Westfalenliga 1
Mesum feiert zum Auftakt
Von Luca Adolph
(14.08.22) In Mesum ist Schützenfest und passend dazu hat der SV Mesum das von Heimspiel-Schreiberling Fabian Renger angekündigte Freudenfest wie versprochen abgerissen. Auswärts kredenzte der SVM zwar keinen echten Leckerbissen, startete bei Borussia Emsdetten aber dennoch freudig in die Saison, als er das Duell vor rund 400 Zuschauern mit 2:1 (1:0) für sich entschied. Dass Kultbetreuer Jürgen Thiemann nun auf seinen Deckel lädt, bleibt allerdings anzuzweifeln: Im Pokal geht es für die Mesumer schließlich schon am Dienstag munter ins nächste Duell.
Davor wusste der Gast bei praller Mittagshitze jedoch nur zu gut, das Walter-Steinkühler-Stadion für sich runterzukühlen und sich auswärts dementsprechend wohlig zu fühlen. Nach Tobias Göttlichs abgewehrter Ecke machte Christopher Strotmann das Geschoss daher erneut scharf und fand Julian Wolf zentral. Nach nur drei Minuten waren die Hausherren damit verstummt und Mesum legte unbekümmert los.
Chance aufs 2:0 getilgt
Mit Luca Bültel an der Strafraumnaht legte Mesum bald fast einen nach. Allerdings pfiff ihn Referee Simon Knappe zurück, denn Bültel zog ein Foulspiel gegen sich. "Ärgerlich, weil ein Vorteil drin gewesen wäre und das Foul eher im Strafraum als dahinter stattgefunden hat", bemängelte SV-Trainer Marcel Langenstroer die Entscheidung. Mit fortlaufender Dauer kamen hingegen die Dettener mehr und mehr ins Spiel. Henrik Laumann tauchte vor Nils Wiedenhöft auf, verfehlte aber sein Ziel.
Auch Kevin Meise hatte die Chance, es klingeln zu lassen, hat es zur Pause aber beim 0:1 belassen. "Vor der Pause hatten wir klare Möglichkeiten, die wir vor allem aus dem Spiel heraus kreiert haben. Mesum hat wiederum über Standards Gefahr heraufbeschworen. Ein Unentschieden wäre insgesamt gerecht gewesen", sagte Hans-Dieter Jürgens nach seinem Trainereinstand.
Strotmann tanzt sie aus
Erst als ein Eckball Hendrik Ohde fand, glich Emsdetten irgendwann aus (65.). Insgesamt brachte Mesum aber mehr Ruhe ins Spiel und hatte mit Strotmann einen Knipser, dem die Entscheidung noch vom Schlappen fiel. Erst hatte er zwei verladen und dann gekonnt draufgehalten (76.). Laut Emsdettener Seite sei hier nur ein Handspiel vorausgegangen. Knappe hatte das allerdings nicht erspäht. Der Treffer zählt! "Das war jetzt kein Spiel, bei dem man sagen kann, dass es eine Augenweide war. Insgesamt waren wir aber sehr passsicher und haben überzeugt", sagte Langenstroer.
Trotz der 2:1-Führung im Rücken hat sich bei dem Coach übrigens noch so eine Kleinigkeit angestaut. Nach einem strittigen Foulspiel vor dem Ausgleichstreffer und einer weiteren Szene musste deshalb eine Flasche dran glauben und flog wie verselbstständigt Richtung Bande. Das hatte für ihn den roten Karton zur Folge - sein zweiter nach der Rudelbildung in Nottuln vergangene Saison.
"Ehrlich gesagt war ich ziemlich perplex über die Entscheidung. Ich hätte mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, habe mich nach dem Spiel aber natürlich direkt entschuldigt. Damit bin ich jetzt Wiederholungstäter", war der Coach danach schon wieder zu Scherzen aufgelegt und ist nun gespannt, wie lange er seinem Team wohl fehlt. Sein Gegenüber Jürgens hatte für die Szene derweil das wohl richtige Gespür: "Aufgrund der Regeln musste der Schiedsrichter so handeln wie er gehandelt hat. Ich halte nur die Regel für schwierig, weil nicht wirlich viel dabei war. Auch Trainer sind im Spiel gefangen und tragen Emotionen in sich, die manchmal raus müssen."
Borussia Emsdetten – SV Mesum 1:2 (0:1)
0:1 Wolf (3.), 1:1 Ohde (65.),
1:2 Strotmann (76.)
Bes. Vorkommnis: Mesum-Trainer Langenstroer sieht die Rote Karte (80.).