Westfalenliga 1
GWN mit drei Waffen und vier Toren
Von Fabian Renger
(03.10.21) Zwei Tore aus drei Spielen - das war die mickrige Bilanz von GW Nottuln vor diesem Spieltag. Kein Grund, um als Gegner schon vorm Anpfiff den Bestatter rufen zu müssen. Doch im Auswärtsspiel beim TuS Tengern waren die Nottulner plötzlich wie verwandelt. Irgendein Schalter schien umgelegt zu sein. Aus sechs Chancen machte GWN gleich mal vier Tore. Waren die gedopt? Wissen wir nicht. Was wir wissen: Dass die Nottulner 4:1 (1:0) siegtes. Was wir auch wissen: Dass Tim Bröcking, André Kreuz und Semih Daglar drei Waffen auf zwei Beinen waren, für die Tengern keinen Waffenschein fand...
Kreuz mutierte hinten zum Defensiv-Turm. Er schmiss sich in alles, was aus Tengern kam. Bälle oder Gegenspieler. Ganz egal: An ihm war kein Vorbeikommen. "Das war hervorragend", lobte GWN-Übungsleiter Yannick Gieseler seinen Kicker. Sowieso: "Die Art und Weise, wie wir verteidigt haben, war wirklich gut." Nämlich leidenschaftlich. Siehe Kreuz.
Daglar bereitet alles Tore vor!
Und nach vorne waren die Männer aus den Baumbergen halt diesmal gnadenlos. Bröcking traf beispielsweise zum 2:0 und zum 3:0 (57./73.). Doppelpacks sind immer schön. Das 4:1 markierte Oliver Leifken in der Nachspielzeit (90+1.). Das 1:0 war laut Eintragungen des Referees ein Eigentor von Magnus Giersdorff (4.). Womit wir bei Semih Daglar wären.
Der hätte nämlich liebend gerne das 1:0 seinem Konto zugeschrieben bekommen, erzählte uns Gieseler. Daglar wollte bei der Hütte querlegen, Giersdorff spritzte dazwischen, Bogenlampe, Tor. Komisches Ding. Daglar bereitete übrigens auch die anderen drei Gäste-Tore vor. Jeweils ging's über links. Welch gelungener Tag für ihn. Das eine Tor schreiben wir ihm jetzt einfach gut. Fuck the system!
Was war nicht gelungen? Gab's überhaupt was? Ja. In der ersten Halbzeit überzeugte Nottuln trotz früher Führung einmal nicht wirklich. Gieseler vermisste die Bewegung und die die Gier auf den Ball. "Wir haben uns da zu sehr auf die Verteidigung verlassen", meinte der Übungsleiter. Nach der Pause wurde das deutlich besser, GWN fand zur Tiefe im Spiel, bewegte sich besser mit und ohne Spielgerät. Das konnte man sich gut ansehen. Der Gegentreffer durch Pawel Zieba zum zwischenzeitlichen 3:1 (77.) war zu verschmerzen. Was allerdings schon weh tat: Nottulns Josse Gerick wurde mit Gelb-Rot vom Platz geschickt (70.). Er hatte sich ein Foulspiel zu viel geleistet. Der Mentalitätsspieler wird GWN fehlen.
TuS Tengern - GW Nottuln 1:4 (0:1)
0:1 Daglar (4.), 0:2 Bröcking (57.)
0:3 Bröcking (73.), 1:3 Zieba (77.)
1:4 Leifken (90+1.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Nottulns Gerick (70./wdh. Foulspiel)