Westfalenliga 1
Kinderhaus mit "desolater" erster Halbzeit
Von Fabian Renger
(12.03.23) Der TuS Sinsen war vorm 20. Spieltag Schlusslicht. Dann kam Westfalia Kinderhaus zu Besuch - und Sinsen gewann mit 2:1 (2:0), kletterte auf den vorletzten Rang. Was ist da denn bitteschön schief gelaufen? War die erste Halbzeit so schlecht? Westfalias Coach Holger Möllers suchte später keine Ausreden und redete Tacheles: "Desolat ist der bessere Ausdruck. Am Ende des Tages können wir froh sein, dass es nur 2:0 zur Pause steht."
Gefühlt war Kinderhaus in keinem Zweikampf präsent - sowohl defensiv als auch offensiv. Möllers sprach gar von einem kollektiven Versagen: "Wir wussten, was auf uns zu kommt, aber wir haben es einfach nicht angenommen. Als ob ich in einer Besprechung gegen eine weiße Wand gesprochen hätte..." Sinsen verschoss beim Stand von 0:0 einen Elfmeter, als Weckruf fungierte das nicht. Im Gegenteil: Ein langer Ball überwältigte Kinderhaus im Handumdrehen, Yusuf Keskin traf zum 1:0 (22.). Einen Aufbaufehler der Gäste nutzte Justin Lubkoll zum 2:0 aus (29.).
Immerhin: In der zweiten Halbzeit bäumte sich Kinderhaus auf. "Da waren ausschließlich wir am Drücker", erzählte Möllers von einer gelungenen Reaktion seiner Elf. Fabian Witt machte per direktem Freistoß aus etwa 19 Metern den 2:1-Anschluss klar (75.). Mehr ging nicht mehr. Ausfälle von Luis Haverland oder Ibrahim Das, die sich beide erst kurzfristig krank abmeldeten, waren zwar Gründe für eine mitunter etwas lahmende Offensive, aber sollten für Möllers nicht als Ausrede für den Kinderhauser Auftritt vor der Pause zählen.
TuS Sinsen - Westfalia Kinderhaus 2:1 (2:0)
1:0 Keskin (22.), 2:0 Lubkoll (29.)
2:1 F. Witt (75.)
Bes. Vorkommnis: Sinsen verschießt beim Stand von 0:0 einen Strafstoß