten 45 Minuten brachte TuS-Trainer Christian Hebbeler einmal mehr treffend auf den Punkt: "Man konnte merken, dass es für beide Seiten um extrem viel ging. Es war sehr niveauarm." Beide Teams hätten Angst gehabt, Fehler zu machen. Es sei kein unansehnliches Match gewesen, befand indes Westfalias Coach Holger Möllers. Gleichwohl bestätigte er Hebbelers Eindruck: Ja, es war dann aber doch irgendwie schwere Kost. Beide Seiten sorgten kaum für zwingende Tormöglichkeiten. Hiltrup setzte auf ein kompaktes 3-5-2. Gut tat hinten vor allem die Rückkehr von Nils Kisker. Einer der wenigen personellen Lichtblicke aktuell im gebeutelten Hiltruper Lager.
In der zweiten Hälfte war dann wenigstens mal etwas los. Westfalias Jürgen Venikh wurde von Lars Finkelmann und Frederik Schulte in die Zange genommen. Es gab Elfmeter. Massih Wassey trat an und setzte die Kugel an die Latte (54.). "Wenn wir das 1:0 schießen, werden wir als Sieger vom Platz gehen. Die haben dann das erste Tor geschossen, das hat das Spiel entschieden", sprach Möllers von einem klassischen Fall von 'Wer als erstes trifft, gewinnt'.
Hebbeler: "Das waren Big Points"
Und so war es ja auch wirklich. Enes Güney zog aus 22 Metern - sehr zur Freude Hebbelers - mal mit Vollspann ab. Ein volles Pfund. Halblinks schlug der Ball im Gäste-Gehäuse ein (66.). Später erhöhte Kisker auf 2:0. Daniel Mladenovic' Ecke wurde geklärt, den Abpraller aus spitzem Winkel parkte schlussendlich Hiltrups Defensivmann im Kasten (85.). In der 89. Minute sah zu allem Überfluss noch Kinderhaus' Martin Lambert nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Kurz darauf hatte sein Team Glück, dass Mladenovic nur ein Luftloch schlug und nicht noch das 3:0 nachlegte (90.).
"Das waren Big Points", meinte Hebbeler später. Stimmt. Neun Punkte beträgt nun Hiltrups Vorsprung auf die Abstiegsplätze. "Wichtig ist es jetzt, in Tengern nächste Woche die nächsten drei Punkte zu holen. Wir werden sicherlich noch neun Zähler brauchen." Kinderhaus blieb derweil zum siebten Mal hintereinander sieglos. "Wenn man denkt, es kann nicht noch schlimmer werden...wir sind lange Zeit der Musik hinterher gelaufen", konstatierte Möllers. Abgesehen von Wasseys Elfmeter-Fehlschuss produzierte seine Mannschaft keinen wirklich nennenswerten Abschluss. Seltsam harmlos war das. Da Neuenkirchen nicht gewann, bleibt Kinderhaus überm Strich.
TuS Hiltrup - Westfalia Kinderhaus 2:0 (0:0)
1:0 Güney (66.), 2:0 Kisker (85.)
Bes. Vorkommnisse: Westfalias Wassey schießt Foulelfmeter an die Latte (54.), Gelb-Rot für Westfalis Martin Lambert (Wdh. Foulspiel/89.)