Westfalenliga 1
Mesum dankt Strotmann, Wiedenhöft und dem Papst
Von Christian Lehmann
(01.05.22) "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Florian Reckels nach dem 1:1 (0:1)-Remis gegen den SV Mesum. Sein 1. FC Gievenbeck hätte mit einem Sieg gegen seinen Ex-Verein im Titelkampf der Westfalenliga richtig Boden gut machen können, da das Spitzenduo aus Espelkamp und Delbrück im direkten Duell die Punkte teilte. Doch daraus wurde trotz großer Überlegenheit im zweiten Durchgang nichts. Schuld waren Elias Strotmann, Nils Wiedenhöft - und der Pontifex Maximus.
"Den Punkt nehmen wir gerne mit. Hinten raus hatten wir den Papst in der Tasche", räumte Mesums Coach Marcel Langenstroer ein. "Es war ein glücklicher Punkt." Er bezog diese Aussage wohl vor allem auf drei Szenen in den letzten 20 Minuten, in denen zunächst Jan-David Volmering per Kopf (70.) und wenig später Henning Dirks mit dem Fuß (75.) den Ball an die Latte des Mesumer Tores beförderte, zudem parierte Wiedenhöft noch bärenstark aus kurzer Distanz gegen Manuel Beyer (74.). "Wir haben uns immer wieder über außen durchkombiniert und eine richtig gute Leistung gezeigt. Das 1:1 fühlt sich an wie eine Niederlage", haderte Reckels.
Scherr foult Strotmann
Die erste Halbzeit war noch weitestgehend ausgeglichen. Die Mesumer konzentrierten sich aufs Verteidigen, schafften es aber darüber hinaus, offensiv immer wieder Nadelstiche zu setzen. Nach einem solchen und einem ungestümen Zweikampf von Johan Scherr gegen Elias Strotmann trat der Gefoulte selbst an und traf vom Punkt zum 0:1 (18.). Gievenbeck verpasste kurz darauf den Ausgleich nur um Haaresbreite: Janes Niehoff kam aus drei Metern frei zum Abschluss, traf das Leder aber nur mit der Sohle (25.). Mesum hätte nach einer weiteren guten Umschaltaktion über Strotmann auf 0:2 stellen können (30.), hatte aber auch Glück, dass Milli Brüwer das Leder aus kurzer Distanz knapp am SVM-Tor vorbeizielte (35.).
In der zweiten Hälfte schafften es die Gäste dann nur noch einmal, für Entlastung zu sorgen. Wieder war Strotmann frei durch, diesmal verpasste er den Moment für ein Abspiel (65.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gievenbecker bereits ausgeglichen. Nach einem Diagonalball von Brüwer nahm Janes Niehoff das Spielgerät gut runter und traf aus acht Metern ins Glück (1:1/60.). Zu mehr reichte es aus Sicht der 49ers aber nicht mehr. Reckels' Empfehlung an seine Mannschaft: Nicht mehr so häufig auf die Tabelle schauen. "Wir fahren gut damit, nicht so viel nach links und rechts zu gucken. Wir müssen unsere Spiele gewinnen und uns endlich mal wieder für unseren Aufwand belohnen."
1. FC Gievenbeck - SV Mesum 1:1 (0:1)
0:1 Strotmann (18./FE), 1:1 Niehoff (60.)