Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen
Fortsetzung nicht immer erwünscht
von Fabian Renger
(25.11.22) Manchmal ist eine Fußballsaison so ein bisschen wie eine Runde Netflix. Manch Serie ist schön, die würde man ständig in Dauerschleife wiederholen. Die von Preußen Münster II beispielsweise. Die bisher einzige Niederlage gab es am vierten Spieltag - seitdem folgten zehn Partien ohne Pleite. Nur eine Niederlage in der Saison? Ein Alleinstellungsmerkmal in der Oberliga. Ganz klar: Preußens Saison ist bislang ein absoluter Hit.
Weniger ein Hit: Die Serien von manch anderen Münsteranern. Gievenbeck verlor zuletzt viermal in Folge und ist abgerutscht auf Platz 13. Noch ist im alles im Lot, die Gegner waren zuletzt u.a. Spitzenteams wie Gütersloh, Bövinghausen und Rhynern. Dennoch: Es wäre Zeit für eine Kehrtwende. Die benötigt auch langsam der TuS Hiltrup, der in der Westfalenliga bereits sechs Spiele lang auf einen Sieg wartet. Der letzte Hiltruper Dreier datiert vom 25. September. Oh weh. Auch Mesums Heim-Bilanz ist mies: Aus den vergangenen vier Heimspielen gab's nur zwei Zähler. Auch hier gilt: Zeit für eine kleine Aufpolierung am Wochenende.
Meine persönliche Tipp-Bilanz gegen Borussia Emsdetten Henrik Laumann las sich vor zwei Wochen übrigens ganz nett. Ich siegte mit 6:4 und hatte tausendprozentig richtige Tipps beim Spiel der Lotteraner und der Preußen. Laumann sagte den damaligen FCE-Dreier goldrichtig voraus. Auch nicht so verkehrt.
Oberliga Westfalen, 15. Spieltag
TuS Bövinghausen - SpVgg Vreden (So., 14.30 Uhr)
Auf zum Spitzenreiter. Was könnte Hoffnung geben für die Vredener trotz zuletzt dreier siegloser Spiele? Vielleicht das hier: Gegen den Zweiten aus Münster (3:3), den Vierten aus Rhynern (0:0) und den Fünften aus Paderborn (0:0) schaffte die SpVgg immerhin jeweils ein Remis. Topteams kann sie.
Heimspiel-Tipp: 1:1. Nächster Coup.
Westfalia Rhynern - FCE Rheine (So., 14.30 Uhr)
Die Rechnung ist ganz einfach: Siebenmal gewann der FCE in dieser Saison, sechsmal hielt er dabei die Null, dreimal endeten die Partien 1:0 zugunsten der Eintracht - zuletzt zweimal in Folge. Rheine hat es sich so auf dem siebten Rang bequem gemacht. Auch und dank der starken Defensive. Das letzte Aufeinandertreffen mit Rhynern gewann übrigens Rheine - genau, mit 1:0.
Heimspiel-Tipp: Der Vierte gegen den Siebten. 0:0. Trotzdem ein tolles Spiel.
1. FC Gievenbeck - SF Lotte (So., 14.30 Uhr)
Dass es auswärts noch nicht fluppt (nur vier Punkte), haben wir bei den SFL ja schon hinlänglich thematisiert. Und so trifft es sich gut, dass die letzten beiden Dienstreisen in 2022 nach Gievenbeck und demnächst nach Rheine führen. Zwei Heimspiele - gefühlt. Um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu halten, wäre ein Sieg für die Sportfreunde immens wichtig. Aktuell hängen sich irgendwo im Niemandsland fest als Zehnter (17 Punkte). Die 49ers (15 Zähler, Platz 13) wiederum sind nach vier Niederlagen in Serie dort ebenfalls anzutreffen und sollten tunlichst wieder punkten. Sonst heißt die Realität demnächst wirklich Abstiegskampf.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Lotte gelingt zum zweiten Mal in der Spielzeit ein Auswärtssieg und zum zweiten Mal in der Spielzeit zwei Dreier hintereinander. Auf in bessere Zeiten?
