Geboren auf Mallorca, Ausbildung in Deutschland 

von Finn Bruns und Fabian Renger

(10.03.23) Als wir versuchen, Luis Haverland zu erreichen, befindet er sich gerade am Flughafen von Mallorca. Passt ja irgendwie, denn der Toptorschütze von Westfalia Kinderhaus ist gebürtiger Mallorquiner. Weil er am Dienstag seinen vierundzwanzigsten Geburtstag feierte, schenkte ihm seine Freundin einen Kurztrip in die Heimat. Dort lernte er auch das Fußballspielen und spielte für den FC Pollenca, UE La Salle, CE Constancia und UE Alcudia. Doch zur Ausbildung zog es ihn in die münsterländische Heimat seines Vaters.

Der in Ascheberg wohnhafte Haverland absolviert seine Lehrjahre nämlich in einem Fitnessstudio in Drensteinfurt. Den Weg dorthin fand er durch den Kinderhauser Übungsleiter Holger Möllers. Ein Fuchs, dieser Möllers, denn durch das Jobangebot sicherte er sich gleichzeitig die Dienste des Offensivspielers. Bei der Westfalia spielt Haverland nun seine zweite Saison. „Dort fühle ich mich wohl“, berichtet er.

Pünktlich zum Spiel wieder in Münster

Aus der Winterpause sind die Mannen aus Münsters Norden ordentlich rausgekommen, gegen die in der Tabelle etwas höherstehenden Mannschaften aus Mesum und Lünen gab es jeweils ein Unentschieden. „Das waren zwei gute Gegner, gegen Lünen hätte ich mir aber drei Punkte gewünscht“, findet Haverland. Gegen den LSV gelang ihm außerdem ein richtig feines Tor. Nachdem er den Ball von Felix Ritter von der rechten Seite erhalten hatte, zog er per Körpertäuschung nach innen und schoss die Kugel mit dem linken Fuß aus 25 Metern in den Winkel. „Da war auch Glück dabei“, gibt Haverland zu.

Ganz zufällig wird er aber nicht die Maschen getroffen haben, denn dass er den richtigen Riecher fürs Toreschießen hat, stellte Haverland schon drinnen und draußen unter Beweis. Mit bisher acht Saisontoren ist er der beste Torschütze der Westfalia in der Westfalenliga, außerdem war er bei seinen ersten Stadtmeisterschaften mit 13 Treffern gleich mal Torschützenkönig und noch dazu bester Spieler des Turniers. Nun soll beim Tabellenschlusslicht TuS Sinsen der erste Sieg des Jahres her. „Gegen die Teams unter uns wollen wir schon dreifach punkten“, gibt der Stürmer als klare Devise aus. Pünktlich am Sonntagmittag ist er wieder in Münster, für ihn kann es also weitergehen mit der Torejagd. 

Anschwitzen

Oberliga, 22. Spieltag

SF Lotte - Delbrücker SC (Sa., 17 Uhr)
Wir haben nicht den blassesten Dunst, was Lottes Coach Fabian Lübbers mit seiner Elf im Winter veranstaltet hat, aber es wirkt. Die Sportfreunde haben hinten alles verriegelt und verrammelt. In sämtlichen vier Ligaspielen des Jahres stand die Null. Was schon krass ist: In allen 17 Ligaspielen bis zur Winterpause stand die Null nur dreimal. Herr Lübbers, wir haben viele Fragen...
Heimspiel-Tipp: Das Schlusslicht stellte den FCE in der Vorwoche vor viele Probleme. Lotte ist gewarnt und gewappnet: 2:0. Wieder eine Null.
Haverland: 2:0

1. FC Gievenbeck - SpVgg Vreden (So., 15 Uhr)
Was haben die Gievenbecker Spiele gegen Erndtebrück (2:2), Paderborn (2:3), Lotte (2:2) Bövinghausen (2:4), Gütersloh (1:3) und Siegen (1:1) gemeinsam? In all diesen Spielen führten die 49ers - mal zweimal, mal mit 2:0, mal nur mit 1:0 - und jeweils gingen sie nicht als Sieger vom Platz. Sicherlich ein Mitgrund, warum der Aufsteiger unten drin steckt. Doch wie stellt man das ab - Gruppen-Yoga oder so?
Heimspiel-Tipp: Gievenbeck fährt eine Führung ins Ziel und kassiert erst spät einen Anschlusstreffer.2:1
Haverland: 1:1

FCE Rheine - Victoria Clarholz (So., 15 Uhr)
Der letzte Clarholzer Sieg ist schon ein bisschen länger her. Er datiert vom 13. November am 14. Spieltag. Seitdem lauteten die Ergebnisse aus Victorias Sicht: 0:3, 0:1, 0:3, 2:4, 1:2, 0:0. Ein Punkt aus sechs Spielen ist natürlich nichts, viermal ohne Torerfolg zu bleiben ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Trotzdem steht die Victoria mit 30 Zählern weiter auf dem zehnten Rang - nur zwei Punkte und Plätze hinterm FCE. Nach Spieltag 14 waren die Clarholzer Dritter.
Heimspiel-Tipp: Clarholz gewinnt weiter nicht und trifft auch weiter nicht, die Eintracht macht's besser als vergangene Woche. 3:0. Ein Tor per Kopf, eines per direktem Freistoß und das dritte nach einem feinen Angriff.
Haverland: 2:0

