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Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1

"Wir haben einen guten Mix"


von Fabian Renger

(15.10.21) Der arme Kerl. Seitdem er in den Senioren kickt, hatte SV Mesums Mittelfeldspieler Christopher Strotmann ganze acht Ligaspiele nichts mit "Cello" Langenstroer zutun. Das waren die acht Spiele der vergangenen Saison. Beim FCE Rheine war sein heutiger Chefcoach Langenstroer einst noch Strotmanns Mitspieler, später sein Co-Trainer. Langenstroer ging als Coach nach Mesum, Strotmann folgte. Als SVM-Sportleiter Michael Gordalla im November 2020 plötzlich Ex-Trainer Langenstroer als neuen Trainer für 2021/22 vorstellte, war auch in Mesums Truppe so ziemlich jeder überrascht. Strotmann bekam seinerzeit eine Nachricht von Langenstroer. "Da hat er nochmal sinngemäß zu mir gesagt: Du wirst mich nicht los", sagt Strotmann heute lachend.

Wir stellen uns das ja ehrlich gesagt etwas komisch vor, wenn der Ex plötzlich wieder das Sagen hat. "Man wusste ja, was man voneinander hat", sagt Strotmann. "Es gab ja auch neue Impulse durch den neuen Co-Trainer, mannschaftsintern hat sich ja auch ein bisschen was geändert. Wir haben einen guten Mix am Start!" Dieser Mix passte gut zusammen. Nach zwei Siegen zum Auftakt grüßte der SVM von der Tabellenspitze. Es schlossen sich vier sieglose Spiele an. Das drückte auf die Stimmung, oder?

Flutlicht? Freitagabend? Dreier? "Das ist richtig geil"

"Gegen Herford waren wir gar nicht so schlecht, die Leistung war in Ordnung", schaut Strotmann auf das 2:3 zurück. Das 0:4 in Theesen war ein herber Schlag, der für Verunsicherung sorgte. Im Spiel gegen den SuS Neuenkirchen gab's ein 2:2-Remis, das war wieder solide. Und dann folgte die 0:1-Pleite im Derby bei Borussia Emsdetten. "Wir kriegen es irgendwie nicht hin gegen die, da können wir eine Schablone aus den Vorjahren drauf legen", so Strotmann. Umso befreiender wirkte da der 3:0-Sieg über den TuS Sinsen am vergangenen Freitag. "Es war mal schön, freitagabends zu spielen, das ist richtig geil", gab's laut Strotmann keinen besonderen Anlass für den vorgezogenen Termin. Abgesehen vom Flutlicht-Wunsch der Mannschaft halt. Reicht ja auch.

Der Kunstrasen liege der Truppe inzwischen. "Wichtig war es, zu Null zu spielen. Vorne sind wir immer für ein, zwei Hütten gut", sagt unser 27-jähriger Ansprechpartner. Bei ihm fluppt's weiterhin. Fünf Saisontore sind verzeichnet. Drei per Elfmeter. Seitdem er den Part in Mesum von Michael Egbers übernommen hat, hat er weder in Test- noch in Pflichtspielen einen Elfer verschossen. Hoffentlich bleibt das so. Seit dem Frühjahr 2019 hat er auch kaum ein Spiel verpasst. Vielleicht mal urlaubsbedingt. Er ist ein wesentlicher Faktor. Die anderen beiden Tore dieser Spielzeit schoss er übrigens irgendwie. "Ich weiß manchmal selbst nicht, wie ich den Ball über die Linie kriege, aber irgendwie klappt das aktuell echt gut..." Vielleicht ja auch im Tippduell...

Das Tippduell in der Vorwoche gewann Neuenkirchens Oliver Janning mit 5:4 den Kollegen Eckrodt. Janning lag beispielsweise beim SVM tendenziell richtig, der Kollege Eckrodt dort falsch. Selbst schuld.

Anschwitzen, 8. Spieltag

Oberliga Westfalen

Westfalia Rhynern - SpVgg Vreden (So., 15 Uhr)
"Wir sind im Soll", freute sich Vredens Coach Engin Yavuzaslan am Donnerstagabend nach dem 8:1-Kantersieg im Westfalenpokal beim SC Greven 09. Allerdings erwartet er eine Mammutaufgabe. Zumal Rhynern seit dem 26. Mai 2019 (!) kein Heimspiel mehr verloren hat. Damals war es ein 0:2 gegen den TuS Haltern. Aber die unbekümmert-frechen Vredener sollte dies nicht aufhalten.
Heimspiel-Tipp: 4:2
Strotmann: 3:1