Preußen Münster II - TSG Sprockhövel (So., 14.30 Uhr)
Insgesamt vier Länderspiele für die Türkei bestritt Ishak Dogan gegen Nordirland, Irland, Honduras und die USA - das war im November 2013 und im Mai/Juni 2014. Lang ist's her. Heute ist Dogan 32 Jahre jung, spielt für die TSG und möglicherweise ein Kandidat für Sonntag. "Ishak kommt so langsam zurück, hat schon am Montag und am Dienstag mit 90 Prozent trainiert. Nun wollen wir auf die 100 zugehen", sagt TSG-Coach Yakup Göksu
gegenüber der WAZ, wo er übrigens vor allem vor Münsters Pressing warnt. Das sollte der Drittletzte nach nur einem Punkt aus zuletzt vier Ligaspielen am Sonntag auch in den Griff kriegen. Zwecks Teambuilding spielten die Gäste am vergangenen Wochenende Laser Tag und gingen anschließend einen heben - hilft das?
Heimspiel-Tipp: Dogans größter Marktwert betrug einst 2,60 Millionen Euro. Preußens Pascal Koopmann und Luca Steinfeldt hatten mal jeweils 50 Tausend. Was das bedeutet? Ein 3:0 für die Preußen.
Westfalenliga, 15. Spieltag
TuS Sinsen - TuS Hiltrup (So., 14.30 Uhr)
Der Begriff 'Sechs-Punkte-Spiel' wird gerne überstrapaziert. Das hier ist aber definitiv eines für die Gäste. Sinsen belegt den ersten Abstiegsplatz 14 (9 Punkte, -16 Tore). Hiltrup ist ist 13. (11, -2). Nach sechs Spielen ohne Sieg wäre es also dringend an der Zeit für den dritten Saisonsieg. Vielleicht vorher eine Beruhigungspille einschmeißen.
Heimspiel-Tipp: Hiltrup haut einen raus. 1:4.
SV Mesum - Preußen Espelkamp (So., 14.30 Uhr)
Pascal Wilmes wird Co-Trainer, Markus Heckmann bleibt Co, Sascha Guetat macht als Athletikcoach weiter und Cheftrainer "Cello" Langenstroer hängt ein letztes Jahr dran. (Fast) Alle Personalien sind im Hassenbrock damit abgehakt. Lösen diese geklärten Fakten vielleicht die Heim-Blockade? Gegner Espelkamp ist glücklicherweise genauso auswärtsschwach wie die Mesumer heimschwach: Mesum holte nur einen Auswärtssieg, Espelkamp siegte auswärts erst einmal.
Heimspiel-Tipp: Wird Zeit. 2:0!
SV Rödinghausen II - GW Nottuln (So., 14.30 Uhr)
Wisst ihr noch, wo ihr am 8. Mai 2022 wart? Kleine Erinnerungslücke: Es war Muttertag. Ja, ich stand morgens auch beim Blumenladen meines Vertrauens und hab den jährlichen 10€-Blumenstrauß abgeholt. Falls das wen interessiert. Andreas Grandt verbrachte den Sonntag in Rödinghausen und wurde dort Zeuge des 1:0-Sieges der Nottulner. Jetzt kommt's erneut zu dieser Begegnung - und wieder pfeift Grandt. Ein gutes Omen? Bei GWN übernimmt ab Sommer indes wieder Jens Niehues das Zepter und folgt damit auf Roland Westers. Es wird Niehues' zweite Amtszeit als Cheftrainer.
Heimspiel-Tipp: Die dritte Niederlage in Folge. Nottuln braucht dringend Winterruhe. 2:1.
TuS Haltern - Westfalia Kinderhaus (So., 14.30 Uhr)
Die Alten Herren wurden Hallen-Stadtmeister, die U19 feierte den Kreispokal-Sieg auf dem Feld, neue Kabinen gibt's obendrein: Läuft beim TuS. Läuft aber auch in Kinderhaus. Zuletzt der 4:2-Coup gegen Erkenschwick. Es gab zum wiederholten Mal Pizza als Belohnung, wie uns Jendrik Witt verriet. Hiermit bewerbe ich mich also offiziell als Westfalenliga-Spieler in Kinderhaus. Die Bandbreite der Jubel in Kinderhaus war gegen die Schwicker übrigens immens groß: Pistolero, Purzelbaum, Masken-Jubel, dazu geformte Herzen und Buchstaben. Geiler Scheiß. Was kommt Sonntag?
Heimspiel-Tipp: Kinderhaus gewinnt. 0:3. Ich wäre für den Ecuador-Jubel.