Westfalenliga 1
Mesum macht's unnötigerweise spannend
Von Fabian Renger
(27.11.22) Na immerhin: Der SV Mesum hat seinen zweiten Heimsieg eingefahren. Allerdings hinterließ die Art und Weise des 4:3 (3:0)-Heimsiegs über Preußen Espelkamp viele Fragezeichen. Denn diese Partie hätte aus Mesumer Sicht nie und nimmer mehr so ein Fingernägelkauer werden dürfen...
In der ersten Halbzeit lief alles nach Plan. Eine Ecke von Tobias Göttlich rauschte an den zweiten Pfosten, wo Chris Strotmann per Kopf das 1:0 besorgte (17.). Christian Biermann erhöhte auf 2:0 (36.), das 3:0 machte erneut Chris Strotmann, als er von Kommunikationsproblem der Gäste (Innenverteidiger und Torhüter) profitierte (40.). "Wir haben unsere Abstände gut gehalten im Defensivverbund, wir haben schnell umgeschaltet und allgemein von der Kommunikation her ein gutes Spiel gemacht", freute sich SVM-Cheftrainer Marcel "Cello" Langenstroer.
Mesum bringt sich selbst in die Bredouille
In der Halbzeit appellierte er dann daran, dass die Preußen mit Wut im Bauch aus der Kabine kommen würden. Also hieß es: Zehn Minuten überstehen. Die überstand Mesum auch - und brachte sich selbst plötzlich selbst in die Bredouille: Attila Szabo, der als Startspieler eine eigentlich saubere Performance abgab, wollte den Ball zurückspielen zu Schnapper Nils Wiedenhöft. Das Problem: Neben dem stand sein einstiger Teamkollege Dominic Schmidt. Der nahm Szabos Rückpass dankend an und verkürzte (63.). Das 3:2 fiel rasch danach: Stefan Langemann verwandelte einen Strafstoß (72.). Na prima.
"Unnötig spannend geworden", befand Langenstroer. Das stimmt schon. Farbe brachte Lennard Madroch ins Match. Der Kicker der Gäste flog nämlich noch mit Gelb-Rot vom Platz (Foulspiel plus Meckern/75.). Vorteil Mesum? Naja. Der SVM ließ im Laufe der zweiten Halbzeit mehrfach die beruhigende vierte Bude liegen (u.a. Biermann oder Elias Strotmann). Erst Marvin Egbers schaffte das 4:2 (90.) - sollte aber noch immer nicht das Ende sein. Denn Michael Wessel krönte eine kaum zu beschreibende Slapstick-Nummer mit dem 4:3-Endstand (90+2.).
"Wir müssen lernen, abgezockter zu werden", so Langenstroer. Würden wir auch zu raten. Ein solcher Spielverlauf ist nicht gut fürs Herz des Trainers...
SV Mesum - Preußen Espelkamp 4:3 (3:0)
1:0 C. Strotmann (17.), 2:0 Biermann (36.)
3:0 C. Strotmann (40.), 3:1 Schmidt (63.)
3:2 Langemann (72./FE), 4:2 Egbers (90.)
4:3 Wessel (90+2.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Espelkamps Lennart Madroch (75.)