FC Kaan-Marienborn - FCE Rheine (So., 15 Uhr)
Mit dem Auto fast drei Stunden. Mit dem Fahrrad wären es etwa zwölf Stunden. Und wer den Weg nach Siegen zu Fuß hinter sich bringen möchte, braucht 40 Stunden. Der FCE hat eine lange Fahrt vor sich. Vielleicht wäre ja Letzteres, also der Gang auf zwei Beinen zurück, eine mögliche Straf-Option für die Gäste, falls sie sich blöd anstellen. Sportlich wird's in jedem Fall ein absolutes Brett. Der FCKM, der zuletzt mit einem überraschenden Trainerwechsel für Aufregung sorgte, ist als einziger Oberligist noch ungeschlagen und Tabellenzweiter. Der FCE, seines Zeichens Vierter, würde mit einem Sieg an den Hausherren vorbei hopsen.
Heimspiel-Tipp:  Kaan-Marienborn hat erst vier Gegentreffer zugelassen, die Rheinenser fünf. Mit neun eigenen Toren holte Eintracht bislang 15 Zähler. Sonntag kommen drei hinzu. Die Effizienz-Bestien gewinnen mit 1:0 in Siegen. Sie dürften mit dem Bus zurückfahren. Glück gehabt.
Strotmann: 2:0

Westfalenliga 1

SuS Neuenkirchen - Lüner SV (So., 15 Uhr)
Links nach rechts, wieder nach links, wieder nach rechts und wieder nach links. Gegen Preußen Espelkamp vergaß der SuS offenbar, dass die Tore nicht näher kommen, wenn man den Ball quer spielt. Weil Torwart Lukas Greiwe stark drauf war, hielt sich das Ergebnis mit 0:1 noch im Rahmen. Mit dem Ergebnis gewann Lünen vorige Woche dank eines Treffers in der Nachspielzeit gegen den VfL Theesen. Lünen blieb damit im zweiten Spiel in Serie ohne Gegentreffer. Der LSV, seit Wochen akut personalgeschwächt - gegen Theesen saßen nur vier Feldspieler auf der Bank -, ist Vierter.  Auf die Tabelle schaut Coach Axel Schmeing aber noch nicht, Öffnet externen Link in neuem Fensterwie er den Ruhrnachrichten erklärte.
Heimspiel-Tipp: Während Lünen bereits dreimal ohne Gegentor blieb, hatte der SuS erst einmal dieses Vergnügen. Gegen Fichte Bielefeld langte es prompt zum Sieg. Auch diesmal: 2:0 für die Heim-Elf. Vielleicht wird das ja zum neuen Trend: Weiße SuS-Weste = Dreier. Die Trainer Wehmschulte und Schmidt wären damit wahrscheinlich einverstanden...
Strotmann: 1:2, auch wenn ich's Neuenkirchen wünschen würde.

VfL Theesen - GW Nottuln (So., 15 Uhr)
Letztmalig stand diese Partie Öffnet externen Link in neuem Fensterim November 2019 auf der Agenda. Theesen verspielte beim damaligen 3:3-Remis eine 3:0-Führung. Nottulns Neu-Coach Roland Westers hätte wohl nichts dagegen, wenn seine Elf es diesmal etwas entspannter macht. Zumal seine Premiere - der 1:0-Erfolg über Herford - phasenweise auch eine etwas (zu) wilde Nummer war. Vor zwei Jahren traf Clemens Donner im Trikot des seinerzeit verletzten Oliver Leifken. Möglicherweise ja eine Idee für Sonntag, um Theesen aus dem Konzept zu bringen. Übrigens: Theesens spielender Co-Trainer Timo Niermann ist Influencer. "Der Teufel trägt Prada" lautete neulich die Überschrift eines Öffnet externen Link in neuem Fensterschönen Porträts über ihn.
Heimspiel-Tipp: 1:3. Alle treffen in ihren eigenen Trikots. Semih Daglar trifft jedoch mit den Schuhen eines Teamkameraden, weil er seine vergessen hat.
Strotmann: Über unser Theesen-Spiel will ich nicht reden. Nottuln ist sehr, sehr stark und Roland Westers ein super Trainer. Ich traue ein Nottuln 0:2 zu.