Preußen Münster II - SV Schermbeck (So., 15 Uhr)
Schermbecks Jahr raffe ich nicht. Erst verlor der Tabellensiebte mit 1:4 gegen Vreden, dann gab's ein 1:1 gegen die SF Siegen. Es folgten schwere Tage rund um den tragischen Tod von Bilal Özkara. Seither ist die Truppe noch näher zusammen gerückt: Einem 1:1 gegen den ASC Dortmund folgte vorige Woche ein 2:1-Erfolg in Bövinghausen. So gesehen sollten die Preußen als Tabellenzweiter durchaus Respekt haben. Aber da mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ach, Kieran Schulze-Marmeling: Wann läuft eigentlich die Videoanalyse vom Dortmund-Spiel in den Kinos an? Wir fragen für einen Freund..
Heimspiel-Tipp: Die Preußen sind nicht zu bezwingen. Wir sagten ja letzte Woche, das sie erst im April wieder verlieren werden. 2:1. Dennoch ein ganz enges Ding.
Haverland: 1:1

Westfalenliga 1, 20. Spieltag

TuS Sinsen - Westfalia Kinderhaus (So., 15 Uhr)
Kurios. Der TuS Sinsen hat offenbar eine Allergie gegen unsere Teams aus dem Heimspiel-Land. Gegen Borussia Emsdetten und GW Nottuln verlor der TuS sowohl Hin- als auch Rückspiel. Die Hinspiele gegen Mesum und Hiltrup beendete Sinsen ebenfalls ohne Punktgewinn. Einzig das Hinspiel in Kinderhaus endete mehr oder minder weniger erfolgreich, mit einem 0:0. Ist es die Heimspiel-Verschwörung? Nein. Fakt ist: Sinsen hat ingesamt erst  kümmerlich zwölf Zähler geholt, ist Letzter, hat nur 19-mal getroffen. Das sind, sorry, Werte eines Absteigers nach 18 Partien...
Heimspiel-Tipp: Kinderhaus hält weiterhin die Heimspiel-Fahne hoch. 0:3.
Haverland: 0:2, Fabian Witt macht ein Tor und ich traue mir auch zu, selbst zu treffen.

SC Verl II - GW Nottuln (So., 15 Uhr)
Borussia Emsdetten machte es vor, wie man der Spielstärke des 3.-Liga-Nachwuchs aus Verl Einhalt gebietet. Die Borussen standen so diszipliniert, dass Verl irgendwann auf lange Bälle ging. Aus Frust. Bevor Nottuln das den Dettenern nachmacht, muss sich das Team von Roland Westers aber erstmal an die eigenartige Nicht-Atmosphäre auf dem Verler Kunstrasenplatz gewöhnen. Das soll so manchen Kontrahenten verstören, haben wir uns sagen lassen...
Heimspiel-Tipp: Keine Chance. Nottuln erwischt einen gruseligen Sonntag. 4:1
Haverland: 1:1

RW Deuten - Borussia Emsdetten (So., 15 Uhr)
Eigentlich hat Borussia drei Punkte im Sack. 4:0, 6:0 und 5:1 - so lauten die Ergebnisse in den bisherigen drei Duellen mit der Macht vom Bahndamm. Aber, aber: Das ist alles völlig wurscht. Schließlich überraschte RWD in der Vorwoche mit dem 5:0-Erfolg über Preußen Espelkamp sämtliche Anhänger der Westfalenliga. Das dürfte der Truppe Auftrieb gegeben haben - sicherlich zur Unzeit für die die Borussen. Deuten verließ den letzten Platz. Sowieso: Deuten verlor nur zwei der vergangenen sechs Ligaspiele. Die Rot-Weißen sind noch lange nicht abzuschreiben...
Heimspiel-Tipp: Deutens Moritz Noetzel traf in der Vorwoche dreimal, verlängerte seinen Vertrag und bringt RWD mit 1:0 in Führung. Deuten hält diesen Vorsprung. Borussia guckt doof aus der Wäsche und verschießt obendrein einen Strafstoß.
Haverland: 2:1

TuS Hiltrup - Preußen Espelkamp (So., 15 Uhr)
Die Definition des Begriffs Chaosvereins gefällig? Gerne: FC Preußen Espelkamp. Zumindest aktuell wirkt das ein bisschen so. Zunächst kam's zur Trennung von Cheftrainer Andreas Brandwein und seines Co Olaf Sieweke, anschließend gab's ein fast schon blamables 0:5 beim damaligen Schlusslicht RW Deuten. Sowas nennt man dann wohl falschen Trainerwechsel-Effekt. Und dann zog der Verein auch noch seine Bezirksliga-U23 zurück. Nach dreimaligem Nichtantritt. Oh weh, oh weh. Aber ist das dankbar, gegen so jemanden anzutreten?
Heimspiel-Tipp: Ja, ist dankbar. Hiltrup spielt NICHT Unentschieden. Ein fast schon historischer Tag. 3:1
Haverland: 0:2

SV Mesum - TuS Haltern (So., 15 Uhr)
Mesums Bilanz gegen den TuS liest sich prächtig. Sechs der elf direkten Duelle gewannen die Mesumer, drei spielten sie Unentschieden, nur zwei verloren. Klingt super. Allerdings spricht die Form eher für den TuS: Die Gäste holten vier Zähler aus ihren 2023er-Partien, Mesum bloß einen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Haverland: 1:0