SC Herford - TuS Hiltrup (So., 15 Uhr)
Sowohl beim 5:4 im Kreispokal in Freckenhorst als auch beim 3:2 über Tengern machten es die Hiltruper spannend. Als wir TuS-Coach Christian Hebbeler darauf ansprachen, erwiderte er lachend, dass man es uns ja nicht recht machen könne. Mal monieren wir die Harmlosigkeit vorne, mal das Spektakel. Sorry, not sorry! Die Rechnung für Sonntag ist einfach: In fünf von sieben Saisonspielen blieb Herford ohne eigenen Treffer, jeweils gab's eine Pleite. Sobald der SCH trifft, punktet er auch. Ihr wisst, was zu tun ist, liebe Hiltruper. Und damit Neues aus der Reihe 'Namen aus der Hölle': Einer der Linienrichter am Sonntag heißt "Finn Assig". Jegliche plumpe Gags am Sonntag á la "assige Linienrichter-Leistung" verbitten wir uns. Schließlich Öffnet externen Link in neuem Fenstergewann Assig das Ü32-Bundesliga-Tippspiel des FC Gütersloh in der Vorsaison!!!
Heimspiel-Tipp: Die Rechnung geht auf. Hiltrup siegt 3:0. Wir werden nicht meckern, Herr Hebbeler - versprochen!
Strotmann: 2:2

Westfalia Kinderhaus - SC Peckeloh (So., 15 Uhr)
Das 3:5 in Erkenschwick nach 3:1-Führung sorgte in Kinderhaus für lange Gesichter. Das darf nicht passieren. Am Mittwoch holte sich das Team von Holger Möllers nochmal den letzten Feinschliff für Sonntag. Im Test gegen die Zwote des SC Preußen Münster verlor die Westfalia übrigens deutlich mit 1:5.
Heimspiel-Tipp: 2:0. Der Elfte aus Kinderhaus lässt gegen den 15. nichts anbrennen.
Strotmann: 2:0

VfB Fichte Bielefeld - SV Mesum (So., 15 Uhr)
Komisch, komisch: Es ist Kirmes-Wochenende in Rheine und Mesum spielt sonntags. Gibt's keine gemeinsame Fahrt im Autoscooter oder Schiffschaukel? Enttäuschend. "Wir hatten das ehrlich gesagt gar nicht so auf dem Schirm", erläutert Strotmann. Er ist sich sicher, dass seine Mannschaft das Spiel gewinnen wird. Kommt jetzt nicht überraschend. "Wir haben eine wirklich gute Offensive und wenn wir an der Defensive arbeiten, dann läuft das", sagt er. In puncto Kommunikation und Rückwärtsbewegung gebe es im hinteren Bereich noch etwas zutun. Sprich: Mit elf Leuten die Hütte zu verteidigen.
Heimspiel-Tipp: 2:0 für Mesum...
Strotmann: Wir gewinnen, der Sieg gegen Sinsen hat gut getan, da standen wir richtig gut hinten. 1:0 für uns.

TuS Sinsen - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
„Hier funktioniert Teamwork wirklich. Wir unterscheiden uns als Typen, wir sollen und wollen kontrovers-konstruktiv diskutieren. Niemand fühlt sich hier auf den Schlips getreten, wenn die anderen mal anderer Meinung sind.“ Klas Tranow scheint es zu gefallen als Co-Trainer beim FCG. Dieser Satz stammt aus einem schönen Text über die Arbeit von Tranow und seines Co-Trainer-Kollegen Stefan Bischoff beim FCG auf der Homepage. Öffnet externen Link in neuem FensterLesenswert!
Zum Spiel: Der FCG tritt als Tabellenführer (fünf Punkte Vorsprung!) beim Sechsten in Sinsen an. Diese Infos sollen jetzt einfach mal genügen. Johan Scherr und Manuel Beyer sind bei den Münsteranern zurück.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Die 49ers gehen zum ersten Mal als Verlierer vom Platz.
Strotmann: Ich könnte mir vorstellen, dass Gievenbeck 3:0 gewinnt.

Borussia Emsdetten - Preußen Espelkamp (So., 15 Uhr)
Leon Varelmann musste beim 3:2-Erfolg in Bielefeld am Donnerstagabend früh runter. Der erste Verdacht lautete auf Muskelbündelriss. Sollte sich das erhärten, sei die Hinrunde für ihn gelaufen, erklärt Borussias Coach Steffen Molitor. Da Andreas Heckmann am Freitag urlaubsbedingt gen Griechenland verschwunden ist, hat Molitor nur noch Hendrik Ohde als Innenverteidiger übrig. Er muss wohl improvisieren und kann sich schwer auf Espelkamp einstellen. Die Truppe, jetzt dauerhaft von Andreas Brandwein gecoacht, agierte voriges Wochenende gegen den SuS Neuenkirchen überraschend defensiv.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Strotmann: Emsdetten ist immer eklig zu bespielen. Ich glaube, die spielen 1:1



Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    Cher. Laggenbeck 10    33:5 30  
2    Falke Saerbeck 10    34:7 30  
3    Germ. Hauenhorst 10    34:8 28  
4    VfL Sassenberg 9    26:9 27  
5    Vorwärts Epe II 11    27:11 26  

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